Nach den kräftigen Kursgewinnen an den Aktienmärkten im Jahr 2021 gehen die Anleger auch im neuen Jahr mit viel Optimismus an den Start. Derzeit herrscht die Erwartung vor, dass die US-Wirtschaft so stark bleiben wird, dass die sich rasch ausbreitende Omicron-Variante des Coronavirus die Konjunktur nicht nachhaltig belastet.
Sowohl der S&P 500 als auch der NASDAQ 100 haben 2021 rund 27 % zugelegt und damit selbst die optimistischsten Prognosen zu Jahresbeginn noch überboten. Im neuen Jahr dürfte das Marktgeschehen mehr von einem soliden Gewinnwachstum und einer starken US-Wirtschaft abhängen als von der weiteren Entwicklung der COVID-Pandemie, die nun in ihr drittes Jahr geht.
Zu den Belastungen zu Beginn des Jahres 2022 könnten jedoch die Aussichten auf eine beschleunigte Reduzierung des geldpolitischen Stimulus durch die US-Notenbank Fed, eine sich beschleunigende Inflation, der Mangel an Arbeitskräften, Lieferengpässe und die fast auf Fünfjahreshoch liegenden Bewertungsniveaus gehören.
In diesem Umfeld allgemeiner Euphorie für US-Aktien stellen wir im Folgenden drei Titel vor, die wir in der kommenden Woche aufgrund der Veröffentlichung ihrer jüngsten Geschäftsergebnisse beobachten werden:
1. Bed Bath Beyond
Der US-amerikanische Einrichtungs- und Haushaltswarengigant Bed Bath & Beyond (NASDAQ:BBBY) präsentiert am Donnerstag, den 6. Januar, vor der Börseneröffnung seine Ergebnisse für das dritte Quartal 2021. Analysten erwarten bei einem Umsatz von 1,96 Milliarden US-Dollar einen Gewinn von 0,017 US-Dollar je Aktie.
Die Aktie, die vor allem unter Meme-Tradern sehr beliebt ist, entwickelte sich 2021 äußerst volatil. Grund dafür waren die vielen Kleinanleger, die sich in Chatrooms wie StockTwits organisierten und den Aktienkurs in die Höhe trieben. BBBY notierte am Ende des Jahres bei 14,58 US-Dollar und damit 80 % unter dem Anfang letzten Jahres erreichten Höchststand.
Zu den Entwicklungen, die der Aktie Auftrieb gaben, gehörten auch der Launch eines digitalen Marktplatzes, der Waren von Drittanbietern verkauft, sowie eine Partnerschaft mit der Lebensmittelkette Kroger (NYSE:KR), die ab diesem Jahr einige BBBY-Produkte in ihr Sortiment aufnimmt.
Die größte Herausforderung für Bed Bath & Beyond besteht jedoch weiterhin in der Gewinnung neuer Kunden angesichts der Tatsache, dass der immer weiter wachsende E-Commerce viele stationäre Einzelhändler aus dem Geschäft drängt.
2. Walgreen Boots Alliance
Walgreens Boots Alliance (NASDAQ:WBA), der zweitgrößte Apothekenbetreiber in den USA, wird ebenfalls am Donnerstag vor Börseneröffnung seine Zahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2022 vorlegen. Analysten prognostizieren einen Gewinn je Aktie von 1,35 US-Dollar im Quartal bei einem Umsatz von 32,46 Milliarden US-Dollar.
Das in Deerfield, Illinois, ansässige Unternehmen hatte im Sommer signalisiert, dass sich das Gewinnwachstum verlangsamen und die Investitionen in den kommenden Monaten steigen würden, da der durch COVID-19 ausgelöste Umsatzschub wahrscheinlich vorüber sei.
Der jüngste Anstieg der durch die Omikron-Variante ausgelösten Infektionszahlen könnte diese Aussichten jedoch ändern. So empfehlen die US-Gesundheitsbehörden nachdrücklich eine Auffrischungsimpfung und mehr Menschen strömen wieder in die Apotheken, um sich testen zu lassen.
Das Unternehmen profitierte von der Pandemie, indem es Millionen von Amerikanern geimpft hat, die bei ihren Apothekenbesuchen in der Regel auch für andere Dinge Geld ausgeben. Die Aktien von Walgreens beendeten das vergangene Jahr bei 52,16 US-Dollar, nachdem sie im Jahr 2021 um mehr als 30 % gestiegen waren.
3. Constellation Brands (NYSE:BBWI)
Der in den USA ansässige Hersteller von Corona-Bier, Constellation Brands (NYSE:STZ), meldet seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2022 ebenfalls vor Börseneröffnung am Donnerstag, den 6. Januar. Analysten rechnen mit einem Gewinn je Aktie von 2,21 US-Dollar bei einem Umsatz von 2,28 Milliarden US-Dollar.
Dem in Victor, New York, ansässigen Wein-, Bier- und Spirituosenhersteller ist es gelungen, das schwierige operative Umfeld während der Pandemie zu meistern. So konnte er den Rückgang bei den Verkaufszahlen in Restaurants und Bars durch Verkäufe außerhalb von Lokalen im Biergeschäft kompensieren.
CEO Bill Newlands erklärte den Investoren im Oktober, dass die Dynamik der wichtigsten importierten Biermarken des Unternehmens dazu beiträgt, Marktanteile im oberen Segment des US-Biermarktes zu gewinnen. Er fügte hinzu:
"Der Großteil unseres Wachstums wird weiterhin von Modelo Especial getragen, unterstützt durch die hohe Verbrauchernachfrage nach Corona Extra und Pacifico, und wir gehen davon aus, dass sich dies in absehbarer Zukunft fortsetzen wird."
STZ-Aktien schlossen am Freitag, dem letzten Handelstag des Jahres 2021, bei 250,97 US-Dollar und sind im vergangenen Jahr um 14 % gestiegen.
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