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Airbnb-Aktie kaufen, halten oder verkaufen?

Veröffentlicht am 09.08.2022, 06:31
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31
  • Die ABNB-Aktie erscheint angesichts von beeindruckendem Wachstum und starkem freien Cashflow attraktiv
  • Marktanteilsgewinne im Tourismusgeschäft und die potenzielle Expansion in neue Märkte lassen vermuten, dass die Aktie ein langfristiger Gewinner sein könnte
  • Aber beide Aspekte der Bullen-These drehen sich um eine entscheidende Frage: In welcher Art von Umfeld ist Airbnb derzeit tätig?
  • Die Airbnb-Aktie (NASDAQ:ABNB) ist in diesem Jahr bisher um 31 % gefallen. Der günstige Kurs lockt so manch einen Anleger zum Einstieg. Rechnet man 6 Mrd. USD an liquiden Mitteln aus der Bilanz heraus und betrachtet die Daten der letzten 12 Monate, wird ABNB zum 22-fachen des freien Cashflows und zum 27-fachen des bereinigten EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) gehandelt.

    Allerdings sind beide Multiples etwas aufgebläht. Der freie Cashflow profitiert vom Eingang noch nicht verdienter Gebühren, bei denen Airbnb zwar Geld eingenommen, die Umsätze aber noch nicht ausgewiesen (weil noch nicht realisiert) hat. Mit der Zeit verliert dieser Vorteil an Bedeutung und der Effekt dürfte sich schließlich umkehren. Beide Kennzahlen berücksichtigen zudem nicht die hohen aktienbasierten Vergütungen, die sich in den letzten vier Quartalen auf mehr als 800 Mio. USD beliefen, was mehr als einem Drittel des bereinigten EBITDA entspricht.

    Aber selbst wenn man diese Effekte ausklammert, ist die Bewertung von Airbnb (etwa das 40-fache des EBITDA und das 60-fache des freien Cashflows) für ein Unternehmen, das mit dieser Geschwindigkeit wächst, zumindest angemessen. Im 2. Quartal stieg der Umsatz um 73 % gegenüber dem 2. Quartal des Jahres 2019, was einer annualisierten Rate von knapp 20 % entspricht. Die bereinigten EBITDA-Margen betrugen in diesem Quartal 34 % gegenüber -4 % drei Jahre zuvor; Airbnb rechnet für das 3. Quartal mit 48 % - 49, der traditionell stärksten Berichtsperiode des Unternehmens.

    In einem normalen, stabilen Umfeld würde dieses Profil die Airbnb-Aktie als Kauf empfehlen. Das glaubt anscheinend auch die Wall Street: Das durchschnittliche Kursziel liegt bei knapp 170 USD, was einem Ertragspotenzial von 48 % gegenüber der Schlussnotierung vom Mittwoch entspricht.

    Airbnb Wochenchart

    Quelle: Investing.com

    Wir befinden uns jedoch gerade in einem Umfeld, das weder normal noch stabil ist. Die Frage ist, ob dieses Umfeld gut oder schlecht für Airbnb ist. Die Tatsache, dass sich die Aktie nach Veröffentlichung der Ergebnissen kaum bewegt hat, lässt vermuten, dass die Anleger immer noch versuchen, eine Antwort auf diese Frage zu finden.

    Verdient Airbnb zu viel?

    Die Bären-These für die ABNB-Aktie lautet, dass die Umsätze von Airbnb - und was noch wichtiger ist, die Gewinne - von Dingen profitieren, die außerhalb des Unternehmens passieren.

    Trotz des ständigen Geredes über eine Rezession ist die Verbraucherseite immer noch einigermaßen stark. Noch wichtiger ist, dass die meisten Verbraucher weltweit um jeden Preis reisen wollen. Southwest Airlines (NYSE:LUV) hat im 2. Quartal einen Rekordgewinn erzielt. Im gleichen Quartal erreichte auch United Airlines (NASDAQ:UAL) ein absolutes Rekordergebnis bei den Umsätzen.

    Das Umsatzwachstum von Airbnb von 73 % im Vergleich zum Jahr 2019 klingt beeindruckend. Allerdings ist ein jährlicher Zuwachs von 20 % für ein Unternehmen, das vor der Pandemie recht schnell wuchs (der Gesamtjahresumsatz stieg 2019 um 29 %) solide, aber nicht unbedingt spektakulär. Das gilt vor allem, wenn die Nachfrage momentan Niveaus erreicht, die langfristig nicht haltbar sind.

    Die gleichen Zweifel gelten für die Gewinne von Airbnb. Der Löwenanteil des Umsatzanstiegs seit 2019 ist nicht auf eine Zunahme der Buchungen zurückzuführen, sondern auf höhere Preise. Nach einem Kommentar anlässlich der Telefonkonferenz zum 2. Quartal sind die durchschnittlichen Preise pro Tag zwischen dem ersten Halbjahr 2019 und dem ersten Halbjahr 2022 um 40 % gestiegen. Das bedeutet, dass die Zahl der Buchungen nur um rund 7-8 % pro Jahr gestiegen ist.

