Dass der Deutsche Aktienindex am letzten Tag einer Woche, in der die Zahlen von vier US-Technologiegiganten deren Aktien teilweise zweistellig nach oben katapultierten, auf dem Niveau vom Montagmorgen notiert, gibt zu bedenken. Der Markt scheint oben angestoßen, gute Nachrichten können keine Käufer mehr auf das Parkett locken.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Ein Teil der Investoren will sicherlich die Sitzung der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche abwarten. Ob deren Ergebnisse allerdings für die nötigen positiven Impulse sorgen können, ist fraglich. Viel Hoffnung auf eine Pause im Zinserhöhungszyklus scheint bereits eingepreist, so dass das Verkaufen bei Fakten auch die in der Luft liegende Korrektur einleiten könnte. Es stellt sich dann unweigerlich die Frage, ob auch in diesem Jahr getreu des Börsenbonmots „Sell in May and go away“ nun die weniger ertragreiche Börsenphase beginnt. Was am letzten Handelstag im April noch mal für etwas mehr Bewegung sorgen könnte, sind die Verbraucherpreise aus Deutschland um 14 Uhr.
Nach Meta (NASDAQ:META), Microsoft (NASDAQ:MSFT) und Alphabet (NASDAQ:GOOGL) konnte nun auch der weltgrößte Onlinehändler Amazon (NASDAQ:AMZN) die Anleger mit seinen Quartalszahlen überzeugen. Über zehn Prozent ging es mit der Aktie in einer ersten Reaktion nach oben. Vor allem das deutliche Plus von 30 Prozent beim operativen Gewinn überzeugte die Anleger.
Die Snap-Aktie allerdings rauschte nach enttäuschenden Ergebnissen um 20 Prozent nach unten. Vor allem die nur leicht gestiegenen Nutzerzahlen dürften hier der Auslöser für die Verkäufe gewesen sein. Ein Blick auf den langfristigen Chart verrät warum. Vor anderthalb Jahren kostete die Aktie noch über 70 US-Dollar, das rasante Wachstum der Nutzer war es den Investoren wert. Dieses bleibt nun aus, und dazu fehlt es an einer echten Strategie, die Nutzer zu monetarisieren. Sollte das Unternehmen diesen Trend nicht abwenden können, könnte es bald vom Börsenparkett verschwinden.