Aktien von Aurora Cannabis (NYSE:ACB), (F:21P)weigerte sich gestern, dem Drehbuch der Analysten zu folgen und zeigten eine Erholung, die sie den Tag um mehr als 3% höher beenden ließ. Der Verlauf ist eine Umkehrung der Kursentwicklung vom Ende letzter Woche, nachdem zwei Analysten ihre Ratings und Kursziele herabgestuft haben. Die Frage ist nun, ob dieser Ausreißer nur ein Ausrutscher war.
Ende letzter Woche verzeichnete der in Edmonton ansässige Cannabis-Anbaubetrieb nach den herabgesetzten Verkaufszahlen einen zweistelligen Kursverlust. Der Grund dafür war im wesentlichen der Bargeldbestand im Unternehmen - oder vielmehr dessen Abwesenheit.
Den ersten Schritt machte Piper Sandlers Analyst Michael Lavery am vergangenen Donnerstag. Berichten zufolge schrieb er eine Notiz an die Kunden, in der er prognostizierte, dass das Kursziel der Aktie bei 1 US-Dollar liegen würde, ein deutlicher Rückgang gegenüber dem vorherigen Ziel von 3 US-Dollar. Die Investmentbank glaubt nicht, dass Aurora bis weit in das Geschäftsjahr 2021 hinein einen positiven Cashflow erzielen kann und somit ihre Schulden refinanzieren müsste. Aurora beendete den Handelstag zu 1,86 USD (2,42 CAD).
Am folgenden Tag ging es mit der Aktie noch weiter in den Keller und der Kurs erreichte kurz nach Handelsbeginn am Freitag 1,67 USD (2,18 CAD).
Und dann meldeten sich Christopher Carey, Analyst von BofA Merrill Lynch, zu Wort und belastet den Kurs weiter. Berichten zufolge behauptete er, dass die Bilanz des Unternehmens Anzeichen zunehmenden Schwäche aufweise. Die Reaktion darauf kam schnell. Zum Handelsschluss am vergangenen Freitag notierte die Aktie bei 1,65 USD (2,15 CAD).
Die Aktie setzte gestern ihren Abwärtstrend fort, drehte diesen jedoch im Nachmittagshandel um und notierte zu Sitzungsende auf 1,70 USD (2,22 CAD), was einem Tagesgewinn von 3% entspricht.
Es ist interessant festzustellen, dass gestern Cantor Fitzgerald Analyst Pablo Zuanic an seiner Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 3,83 USD festhielt.
Green Thumb profitiert von Legalisierung in Illinois
Anleger, die auf der Suche nach Cannabis-Aktien auf dem Weg nach oben sind, sollten einen Blick auf Green Thumb Industries Inc (OTC:GTBIF), (SG:R9U2) werfen. Das in Chicago ansässige Unternehmen verzeichnet Kurgewinne seit der US-Bundesstaat Illinois am 1. Januar Marihuana offiziell für den Freizeitgebrauch legalisiert hat.
Seit dem Handelsschluss kurz vor den Weihnachtsferien ist Green Thumb von 8,38 USD (10,94 CAD) auf 9,67 USD (12,65 CAD) am gestrigen Handelsschluss gestiegen, was einem Zuwachs von etwas mehr als 15% entspricht, nicht eben ein Kursfeuerwerk, aber sicher eine Seltenheit heutzutage. Aber dieser Aufwärtstrend ist neu. Die Aktie war zuvor in schwerem Fahrwasser. Wie viele in der Branche liegt sie immer noch nicht annähernd wieder auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2019.
Green Thumb ist in 12 Bundesstaaten aktiv, betreibt 13 Produktionsstätten und verfügt über 96 Einzelhandelsgeschäfte, darunter sieben neue Niederlassungen in Illinois.