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Ölpreis: 5 Dinge am Ölmarkt, die Sie 2021 im Auge behalten sollten

Veröffentlicht am 02.01.2021, 16:13
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

Das Corona-Jahr 2020 geht zu Ende und das neue Jahr beginnt. Für gewöhnlich geben zum Jahreswechsel zahlreiche Analysten ihre Prognosen ab. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass Vorhersagen falsch sind, mindestens genauso groß wie die, dass sie richtig sind.

Anstatt sich auf Vorhersagen zu verlassen, sollten umsichtige Händler die Geschehnisse in der Branche im Auge behalten und ihre Einschätzung an die Entwicklung der Ereignisse anpassen. Hier sind fünf Dinge, die Trader und Ölmarktbeobachter im Jahr 2021 besonders aufmerksam verfolgen sollten:

1. Restriktionen der US-Regierung für Öl- und Gasexploration, -produktion und -export

Während der Präsidentschaftswahlen war ein beliebter Tenor der demokratischen Kandidaten, dass sie zur Bekämpfung des globalen Klimawandels die Möglichkeiten der Öl- und Gasindustrie zur Förderung, zum Transport und zum Verkauf fossiler Brennstoffe einschränken würden. Joe Biden und Kamala Harris sprachen sich für Maßnahmen zur Einschränkung des Fracking aus, das einen großen Teil des in den USA geförderten Öls und Gases liefert.

Biden war in seinen Aussagen sehr widersprüchlich. Einmal versprach er während des Wahlkampfs, dass er "Fracking nicht verbieten" würde, aber andererseits versprach er auch, dass er "Fracking untersagen" würde. Nach der Wahl herrscht immer noch Unklarheit darüber, welche Energiepolitik eine Regierung Biden/Harris verfolgen wird.

Ein Thema, das man im Auge behalten sollte, ist ein Verbot neuer Mietverträge für die Öl- und Gasförderung auf Bundesebene. Diese Strategie erscheint für eine Biden/Harris-Administration am praktikabelsten und könnte, falls sie umgesetzt wird, fünfundzwanzig Prozent der US-amerikanischen Ölproduktion betreffen. Die von der Biden-Kampagne vorgestellte Politik umfasst die Blockierung von neuen Mietverträgen und neuen Genehmigungen, die auch Bohrpläne für laufende Mietverträge umfassen könnten. Dies würde sich sowohl auf die zukünftige als auch auf die aktuelle Produktion auswirken, könnte aber auch zu jahrelangen juristischen Auseinandersetzungen führen. Einige Förderunternehmen haben sich bereits auf dieses Szenario eingestellt, indem sie sich vorsorglich bundesstaatliche Mietverträge gesichert oder ihre Produktion auf Land in Privatbesitz konzentriert haben.

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Für diejenigen, die den Markt aufmerksam beobachten, ist es unwahrscheinlich, dass neue politische Regelungen eine signifikante unmittelbare Auswirkung auf die Öl- und Gasproduktion haben werden, aber dennoch könnten sie die Sichtweise des Marktes ändern. Darüber hinaus dürften wir die Auswirkungen solcher Maßnahmen auf die Produktion in nicht allzu ferner Zukunft sehen, abhängig von der Art der Regulierung.

2. Machtkampf in der OPEC+

Ende 2020 entwickelte sich ein interessanter Machtkampf innerhalb der OPEC+. So stellten sich die Vereinigten Arabischen Emirate und Russland gemeinsam gegen Saudi-Arabien, um die Produktion zu erhöhen. Der Machtkampf gipfelte in einem Kompromiss zugunsten Russlands und der Vereinigten Arabischen Emirate, wonach die OPEC+ eine schrittweise Erhöhung der Produktion auf monatlicher Basis in Betracht zieht. Das erste Treffen dieser Art wird am 4. Januar stattfinden.WTI (weekly)

Angesichts der Tatsache, wie gut sich der Ölpreis seit der Entscheidung der OPEC+ im Dezember entwickelt hat, werden Russland und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wahrscheinlich auf eine weitere Produktionserhöhung drängen.

Aufgrund der monatlichen Treffen, die die OPEC+ anscheinend jetzt durchführt, kann das Ölkartell ihre Ölproduktion besser an den Markttrends ausrichten, aber die wachsende Anzahl von Beratungen bedeutet auch mehr Möglichkeiten, dass sich innerhalb der Gruppe Risse bilden. Nach der gefühlten Spaltung zwischen Saudi-Arabien und Russland im Dezember zeigten die beiden Länder eine Annäherung, als der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Novak und der saudische Ölminister Prinz Abdulaziz bin Salman ein festliches Essen in Saudi-Arabien genossen und ihr Engagement für ein Gleichgewicht auf dem Ölmarkt bekräftigten.

