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DAX Ausblick: Wann platzt die Blase?

Veröffentlicht am 22.08.2020, 15:05
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Der Markt blieb sich in der vergangenen Handelswoche treu. Im dünnvolumigen Sommerhandel (schwächsten DAX-Umsätze seit Jahresbeginn) verlor der Deutsche Leitindex im Wochenverlauf, aber konnte durch eine weitere Rally am US-Markt stets stabilisiert werden. An der Wall Street halten nun immer weniger Einzelwerte (Big Techs) den Markt oben. Eine Divergenz, die mittlerweile gewaltiger ist als zur Dotcom-Bubble (siehe Video am Ende des Artikels). Das Notenbankertreffen in Jackson-Hole ab kommenden Donnerstag hätte das Potential den müden Sommerhandel jäh zu beenden.

Blicken wir kurz auf einige interessante Charts...

Wir beginnen mit einer Gegenüberstellung von Nasdaq, S&P 500 und DAX. Auffällig ist die starke Divergenz (mittlerweile größer als zur Dotcom-Bubble während der Jahrtausendwende) zu den Tech-Werten und dem "breiten Markt". Der DAX notiert noch deutlich unter dem Allzeithoch.

Erwähnenswert wäre ebenso, dass die Divergenz Tech - Breite Markt im Verlauf der Dotcom-Bubble und später in der Finanzkrise wieder komplett abgebaut werden konnte. Diesmal alles unvorstellbar?
Divergenz: Tech zu Breitem Markt

Dieses Bild zoomen wir nochmal auf die letzten 30 Handelstage heran und erkennen, dass diese Divergenz in diesen Tagen nochmals eine Beschleunigung erfahren hat.
Divergenz: Tech zu Breitem Markt -  30d

Nachfolgend der Blick in den Nasdaq Monatschart seit 1990. Die nun eingesetzte scharfe Rezession führte gar zu einem Rücklauf über das Allzeithoch, d. h. der Nasdaq steht in der scharfen Rezession nun höher als im Bullenmarkt, wo es noch solides Wirtschaftswachstum und eine sehr geringe Arbeitslosenquote gab. Die Rekordhausse wurde bei den Techs bisher noch nicht korrigiert.
Nasdaq Hausse ohne Korrektur

Ergänzend dazu auch der Blick zum S&P500. Zu sehen als großer Quartalschart seit den 1990-er Jahren. Die Dimension (Ausdehnung nach Zuwachs & Zeit) der Anstiegsbewegung bis zur Dotcom-Bubble 2000 wäre um 3.500 nochmals exakt nachgebildet worden (10 Jahre Expansion - 10 Jahre Korrektur - 10 Jahre Expansion - Fortsetzung im Muster?).
Der S&P500 seit 1990. Die Dimensionen der jeweiligen Ausprägungen ähneln sich

Im DAX Quartalschart (jede Kerze stellt ein Quartal(!) dar; seit 1990) ist dieses historische 1. Halbjahr 2020 an den letzten zwei Quartalskerzen sehr gut zu erkennen. Gut zu erkennen sind auch die beiden Bärenmärkte (Dotcom-Bubble, Finanzkrise) und größeren Rezessionen, die jedoch nicht so stark waren, wie der aktuelle wirtschaftliche Abschwung. Sehr auffällig ist hierbei auch der Faktor Zeit. Die nun laufende Marktphase steht erst im zweiten Quartal und trotzdem wurde fast wieder der Ausgangspunkt erreicht. Wurde im Rekordtempo alles bereits durchstanden? Bei den vorangegangenen Rezessionen dauerte dieser Prozess Jahre und nicht nur wenige Monate. Es wäre in der Börsenhistorie in dieser Dimension einmalig.

