Die wirtschaftlichen Grundlagen der Energiemärkte verändern sich rasch. Die Schieferölrevolution hat die USA auf einen guten Weg gebracht, in den nächsten Jahren zu einem der größten Ölexporteure der Welt zu werden. Sollte dies tatsächlich so kommen, dann würden sich die Verhältnisse im Energiehandel dramatisch verändern.
Die Internationale Energieagentur schätzt, dass die Gesamtexporte Amerikas an Ölprodukten, einschließlich Rohöl und Raffinerieerzeugnissen wie Benzin und Diesel, in den nächsten fünf Jahren auf neun Millionen Fass am Tag steigen wird, von lediglich einer Million in 2012. Sollte sich diese Prognose als korrekt erweisen, dann würde dies bis 2024 die Vereinigten Staaten auf der Liste der größten Exporteure von Öl und raffinierten Produkten an Russland vorbeiziehen lassen und Saudi-Arabien seine seit langem behauptete Führungsposition an der Spitze streitig machen.
Dieser hoch optimistische Ausblick bietet Ölbullen mit langfristigem Investitionshorizont eine gute Gelegenheit, sich Aktien von Unternehmen herauszupicken, die gut positioniert sind, um von der US-Energiedominanz zu profitieren, besonders da diese Unternehmen in einer Wachstumsphase sind und große Kapazitäten zur Ölverarbeitung aufweisen. Vor diesem Hintergrund haben wir unten zwei Spitzenenergiewerte aufgeführt, die gut in die Strategie passen.
1. Devon Energy: Fokus auf Wachstum
Wir mögen Devon Energy Corp. (NYSE:DVN) aus Oklahoma City, als Wette auf die Stärke der US-Ölindustrie. Das Unternehmen strukturiert sich gerade um, mit dem Ziel zu einem reinen Schieferförderer zu werden und hat das Ausschütten von überschüssigem Bargeld zu seiner Hauptpriorität gemacht.
Als Teil seiner Absicht sich in ein auf Schiefervorkommen fokussiertes Wachstumsunternehmen umzuwandeln, hat Devon über die letzten Jahre Besitz im Wert von mehr als 30 Mrd USD verkauft. Im letzten Monat kündigte es den Abschluss dieser Transformation bis Ende des Jahres an, als es die letzten Transaktionen zu Ende bringt, was einen völligen Ausstieg aus kanadischen Ölsanden einschließt.
"Devon unternimmt aggressive, eindeutige und entschiedene Schritte, um unsere Kostenstruktur bei Betrieb und Verwaltung zu verbessern," sagte Jeff Ritenour, Vizepräsident und Finanzvorstand in einem Statement. "Die Kombination aus dem Verkauf von Anlagen mit höheren Kosten und die Inbetriebnahme von solchen mit geringeren Produktionskosten, zusammen mit unserem Vorhaben von mindestens 780 Mio USD an jährlichen Kostensenkungen, sollte die Stückbarkosten bis 2021 um mehr als 20% absenken."
Wie Devon schätzt, kann es seine US-Ölförderung mit einer Jahresrate in den mittleren Zehnprozentbereich steigern und dennoch einen positiven Cashflow generieren, solange Öl zu 46 USD das Fass oder darüber gehandelt wird. Devon plant das überschüssige Kapital an die Anteilseigner zurückzugeben, über Dividendenerhöhungen und aggressive Aktienrückkäufe. Das Unternehmen hat seine Ausschüttungen an die Investoren in den letzten zwei Jahren um 50% erhöht und sein Aktienrückkaufprogramm ist auf eine Höhe von 5 Mrd USD gestiegen. Wenn abgeschlossen wird dieses die Zahl der Aktien im Umlauf um 30% verringern.
Ölinvestoren lieben diese Kombination, bei der Unternehmen einen positiven Cashflow haben und zugleich eine Vorliebe für Dividenden. Bei einem Kurs von 31,60 USD sind Devon-Anteile in diesem Jahr um fast 40% hochgeschossen. Das Unternehmen zahlt eine Jahresdividende von 0,36 USD die Aktie, was eine Rendite von 1,14% im Jahr ergibt.
2. Exxon Mobil: Diversifizierter Gigant
Wenn Sie Diversifikation im Öl- und Gasbereich wollen, dann denken wir, ist Exxon Mobil (NYSE:XOM) Ihre beste Wette. Das Unternehmen hat eine imposante Größe bei allem, von der Exploration über die Raffinierung zu seiner Präsenz in den US-Schieferölgebieten. Und während die Aktie den Investoren wahrscheinlich keine massiven Gewinne bescheren wird, bleibt sie ein Spitzenpapier für alle Energiebullen mit Langzeitausblick. Der multinationale Öl- und Gasgigant hat auch einen zukunftsorientierten Ansatz gewählt, um seinen Wachstumsausblick zu verbessern, womit er von anderen Supermajors abweicht, die versuchen ihren Börsenwert zu stabilisieren, indem sie bei den Ausgaben den Rotstift ansetzen.
Exxons CEO Darren Woods glaubt, dass die Ölindustrie eine erhebliche Kapitalspritze braucht, um die neuen Herausforderungen zu meistern, denen sie sich gegenüber sieht und hat einen 230 Dollar schweren Plan zu Neubelebung des Unternehmens angeschoben, der Explorationschancen in aller Welt zum Ziel hat.
Zu diesen gehören auch Schieferölquellen in Westtexas, Erdgasexportanlagen in Papua-Neuguinea, eine Reihe gewaltiger Ölfunde im südamerikanischen Guyana und Projekte in Mosambik und Brasilien.
Bei einem gestrigen Schlusskurs von 80,34 USD hat die Exxons-Aktie in diesem Jahr rund 18% hinzugewonnen und bietet mit einer Jahresdividende von 3,28 USD die Aktie eine Rendite von mehr als 4%. Mit soliden Cashflows und einem diversifizierten Portfolio wird Exxon Mobil einer der Gewinner des US-Ölbooms sein.
Fazit
Es gibt eine Myriade von kurzfristigen Faktoren, die eine entscheidende Rolle für die künftige Richtung am Ölmarkt spielen könnten. Wenn aber ihr Investitionshorizont weit in die Zukunft reicht, dann sollten sie sich auf Unternehmen fokussieren, die in der Lage sind, auch die schlimmsten Konjunkturabschwünge zu überleben und dennoch Gewinne auf lange Zeit liefern. Wir denken, dass Devon und Exxon Mobil diesen Anforderungen voll entsprechen.
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