Ausverkauf oder Korrektur? Zeit für kluge Investments – So gehst du vor!Raus aus dem Risiko

„Brexit“ – Die verschiedenen Reaktionen der Notenbanken

Veröffentlicht am 22.06.2016, 09:57
USD/CHF
-

Am Mittwochabend (MEZ) hat die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) beschlossen, keine Änderungen an ihrem aktuellen Zinsniveau vorzunehmen. Im Laufe des Donnerstags folgten die Bank of Japan (BoJ), die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Bank of England (BoE) diesem Vorbild und hielten auch ihrerseits die Füße still.

„Brexit“-Debatte lähmt die Finanzwelt

Im Vorfeld des EU-Referendums in Großbritannien am 23. Juni haben damit binnen 24 Stunden vier Notenbanken etwaige Änderungen der geldpolitischen Rahmenbedingungen zurückgestellt. Alle Notenbanken begründeten ihre abwartende Haltung unter anderem mit dem möglichen „Brexit“, also dem Austritt Großbritanniens aus der EU. Damit zeigt sich nicht nur an den Kursbewegungen der vergangenen Tage, dass die „Brexit“-Debatte inzwischen die gesamte Finanzwelt in eine abwartende bzw. defensive Haltung zwingt. Dabei sind die Sorgen und Ziele dieser drei Marktteilnehmer durchaus verschieden:

Die verschiedenen Reaktionen der Notenbanken

Die Schweizer Geldpolitiker der SNB sehen die Gefahr, dass der aus ihrer Sicht bereits überbewertete Franken (siehe folgender Chart) im Falle eines Brexits noch weiter zulegt. Wie am Mittwoch bereits hier im „Geldanlage-Brief“ beschrieben, gilt der Schweizer Franken als „sicherer Hafen“ und zieht daher in Krisenzeiten Kapital an.

Aufwertung des Schweizer Franken

Gleiches gilt für den japanischen Yen. Auch dieser ist als „sicherer Hafen“ seit einiger Zeit gefragt (folgender Chart). Dennoch hat auch die japanische Notenbank den Strafzins für einige Einlagen von Finanzinstituten bei minus 0,1 Prozent und das Programm zum Ankauf von Anleihen und Wertpapieren bei jährlich 80 Billionen Yen (umgerechnet rund 678 Milliarden Euro) belassen – vielleicht um das Pulver bis nach dem „Brexit“-Referendum trocken zu halten.

Aufwertung des japanischen Yen

Derweil fürchten die Vertreter der BoE für den Fall eines Austritts Großbritanniens aus der EU einen niedrigeren Wachstumspfad und eine höhere Inflation aufgrund der zu erwartenden Fortsetzung der Abwertung des britischen Pfundes:

Abwertung des britischen Pfund

Die Abstimmung zum „Brexit“ zeigt also längst schon Auswirkungen, die es unter Kontrolle zu behalten gilt. Bleibt Großbritannien in der EU, dürften sich einige eingeschlagene Trends umkehren bzw. Kursbewegungen rückgängig gemacht werden. Entscheiden die Bürger des Landes hingegen den Austritt, könnten sich die Bewegungen in die Trendrichtung noch einmal verstärken, bevor es zu einer Kursberuhigung kommt. Die Notenbanken haben sich darauf eingestellt und entsprechende Maßnahmen vorbereitet. Auch Sie sollten rechtzeitig vorbereitet sein.


(Quelle: Geldanlage-Brief vom 19.06.2016)

Sie wollen zukünftig derartige Analysen direkt in Ihr E-Mail-Postfach bekommen? Dann melden Sie sich zu unserem kostenlosen Börsennewsletter „Geldanlage-Brief“ an auf www.geldanlage-brief.de

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Geldanlage
Sven Weisenhaus

Aktuelle Kommentare

Bitte warten, der nächste Artikel wird geladen ...
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.