Die USA stehen kurz vor der Amtseinführung des designierten Präsidenten Joseph Biden. Da die Demokraten bald beide Kongresskammern sowie das Weiße Haus kontrollieren werden, fällt es Biden womöglich leichter als erwartet, seine vor der Wahl formulierte Agenda zu verwirklichen.
Grüne Initiativen stehen ganz oben auf seiner Liste. Zum Beispiel werden die USA bereits in dieser Woche dem Pariser Klimaabkommen wieder beitreten. Das Interesse an Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) sowie an alternativen Energien und Elektrofahrzeugen (EVs) dürfte in den kommenden Monaten also weiter anhalten.
Auch Infrastrukturausgaben gehören zu den Prioritäten und könnten überparteiliche Unterstützung finden. Der Bau von neuen und modernen Autobahnen, Straßen, Tunneln, Brücken und anderen Infrastrukturprojekten wird den Unternehmen in diesem Bereich wahrscheinlich Rückenwind geben.
Seit November investieren Anleger bereits Geld in Sektoren und Unternehmen, von denen sie glauben, dass sie von der "blauen Welle" profitieren werden. Wir haben in der Vergangenheit mehrere Exchange Traded Funds (ETFs) abgehandelt, die unter der neuen Administration gut laufen könnten. Heute stellen wir zwei weitere Fonds vor.
1. VanEck Vectors Low Carbon (DE:SGCG) Energy ETF
- Aktueller Kurs: 180,13 USD
- 52-Wochen-Spanne: 49,81 - 193,04 USD
- Dividendenrendite: 0,05%
- Kostenquote: 0,62%
Der VanEck Vectors Low Carbon Energy ETF (NYSE:SMOG) bietet Zugang zu globalen Unternehmen im Bereich saubere Energie. Diese Firmen haben ihren Schwerpunkt in der Produktion oder Nutzung von alternativen Energien, einschließlich Energie, die hauptsächlich aus Biokraftstoffen (wie Ethanol), Solar-, Wind-, Wasser- und geothermischen Energiequellen stammt. Der Fonds startete den Handel im Mai 2007 und verwaltet ein Nettovermögen von mehr als 320 Mio. Dollar.
SMOG, der dem Ardour Global Extra Liquid Index folgt, hält 30 Beteiligungen. Unternehmen aus den USA führen die Liste mit einem Anteil von über 54% an, gefolgt von China (18,24%), Dänemark (14,65%), Südkorea (4,04%) und Kanada (3,23%).
In Bezug auf die sektorale Allokation haben Industrie (32,2%), Informationstechnologie (32,1%), Nicht-Basiskonsumgüter (22,8%) und Versorgungsunternehmen (9,4%) die höchste Gewichtung.
Die 10 größten Beteiligungen machen fast 66% des Fondsvermögens aus. Die dänische Vestas (DE:VWS) Wind Systems (OTC:VWDRY); die Elektroautohersteller Tesla (NASDAQ:TSLA) und Nio (NYSE:NIO), das im heimischen China Marktanteile gewinnt; der globale Strommanager Eaton (NYSE:ETN) und Microchip Technology (NASDAQ:MCHP) sind die führenden Werte im SMOG-ETF.
Im vergangenen Jahr erzielte der ETF eine beeindruckende Rendite von 129%. Zu Beginn der neuen Berichtssaison ist mit kurzfristigen Gewinnmitnahmen zu rechnen.
Ein möglicher Kursrückgang in Richtung 170 Dollar oder weniger würde die Sicherheitsmarge verbessern.
2. Invesco DB U.S. Dollar Index Bearish Fund
- Aktueller Kurs: 21,56 USD
- 52-Wochen-Spanne: 18,96 - 21,91 USD
- Kostenquote: 0,77% pro Jahr
Biden hat kürzlich ein Corona-Paket für schnelle Hilfen im Umfang von 1,9 Billionen US-Dollar vorgestellt. Obwohl sich der Betrag noch ändern und möglicherweise verringern könnte, rechnen die Märkte damit, dass ein weiteres Konjunkturpaket kommt. Ein solches dürfte vor allem von Privatpersonen und Unternehmen begrüßt werden. Es würde aber auch den Dollar weiter belasten. Obwohl der USD als die weltweite Leitwährung gilt, ist er in den letzten Monaten volatil gewesen.
Tatsächlich ist der US-Dollar-Index, der den Wert der Währung im Verhältnis zu einem Korb aus sechs Währungen einiger der wichtigsten US-Handelspartner misst, im vergangenen Jahr stetig gesunken. Er bewegt sich derzeit zwischen 90 und 91. Daher könnte unser zweiter Fonds teilweise als Wette auf einen schwächeren US-Dollar angesehen werden. Der Invesco DB U.S. Dollar Index Bearish Fund (NYSE:UDN), ein Devisen-ETF, steigt, wenn der Kurs des Dollar-Index sinkt.
Der UDN bildet einen Index ab, der aus Dollar-Shorts besteht, die an der Intercontinental Exchange gehandelt werden.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie der UDN einen Platz in einem Portfolio finden kann. Zum Beispiel könnten Händler, die gegenüber dem US-Dollar im Vergleich zum Euro bärisch eingestellt sind, eine UDN-Long-Position einnehmen. Ein schwächerer USD ist im Allgemeinen günstig für Vermögenswerte aus Schwellenländern.
Andere Marktteilnehmer könnten UDN als Proxy für die Gesamtmärkte in den USA ansehen. In einfachen Worten bedeutet ein schwacher USD typischerweise höhere Kurse an den US-Märkte.
Folglich gehen diejenigen, die bullish gegenüber US-Aktien eingestellt sind, davon aus, dass der Greenback möglicherweise abwerten und damit an Wert verlieren wird. Auch hier könnten sie eine Long-Position im UDN eingehen.
Für Spekulanten, die auf Zinsänderungen wetten möchten, könnte UDN eine weitere Option sein. Wenn der Zinssatz in einem Land sinkt, sinkt auch der Wert seiner Währung, angenommen das Umfeld ist ansonsten unverändert. So könnte UDN mit anderen ETFs kombiniert werden, die für ein Niedrigzinsumfeld geeignet sind.
Anleger, die ihre Rohstoffanlagen absichern möchten, nutzen den UDN, unter der Annahme, dass die US-Währung und die meisten Rohstoffe invers miteinander korrelieren.
Wir sind der Ansicht, dass der USD-Index langfristig noch weiter fallen könnte. In den kommenden Wochen könnte sich Greenback jedoch weiter erholen, was langfristigen UDN-Bullen einen besseren Einstieg in diesen Devisen-ETF bieten würde.
Anmerkung des Autors: Nicht jeder in diesem Artikel beschriebene ETF (Exchange-Traded Fund) ist zwangsläufig auch in Ihrem Land handelbar. Lassen Sie sich von einem zugelassenen Broker oder Finanzberater beraten, bevor Sie eine Investitionsentscheidung treffen. Die in diesem Artikel enthaltenen oder beschriebenen Informationen und Produkte dienen zu reinen Informationszwecken. Führen sie selbst eine gründliche Recherche durch, bevor Sie eine Investitionsentscheidung treffen.