    In Anbetracht der Tatsache, dass das letzte Jahr von einer immer noch starken Wirtschaft geprägt war, insbesondere bei der Kernkundschaft von Airbnb, erscheint dieses Wachstum ein wenig lau. In der Tat verkauften die Anleger die ABNB-Aktie nach Bekanntgabe der Ergebnisse wohl aus Sorge um den Ausblick für Buchungen im 3. Quartal.

    Die offensichtliche Sorge ist, dass die Preissetzungsmacht keinen Bestand haben wird. Die Gastgeber können höhere Preise verlangen, weil die Nachfrage auf ihrem höchsten Stand ist. Es wird nicht lange dauern, bis in den sozialen Medien zahlreiche Beschwerden über vermeintlich überhöhte Airbnb-Gebühren auftauchen. Im Moment sind die Kunden bereit, diese Gebühren zu zahlen. In einem Umfeld normalisierter Nachfrage - und/oder in einer Rezession - wird dies möglicherweise nicht mehr der Fall sein.

    Airbnb partizipiert an diesen höheren Preisen, und da es sich um ein Plattformgeschäft handelt, fließen diese zusätzlichen Einnahmen fast unmittelbar in den Gewinn ein.

    Auch hier scheint die Airbnb-Aktie bei Betrachtung der aktuellen Gewinne angemessen bewertet zu sein. Wenn diese Gewinne jedoch sinken oder auch nur stagnieren, wird dies auch für den Kurs von Airbnb gelten.

    Das Szenario für die ABNB-Aktie

    Diese verbreiteten Befürchtungen reichen aus, um das relativ hohe Short-Interesse an ABNB-Aktien zu erklären. Mehr als 6 % des Streubesitzes - 2,6 Mrd. USD beim aktuellen Kurs der ABNB-Aktie - sind leerverkauft.

    Aber es gibt auch Meinungen, dass diese Bedenken übertrieben sind. Sicherlich sind einige Aspekte des Betriebsumfelds für Airbnb derzeit vorteilhaft. Andere Aspekte weniger.

    Insbesondere beeinträchtigt die Coronavirus-Pandemie die Nachfrage immer noch. Die makroökonomische Situation außerhalb der USA hat sich in der ersten Jahreshälfte abgeschwächt. Die höheren Energiepreise beeinträchtigen die Nachfrage in Europa. Der CEO des Unternehmens David Stephenson sagte anlässlich der Telefonkonferenz zum 2. Quartal, dass die Region Asien-Pazifik hauptsächlich aufgrund der Pandemie nach wie vor "erheblich geschwächt" sei. Die urbanen Märkte rund um den Globus haben sich noch immer nicht vollständig erholt.

    Airbnb hat sein Geschäftsmodell in den letzten Jahren verbessert. Die Suche nach Kategorien und nicht nur nach bestimmten Orten oder Regionen eröffnet den Gästen neue Möglichkeiten. Airbnb plante, sein Experience-Angebot im Jahr 2020 zu erweitern. Diese Pläne wurden offensichtlich gestört, aber das Unternehmen ist in der Lage, auch in dieser Einnahmequelle Wachstum zu erzielen.

    Arbeit von zu Hause aus verspricht eine weitere Quelle der Nachfrage. Das Volumen der langfristigen Aufenthalte von mehr als 28 Tagen hat sich in den letzten drei Jahren fast verdoppelt. Sogenannte "digitale Nomaden" können zu wiederkehrenden, profitablen Kunden werden.

    Es besteht kein Zweifel daran, dass die Gastgeber und damit auch Airbnb derzeit von einer Preissetzungsmacht profitieren, die in Zukunft etwas nachlassen könnte. Es gibt auch wenig Zweifel daran, dass das Umfeld für das Unternehmen und seine Gastgeber nicht ganz so ideal ist, wie Optimisten behaupten würden.

    Vor allem in der Nähe der Tiefs sieht es so aus, als ob das optimistische Argument gute Unterstützung hat. Es wird Volatilität geben, und die Anleger müssen Vertrauen in den breiten Markt haben, um an diesem Punkt einzusteigen.

    Langfristig gesehen handelt es sich jedoch immer noch um ein relativ junges, erfolgreiches und expandierendes Unternehmen. Es ist vielleicht nicht ganz so gut, wie die Ergebnisse der letzten Quartale vermuten lassen. Aber bei diesem Kurs muss es das auch nicht sein, wenn Airbnb die Umsetzung seiner Strategie gelingt.

    Haftungsausschluss: Vince Martin hält zu dem Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels keine Positionen in hier besprochenen Wertpapieren.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Aktuelle Kommentare

Die Gebühren bei Airbnb sind völlig krank. Wer das mitmacht ist selbst schuld.
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