Die Aktienindizes an der Wall Street schlossen am Freitag überwiegend im Minus, so dass sich der S&P 500 Index von seinen Rekordhochs zurückzog. Grund dafür war der enttäuschende Arbeitsmarktbericht per Berichtsmonat August, der die Erwartungen der Analysten deutlich verfehlte.
Angesichts der bevorstehenden verkürzten Feiertagswoche, in der die US-Börsen am Montag wegen des Labor Day geschlossen bleiben, zeichnet sich an der Wall Street eine ruhige Woche ab, in der nur wenige Wirtschaftsdaten veröffentlicht werden und der Handel im Vorfeld der nächsten Berichtssaison gedämpft verlaufen dürfte.
Ganz gleich, wohin der Gesamtmarkt geht, stellen wir nachfolgend eine Aktie vor, die in den kommenden Tagen gefragt sein dürfte, und eine andere, der weitere Verluste ins Haus drohen.
Zur Erinnerung: Unsere Prognose gilt nur für die kommende Woche.
Kaufempfehlung: Zscaler
Zscaler (NASDAQ:ZS), ein Anbieter von Cloud Security, Zero Trust Protection, Echtzeitschutz und Private Access, steht diese Woche im Fokus der Anleger, die mit Spannung die aktuellen Finanzergebnisse des Cybersecurity-Spezialisten erwarten.
Das in San Jose, Kalifornien, ansässige Technologieunternehmen, das am Donnerstag, den 9. September, nach Börsenschluss in den USA seine Geschäftszahlen vorlegen wird, hat die Erwartungen der Wall Street seit dem dritten Quartal 2018 13 Mal in Folge übertroffen, was auf die wachsende Nachfrage nach seinen Cloud-basierten Sicherheitstools zurückzuführen ist.
Für das vierte Quartal wird ein Gewinn pro Aktie (EPS) von 0,09 US-Dollar erwartet, was einer Wachstumsrate von 80 % gegenüber dem EPS von 0,05 US-Dollar im Vorjahreszeitraum entsprechen würde.
Der Umsatz soll im Vergleich zum Vorjahr um rund 48 % auf ein Rekordniveau von 186,8 Millionen US-Dollar steigen. Dabei profitiert das Unternehmen von einem starken Wachstum seiner Zero Trust Exchange-Plattform, mit der Unternehmen einen sicheren Zugang zu internen Anwendungen und Diensten außerhalb des Büros erhalten.
Außerdem werden die kalkulierten Umsätze, d.h. der Umsatz plus die im Laufe des Quartals erzielten latenten Umsätze, in Augenschein genommen. Diese wichtige Umsatzkennzahl stieg im letzten Quartal um 71 % auf 225 Millionen US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr.
Darüber hinaus blicken die Anleger gespannt auf die Aussichten von Zscaler für das laufende Quartal und darüber hinaus, denn das Unternehmen gilt als einer der Hauptnutznießer des anhaltenden Anstiegs der Cybersecurity-Ausgaben im Zuge der zunehmenden Cyberangriffe gilt.
Zscaler hat in diesem Jahr eine imposante Rallye hingelegt und sich als einer der führenden Namen in der boomenden Cybersicherheitsbranche etabliert. Die Aktien stiegen im Jahr 2021 um rund 44 %.
Die ZS-Aktie schloss am Freitag mit einem Allzeithoch von 287,40 US-Dollar, was dem Cloud-basierten Informationssicherheitsspezialisten eine Bewertung von fast 39,4 Milliarden US-Dollar beschert.
Verkaufsempfehlung: Coupang
Die Aktien des südkoreanischen E-Commerce-Giganten Coupang (NYSE:CPNG), der auch als das "Amazon Südkoreas" bezeichnet wird, dürften auch in dieser Woche auf dem Verkaufszettel der Anleger stehen, da man sich Sorgen über das bevorstehende Ende der Lockup-Periode macht. Die Sperrfrist, die Insider daran hinderte, nach dem Börsengang des Unternehmens zu Beginn dieses Jahres Aktien zu verkaufen, endet offiziell am Dienstag, den 7. September.
Private Equity- und Risikokapitalfirmen wie SoftBank halten rund 49 % der im Umlauf befindlichen Aktien. Sollten sie auch nur einen Bruchteil ihrer Anteile veräußern, könnte dies einen großen technischen Verkaufsdruck auf die Aktien von Coupang ausüben.
Coupang, das am 11. März zu einem Preis von 35 US-Dollar pro Aktie an die Börse ging, verzeichnete am Freitag ein neues Rekordtief von 29,65 US-Dollar, womit das in Seoul, Südkorea, ansässige E-Commerce-Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von rund 51,4 Milliarden US-Dollar kommt. Auf dem aktuellen Niveau liegt die CPNG-Aktie etwa 57 % unter ihrem Allzeithoch von 69,00 US-Dollar, das am Tag der Erstnotiz erzielt wurde.
Die Stimmung unter den Anlegern hatte sich im vergangenen Monat deutlich eingetrübt, als das 2010 gegründete Unternehmen, das noch nie einen Gewinn erwirtschaftet hat, für das zweite Quartal einen unerwartet hohen Verlust meldete, der vor allem auf die negativen Auswirkungen eines Brandes zurückzuführen war, der das größte Logistiklager in Südkorea zerstörte.
Bei dem Brand im Juni kam ein Feuerwehrmann ums Leben und löste in Korea wegen des Umgangs von Coupang mit dem Vorfall einen Proteststurm und Boykottmaßnahmen der Öffentlichkeit aus.
Zu der schlechten Stimmung kommt hinzu, dass Coupang auch mit einer Reihe von Vorwürfen über schlechte Arbeitsbedingungen konfrontiert wurde, darunter auch Anschuldigungen wegen Überarbeitung, die zum Tod von Mitarbeitern geführt haben.