Marktbeobachter sollten sich jedoch nicht durch derartige PR-Manöver in Sicherheit wiegen lassen. Es gibt immer noch gravierende Differenzen in der Ölmarktpolitik zwischen den beiden. Zudem wächst die Macht der Vereinigten Arabischen Emirate aus dem Schatten Saudi-Arabiens heraus. Mehr Sitzungen der OPEC+ könnten zu einem Machtkampf führen, den die Händler im Auge behalten müssen.

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3. Tourismus

Die globale Ölnachfrage hat sich seit April 2020 deutlich erholt, doch es gibt immer noch einige Hindernisse, die eine Rückkehr auf das Niveau von 2019 verhindern.

Der globale Reiseverkehr und die Auswirkungen auf die Kerosin-Nachfrage waren 2020 anhaltend schwach. Viele erwarten ein Comeback im Jahr 2021, aber die Händler sollten dies nicht als ausgemacht betrachten.

Es besteht die Erwartungshaltung, dass der Nachholbedarf zu einem enormen Nachfrageschub führen wird, sobald der Reiseverkehr von den Behörden wieder zugelassen wird. Händler sollten sich jedoch auch darauf einstellen, dass die Nachfrage nach Flugzeugtreibstoff nur schrittweise oder uneinheitlich zunehmen wird.

Die Rezession, die Transformation des Geschäftslebens hin zu online Events, die Angst vor dem Reisen, die Unannehmlichkeiten durch das Tragen von Masken, Tests und Distanzierungsmaßnahmen, erzwungene Quarantänen und Warnungen von Gesundheitsbehörden könnten den weltweiten Flugverkehr - und damit auch die Nachfrage nach Kerosin - bis weit in das Jahr 2021 hinein belasten, selbst wenn Impfstoffe in großem Umfang zur Verfügung stehen.

4. Double-Dip Rezession

Natürlich wurden inzwischen zahlreiche Konjunkturprogramme aufgelegt, um die Volkswirtschaften über Wasser zu halten, aber trotzdem kann es im Jahr 2021 zu einer zweiten Rezession kommen. Viele Menschen und Unternehmen in allen großen Volkswirtschaften haben unter den Einschränkungen im Jahr 2020 enorm gelitten, und die makroökonomischen Auswirkungen einiger dieser Leiden werden möglicherweise erst 2021 sichtbar.

Viele Unternehmen mussten 2020 schließen, andere kämpften darum, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Selbst diejenigen, die es geschafft haben, die Einschränkungen zu überstehen, verdienten 2020 weniger und werden 2021 noch weniger einnehmen, als sie noch vor einem Jahr gehofft hatten.

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Darüber hinaus sehen wir, dass selbst in Staaten wie Kalifornien und Großbritannien die Lockdowns weitergehen und mit neuen Restriktionen geflirtet wird, während auf der ganzen Welt Impfstoffe verteilt werden. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Ereignisse im Jahr 2020 können wir nicht in vollem Umfang für das Jahr 2021 vorhersagen.

Auch können wir nicht einschätzen, ob, wie oder wann sich Länder vollständig öffnen werden. Dies sind jedoch Themen, die Händler beobachten müssen.

5. Capex und neue Entdeckungen

Als der Ölpreis in der zweiten Jahreshälfte 2014 zu fallen begann und dann im Jahr 2015 auf niedrigem Niveau verharrte, kürzten die meisten Ölfirmen ihre Investitionen. Es bestand die Hoffnung, dass die Preise bis Ende 2019 höher oder zumindest beständiger bleiben würden, was zu Hoffnungen auf größere Explorationsbudgets führte.

Doch dann kam das Jahr 2020, und fast alle Ölkonzerne entschieden, dass sie nicht mehr viel investieren können. Selbst Exxon Mobil (NYSE:XOM) und Saudi Aramco (SE:2222) mussten ihren Kurs ändern und zugeben, dass sie im Moment nicht mehr viel in die Zukunft investieren können.

Dieser branchenweite Abschied aus der Exploration wird voraussichtlich zu einem Mangel an neuen Entdeckungen von Ölreserven führen. Seit Anfang 2015 sind nun sechs Jahre vergangen, und wir sollten die Auswirkungen der niedrigen Explorationsbudgets sehen.

Für Trader, die auf die monatlichen Ölkontrakte setzen, ist dies weniger relevant. Für die Industrie und für diejenigen, die Ölanlagen und -rechte kaufen, ist es jedoch wichtig, die Neufunde im Auge zu behalten.

Wie werden neue Entdeckungen im Jahr 2021 im Vergleich zu den Vorjahren ausfallen? Zeichnet sich eine Ölknappheit am Horizont ab? (Anmerkung: Es gibt die Theorie, dass potenzielle neue Entdeckungen zurückgehen, weil es eine endliche Menge an Öl im Boden gibt. Diese Theorie wird jedoch schon seit 70 Jahren vertreten. Darüber hinaus schließt diese Theorie die Möglichkeit einer zukünftigen Ölknappheit nicht aus, unabhängig davon, ob sie durch niedrige Investitionen oder durch das Ende des Öls im Boden hervorgerufen wird).

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