Düsterer Ausblick für Australien (von Arnaud Masset)
Die australische Wirtschaft startete gut ins Jahr 2016, da die meisten Wirtschaftsindikatoren Anzeichen einer Stabilisierung zeigten und einige davon sogar eine Verbesserung. Die Arbeitslosenquote fiel im Dezember auf 5,8%, während die Inflation im vierten Quartal deutlich in die Höhe kletterte und von 1,5% im Jahresvergleich auf 1,7% anstieg (und somit die Schätzungen von 1,6% übertraf). Ab Februar zeigten sich die ersten Risse, da sich die Wirtschaft in diesem Umfeld schwer tut, mit niedrigen Rohstoffpreisen an Momentum zu gewinnen.
Nach dem jüngsten Bericht des australischen Statistikamts sind die erwarteten jährlichen privaten Investitionen stark gefallen und haben den niedrigsten Wert in neun Jahren erreicht, da die australischen Nicht-Bergbauunternehmen die Ausgaben unerwarteterweise zurückgefahren haben. Der Markt hatte allgemein einen Einbruch bei den Bergbauinvestitionen erwartet, da die Rohstoffpreise auf Tiefstständen notieren und die Nachfrage aus China schwach ist. Die Anleger erwarteten jedoch stärkere Zahlen aus den Nichtbergbausektoren. Positiv waren die erwarteten Investitionen für das verarbeitende Gewerbe. Sie legten für 2016-2017 im Vergleich zu 2015-2017 um 9,3% zu.
Als Folge glauben wir, dass der Druck auf den Aussie deutlich zunehmen wird, da die Wirtschaft an Schwung verliert, während die Reserve Bank of Australia ihre Lockerungstendenz beibehält, da sie den australischen Dollar gerne schwächer sehen möchte. Der AUD/USD handelt aktuell um ca. 0,7170; nach unten findet sich eine Unterstützung bei ca. 0,71, während nach oben ein Widerstand bei 0,7259 liegt (Hoch vom 23. Februar). Unserer Meinung nach gibt es ein Abwärtsrisiko, solange sich das Paar unter dem obigen Widerstand bewegt.
Mexiko: Peso-Schwäche ist noch nicht vorbei (von Yann Quelenn)
Der mexikanische Peso kämpft weiter. Seit Anfang 2015 ist er von unter 15 Peso für einen Dollar auf über 19 Peso vor einigen Tagen angestiegen. Die anhaltenden niedrigen Ölpreise haben zur Schwächung der Währung beigetragen, da weniger Einkommen aus dem Öl kommt, aber es stimmt auch, dass der Anteil der gesamten staatlichen Einkommen aus den Rohstoffen in den letzten zwölf Jahren um ein Drittel abgenommen hat, und zwar von 34% auf 20%. Wir glauben fest, dass es hierfür einen speziellen Grund gibt. Die mexikanische Infrastruktur für die Ölproduktion und die staatlichen Unternehmen konnten keine ausreichenden Investitionen tätigen, womit die Wettbewerbsfähigkeit der mexikanischen Wirtschaft im letzten Jahrzehnt zurückgegangen ist. Jetzt, wo sich das Rohöl auf einem Rekordtief befindet, scheint es offensichtlich, dass Mexiko andere Einkommensquellen finden muss, da die Investitionen im Ölsektor stark gefallen sind.
Heute wird die Leistungsbilanz veröffentlicht die mit ca. 8 Mrd. Dollar weiter ein Defizit aufweisen sollte. Die Einkommen aus den Exporten reichen klar nicht aus, um den Importbedarf auszugleichen. Als Folge ist der CPI Anfang Februar auf ein Zehnmonatshoch geklettert. Der Einzelhandelsumsatz ist im Dezember auf Monatsbasis mit -1,6% von 0,5% im November stark zurückgegangen. Wir sind aktuell zum USD/MXN eindeutig bullisch, der wieder in Richtung 19,00 gehen sollte.
EURUSD Der EUR/USD handelt richtungslos. Die kurzfristig technische Struktur spricht noch immer für eine weitere bärische Bewegung. Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,1053 (Hoch vom 23. 2. 2016), und eine Stundenunterstützung zeigt sich bei 1,0957 (Tief vom 24. 2. 2016). Wir erwarten weitere Schwäche. Langfristig unterstützt die technische Struktur eine bärische Tendenz, so lange der Widerstand hält. Ein Schlüsselwiderstand liegt in der Region von 1,1453 (Bereichshoch), und die Schwelle bei 1,1640 (Tief vom 11. 11. 2005) wird wahrscheinlich jede weitere Aufwärtsentwicklung begrenzen. Die derzeitige Verschlechterung der technischen Situation spricht für einen allmählichen Rückgang in Richtung der Unterstützung bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003).
GBPUSD Das deutliche Abwärtsmomentum des GBP/USD hat eine Pause eingelegt. Eine Stundenunterstützung liegt bei 1,3879 (Tief vom 24. 2. 2016). Der Weg ist nun geebnet bis zur starken Unterstützung bei 1,3657 (Tief vom 11. 3. 2009). Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,4168 (Hoch vom 22. 2. 2016). Die technische Struktur spricht für einen weiteren Rückgang. Das langfristige technische Muster ist negativ und spricht für einen weiteren Rückgang in Richtung der Schlüsselunterstützung bei 1,3503 (Tief vom 23. 1. 2009), zumindest so lange die Kurse unterhalb des Widerstands von 1,5340/64 verharren (Tief vom 4. 11. 2015, achten Sie auch auf die 200er DMA). Doch die allgemein überverkauften Bedingungen und die jüngste Zunahme des Kaufinteresses sollten eine Erholung ermöglichen.
USDJPY Der USD/JPY ist bei 110,99 abgeprallt. Die mittelfristige technische Struktur ist aber immer noch klar negativ. Ein Stundenwiderstand liegt bei 112,60 (Innertageshoch). Ein stärkerer Widerstand zeigt sich bei 113,39 (Hoch vom 22. 2. 2016). Erwarten Sie weitere Rückgänge in Richtung der Stundenunterstützung bei 110,99 (Tief vom 11. 2. 2016). Wir favorisieren einen langfristig bärischen Trend. Die Unterstützung bei 105,23 (Tief vom 15. 10. 2014) ist das Ziel. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) scheint nun weniger wahrscheinlich. Eine weitere Schlüsselunterstützung befindet sich bei 105,23 (Tief vom 15. 10. 2014).
USDCHF Der USD/CHF hat den Aufwärtstrendkanal verlassen. Eine Stundenunterstützung findet sich bei 0,9847 (Tief vom 16. 2. 2016). Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,0003 (Hoch vom 22. 2. 2016). Das bullische Momentum geht zurück. Erwarten Sie weitere Schwäche in Richtung der Unterstützung bei 0,9847. Langfristig hat das Paar seit Mitte 2015 Hochstände produziert. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Die technische Struktur deutet eine langfristig bullische Tendenz an.