Seit die Ausbreitung von Covid-19 im März die Unternehmen dazu zwang, ihre Mitarbeiter zu Hause bleiben zu lassen, ist die Nachfrage nach Homeoffice-Tools rasant gestiegen.
Es überrascht daher nicht, dass der Direxion Work From Home ETF (NYSE:WFH), der den Dienstag auf einem neuen Allzeithoch beendete, seit seiner Auflegung Ende Juni um rund 17% gestiegen ist.
Über allseits bekannte Work-from-Home-Gewinner wie Zoom Video Communications (NASDAQ:ZM), Slack Technologies (NYSE:WORK), DocuSign (NASDAQ:DOCU), Twilio (NYSE:TWLO) und Crowdstrike (NASDAQ:CRWD) hinaus, hier sind drei weitere Tech-Aktien in erstklassiger Position, um von dem boomenden Trend weiter zu profitieren.
Jede ist es wert, vor den Quartalsberichten in den kommenden Wochen einmal genauer unter die Lupe genommen zu werden.
1. Citrix Systems: Berichtet am 22. Oktober vor Handelsbeginn an der Wall Street
Bei Citrix Systems (NASDAQ:CTXS), das mehr als 100 Millionen Benutzer in 400.000 Unternehmen hat, sind die Anteile seit Jahresbeginn um rund 30% gestiegen, da die Covid-19-Pandemie die Nachfrage nach Homeoffice-Softwarediensten beflügelt hat.
Das Technologieunternehmen mit Hauptsitz in Fort Lauderdale, Florida, und Santa Clara, Kalifornien, entwickelt VPN-Software (Virtual Private Networking), mit der Benutzer über eine gesicherte Verbindung auf Arbeitscomputer und Netzwerke zugreifen können.
Die Aktie, die zu einem Zeitpunkt in diesem Jahr um bis zu 55% im Plus lag, beendete den Dienstag zu 144,03 USD, was dem Hersteller von Unternehmenssoftware eine Bewertung von rund 18 Mrd. USD bescherte.
Citrix, dessen Gewinn und Umsatz im zweiten Quartal den Durchschnitt der Schätzungen übertrafen, wird am Donnerstag, dem 22. Oktober, vor Handelsbeginn die Ergebnisse des dritten Quartals veröffentlichen.
Die Analysten erwarten für den Zeitraum Juli bis September einen Gewinn je Aktie von 1,24 USD. Dank der starken Nachfrage nach Remote-Work-from-Home-Softwareprodukten sollte der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum voraussichtlich um 4% auf 758,28 Mio. USD steigen.
Mit dem Übergang von Citrix von einem lizenzbasierten Umsatzmodell zu einer profitableren abonnementbasierten Strategie wird die Wall Street die jährlich wiederkehrenden Umsatzzahlen (annual recurring revenue, ARR) genau beobachten, die im letzten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 54% auf 949 Mio. USD gestiegen sind und auch die Software-as-a-Service-ARR-Zahlen, die im Jahresvergleich um 41% auf 590 Mio. USD hochgegangen sind, um zu erkennen, ob sie ihr rasantes Wachstumstempo beibehalten können.
Neben den GpA- und Umsatzzahlen werden sich die Marktteilnehmer auf die Aussichten von Citrix für den Rest des Jahres und darüber hinaus konzentrieren. Der Hersteller von virtueller Desktop-Software sagte im letzten Quartal für das Gesamtjahr 2020 einen Umsatz zwischen 3,18 und 3,21 Milliarden US-Dollar voraus, nach 3,01 Milliarden US-Dollar im Geschäftsjahr 2019.
2. ServiceNow: Berichtet am 28. Oktober nach Handelsende an der Wall Street
ServiceNow (NYSE:NOW) verzeichnete in diesem Jahr eine deutliche Outperformance gegenüber dem breiteren Markt und stieg 2020 um fast 84%, da die Anleger den Cloud-basierten Anbieter von Workflow-Automatisierungssoftware in der aktuellen Arbeitswelt zunehmend optimistisch beurteilen.
Das in Santa Clara, Kalifornien, ansässige Unternehmen unterstützt andere Unternehmen bei der Verfolgung und Verwaltung digitaler Workflows für den Unternehmensbetrieb. Es bietet auch Cloud-basierte Werkzeuge zur Automatisierung von Aufgaben für Informationstechnologieabteilungen, Personalabteilung sowie Kundendienstmanagement.
Die Aktie erreichte gestern Abend ein Rekordhoch von 522,77 USD, bevor sie sich auf 518,30 USD einpendelte, was dem Hersteller von Cloud-Unternehmenssoftware einen Marktwert von rund 100 Milliarden USD bescherte.
