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4 Dinge, die Sie jetzt über die Zukunft der Ölnachfrage wissen sollten

Veröffentlicht am 19.02.2021, 06:51
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Es ist ein Jahr her, seit die Coronavirus-Pandemie weltweit ihren Lauf nahm und die Sperren über China hinaus auf fast den gesamten Rest der Welt ausgeweitet wurden. Die globale Nachfragesituation beim Öl bleibt ungewiss.

Einige Aspekte des Ölmarktes sind jetzt jedoch klarer geworden. Derzeit ist es entscheidend, die Auswirkungen des Kälteeinbruchs auf die Förderung und Verarbeitung von Öl in der Region Texas aufzuschlüsseln. Was wird die OPEC+ tun, wenn sie sich in zwei Wochen trifft? Warum sind die Kraftstoffpreise in den USA gestiegen? Und was können wir jetzt schon über die zukünftige Ölnachfrage sagen?

1. Vorübergehende Unterbrechungen der US-Ölversorgung

Die eisigen Temperaturen in Texas haben diese Woche in den USA zu einem deutlichen Rückgang der Rohölproduktion geführt. Nach dem neuesten Informationsstand ist derzeit die Produktion von 4 Millionen bpd Öl (von den 4,6 Millionen bpd, die Texas normalerweise produziert) ausgefallen. Das entspricht etwa 40% der gesamten US-Ölproduktion.

Zum Vergleich: Im vergangenen Oktober hatten die Produzenten etwa 92% der Rohölproduktion im Golf von Mexiko in Vorbereitung auf den Hurrikan Delta stillgelegt, was etwas 1,68 Millionen bpd Öl vom Markt nahm. Die Temperaturen sollen über das Wochenende besser werden. Die Störungen können bis nächste Woche andauern, aber einige Förderanlagen können länger ausfallen, sollten erhebliche Reparaturen erforderlich sein.

Ein Großteil der Raffineriekapazität in der Region Golf von Mexiko ist aus ähnlichen Gründen nicht in Betrieb. Die Ausfälle belaufen sich wahrscheinlich auf etwa 4 Millionen bpd. Die Ölpreise stiegen zu Beginn der Woche aufgrund von Meldungen, dass solche Stillstände bevorstehen könnten, und WTI konnte daraufhin endlich die Marke von 60 USD pro Barrel überschreiten.

Die Preise stiegen am Mittwoch um ein weiteres Prozent, als mehr Details über die Störungen klar wurden, obwohl die Händler darauf vorbereitet sein sollten, von diesen Preisniveaus wieder herunterzukommen, wenn Förderanlagen und Raffinerien wieder den Betrieb aufnehmen. Die Benzinpreise in den USA stiegen aufgrund der Raffinerieausfälle ebenfalls. Am Mittwoch erhöhte sich Benzin zum Beispiel im Mittleren Westen um etwa 0,05 USD pro Gallone.

Diese Ausfälle spiegelten sich im wöchentlichen EIA-Report vom 18. Februar über die US-Ölproduktion und den US-Ölverbrauch nur zum Teil wider. Die Händler sollten jedoch damit rechnen, dass sich diese Ausfälle in den Daten widerspiegeln, die nächste Woche und darüber hinaus veröffentlicht werden.

2. OPEC+-Treffen am 4. März

Die Mitglieder der OPEC+ bereiten sich auf ein Treffen in zwei Wochen vor und haben bereits damit begonnen, ihre Positionen durch die Medien klarzumachen. Derzeit hält Saudi-Arabien eine Produktion im Umfang einer zusätzlichen Million bpd zurück, doch laut Berichten aus dem Wall Street Journal beabsichtigt das Land, diese Politik nur bis Ende März fortzusetzen.

Saudi-Arabien wird im April wieder auf Höhe seiner Quote Öl pumpen. Dies war die Position Saudi-Arabiens, als es bereits im Januar die "überraschende Produktionssenkung" ankündigte, sodass diese Informationen nur bestätigen, dass sich die Politik Saudi-Arabiens in den letzten Wochen nicht geändert hat.

Russland hingegen war erlaubt worden, im Februar und März die Produktion zu steigern, was jedoch aufgrund des ungewöhnlich kalten Wetters nicht möglich war. Russlands Produktion betrug im Februar durchschnittlich 10,115 Millionen bpd, etwa 44.000 bpd weniger als im Januar. Es ist möglich, dass die wärmeren Temperaturen im März eine Erhöhung der russischen Ölproduktion zulassen werden.

Wenn die OPEC+ am 4. März zusammentritt, wird sie entscheiden, ob sie im April auf dem derzeitigen Niveau weiter fördern will (plus der 1 Million bpd aus Saudi-Arabien) oder ob sie die Produktionsraten erhöhen wird, da die Preise gestiegen sind. Russland hat diese Woche angedeutet, dass es den Ölmarkt für ausgeglichen hält, während Saudi-Arabien die aktuelle Marktlage vorsichtiger und zurückhaltender beurteilte.

3. Höhere Kraftstoffpreise in den USA

Der Durchschnittspreis einer Gallone Benzin ist im vergangenen Monat um fast 0,20 USD gestiegen, was einige befürchten lässt, dass die US-Verbraucher wieder hohe Benzinpreise zahlen müssen, wie dies unter der Obama-Administration der Fall war. Ein Teil des Anstiegs der Ölpreise und damit der Benzinpreise kann mit der Stimmung in Verbindung gebracht werden, die durch die frühen Präsidentenverfügungen Bidens in Bezug auf Öl- und Gasleasing und Öltransport geschaffen wurde.

Diese Verordnungen haben jedoch bislang noch keine Auswirkungen auf die Fundamentaldaten. Die steigenden Preise sind größtenteils auf eine Verknappung zurückzuführen, die nicht mit dieser Politik verbunden sind.

4. Zweifel über die Ölnachfrage

Die kurzfristige Ölnachfrage in den USA und in Europa steht nach wie vor in den Sternen. Es ist nicht zu erwarten, dass der Benzinverbrauch wieder auf das alte Niveau zurückkehrt, bis die Leute sich wieder frei bewegen, die Kinder zur Schule und viele weitere Arbeitnehmer in ihre Büros zurückkehren können.

Viele europäische Länder haben ihre Ausgangssperren bis März oder April verlängert, obwohl in einigen Ländern Parlamente und Gerichte die Anordnungen der Regierungen außer Kraft setzen. In den Vereinigten Staaten ist die Situation ebenfalls unklar. Viele Schulbezirke in den USA haben den Vollzeitunterricht nicht wieder aufgenommen, sodass viele Eltern nicht in der Lage sind, zur Arbeit zurückzukehren. Viele scheinen mit einer Wiederaufnahme des vollen Schulbetriebs im Herbst zu rechnen, aber die politische Situation in Amerika könnte dies unmöglich machen.

Auf lange Sicht wird erwartet, dass die Ölnachfrage außerhalb Europas und Amerikas wächst. (Letzte Woche untersuchte diese Kolumne das Wachstumspotenzial Indiens). Händler sollten nicht vergessen, dass selbst wenn Unklarheit über die kurzfristige Nachfrage besteht, die langfristige Nachfragesituation gesichert scheint.

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