ServiceNow, das Ende Juli bessere Ergebnisse zum zweiten Quartal als erwartet gemeldet hatte, jedoch mit seiner Prognose enttäuschte, wird die nächsten Zahlen nach der Schlussglocke am Mittwoch, dem 28. Oktober, vorlegen.
Der Durchschnitt der Schätzungen sagt dem Hersteller von Unternehmenssoftware einen Gewinn von 1,03 USD je Aktie voraus, was über dem Gewinn je Aktie von 0,99 USD im Vorjahreszeitraum liegt. Der Umsatz wird voraussichtlich 1,11 Milliarden US-Dollar betragen, ein Plus von 25% gegenüber den 885,8 Millionen US-Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres, da die Covid-19-Pandemie eine steigende Nachfrage nach seinen Remote-Workflow-Tools ausgelöst hat.
Daher werden Anleger die Neuigkeiten von ServiceNow hinsichtlich der Gewinnung neuer Unternehmenskunden im Auge behalten, um zu prüfen, ob im aktuellen Umfeld noch große Aufträge akquiriert werden können. Das Unternehmen gab in seinem Ergebnisbericht für das zweite Quartal bekannt, dass es 40 Geschäfte mit einem neuen jährlichen Nettovertragswert von mehr als 1 Million US-Dollar abgeschlossen hat, verglichen mit 37 im Vorquartal.
3. Datadog: Berichtet am 5. November nach Handelsende an der Wall Street
Datadog (NASDAQ:DDOG), das eine Überwachungs- und Analyseplattform für Softwareentwickler und IT-Abteilungen bietet, hat in diesem Jahr einen bemerkenswerten Lauf gehabt.
Die Aktien des in New York ansässigen Unternehmens, dem namenhafte Kunden wie AT&T (NYSE:T), FedEx (NYSE:FDX) und Airbnb vertrauen, hat seinen Börsenwert in diesem Jahr mehr als verdoppelt, da es von der steigenden Nachfrage nach seinen Überwachungslösungen für Cloudapplikationen im gesamten Unternehmenssoftwaresegment profitiert.
Die Aktie, die im Jahr 2020 um 210% hochgeschossen ist, erreichte gestern ein neues Allzeithoch von 118,10 USD, bevor sie zu 116,87 USD aus dem Handel ging, was dem schnell wachsenden Spezialisten für Überwachungs- und Analyseplattformen eine Marktkapitalisierung von fast 25 Mrd. USD verschaffte.
Datadog - der die Erwartungen im letzten Quartals in Bezug auf Ergebnis und Prognosen übertroffen hatte - veröffentlicht seine nächsten Finanzergebnisse nach der Schlussglocke am Donnerstag, dem 5. November.
Der Durchschnitt der Schätzungen sieht den Gewinn bei 0,01 USD pro Aktie vor, was eine GpA-Wachstumsrate von 100% gegenüber dem Vorjahr bedeuten würde. Der Umsatz soll gegenüber dem Vorjahreszeitraum voraussichtlich um fast 50% auf 144,3 Mio. USD steigen. Dies spiegelt die steigende Nachfrage nach Cloud-basierten Tools wider, da die Covid-19-Pandemie Unternehmen dazu zwang, ihre Digitalisierungsanstrengungen zu verstärken.
Über die Umsatz- und Gewinnzahlen hinaus werden sich Anleger auf das Update von Datadog hinsichtlich der Gesamtzahl der Neukunden konzentrieren. Der Anbieter von Unternehmenssoftware gab in seinem Ergebnisbericht für das zweite Quartal bekannt, dass er insgesamt 12.100 Kunden hatte, ein Plus von 37% gegenüber dem Vorjahr.
Die Gesamtzahl der Kunden von Datadog mit einem jährlichen wiederkehrenden Umsatz (ARR) von 100.000 USD oder mehr, die im Vorquartal um 71% auf 1.015 gestiegen ist, wird ebenfalls im Fokus stehen.
Darüber hinaus werden Anleger gespannt sein, weitere Einzelheiten zu Datadogs kürzlich angekündigter Cloud-Computing-Partnerschaft mit Microsoft (NASDAQ:MSFT) zu erfahren. Im Rahmen der im letzten Monat bekannt gegebenen Partnerschaft können Microsoft-Kunden über das Azure-Webportal auf Datadog-Tools zugreifen. Wir gehen davon aus, dass sich der Deal positiv auf das Geschäft von Datadog auswirken und die Kundenbasis in den kommenden Quartalen vergrößern wird.