Die 11.6 stellt im Quartalschart einen ersten wichtigen Support dar. Oberhalb bleibt die Spanne zur 13.2 aktiv. Unterhalb könnte die Tür zur 10.3 wieder geöffnet werden. Ebenso interessant: Die letzten größeren Gipfelphasen umfassten mindestens immer zwei Quartale.
DAX Quartalschart

Das große DAX Chartbild (als Tageschart) der letzten 25 Jahre zeigt ein ganz ähnliches Bild. Zu sehen sind die letzten beiden großen Bärenmärkte und zum Vergleich die aktuelle eigentlich noch junge Bewegung/ Marktphase. Die Verbindungslinie der letzten beiden Korrekturen wurde verletzt, aber auf Monatsschlussbasis verteidigt. Die Rally wurde so ermöglicht und immer weiter befeuert. Ebenso gut zu erkennen, dass in der aktuellen Rezession die Dimension nach Ausprägung und Zeit im Vergleich zu den letzten beiden Abschwüngen stark abweichend ist. Konnten die Notenbanken an den Märkten erstmals eine (starke) Rezession ausradieren, oder steht diese Marktphase in der Tat noch am Anfang und die Heftigkeit der Bewegung bleibt uns noch viele Monate erhalten? Es wäre sehr ungewöhnlich, wenn am Aktienmarkt alles schon komplett durchgestanden wäre.

Ebenso interessant: Seit 2015 wird der DAX am Allzeithoch stets heftig abverkauft.
DAX seit 25 Jahren

Eine zurzeit häufig gestellte Frage! Können die Aktienmärkte wegen der Notenbanken und ihrer Geldpolitik nur noch steigen? Es lohnt der Blick nach Japan und zum Nikkei-Index, wo die Bank of Japan die lockere Geldpolitik bereits länger und intensiver betreibt als in Europa oder in den USA. Der Nikkei-Index (hier seit 1987!) zeigt, dass diese Liquiditätsflut alles andere als ein sicherer Garant für stetiges Kurswachstum ist.
Japanische Nikkei seit 1987

Wichtige Wochentermine:

Charttechnische Betrachtung:

  • Der DAX oberhalb der 12.1 mit einer Range zur 13.2. Unterhalb steht die 11.6 im Fokus, welche beim Bruch die Tür zur 10.3 öffnen könnte. Oberhalb der 13.2 dürfte nach dem Gap-Close das Allzeithoch attackiert werden.
  • Nachfolgend der DAX vom großen ins kleine Bild analysiert.

Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum übergeordneten Chartbild. Der DAX erlebte zum Jahresbeginn einen Abverkauf von 40 Prozent, wo auch die Verbindungslinie der letzten Bärenmärkte verletzt wurde und das 38,2-er Retracement der Haussebewegung bei 8.250 letztendlich vorerst Halt bot. Die Stabilisierung oberhalb der 9k auf Monatsschlussbasis ermöglichte den Beginn der scharfen Rally, welche mit +60% in dieser kurzen Zeit einen neuen Börsenrekord aufstellte.

Nach überwinden der 11.6 hellte sich das Bild zur 12.1/12.2 auf. Oberhalb war die Gap-Zone 13.240 aktiv, welche innerhalb meiner Sommerpause abgearbeitet werden konnte. Die letzten beiden Monatskerzen wurden vom Hochstand deutlich abverkauft und bildeten lange Dochte aus. Hinweise für eine Gipfelbildung? Die letzten Gipfel der letzten fünf Jahre benötigten stets mindestens drei Monate. Passender und interessanter Aspekt hierzu: Der MACD bildete eines seiner seltenen Verkaufssignale mit passendem Muster in den letzten 5 Jahren. Die August-Monatskerze muss nun schwächer ausfallen, wenn dieses Muster weiterhin Bestand haben soll.

Auf Monatssicht stellen die 12.180/.270 erste Unterstützungen dar. Sie bilden eine neutrale Range zur 13.050, welche in diesem Monat bereits angelaufen werden konnte. Unterhalb folgen die 12k und das mittlere Bollingerband bei 11.900. Darunter wäre die 11.6 zu nennen, welche bei Bruch die Tür zur 11.3 und nachfolgend zur 10.850 und 10.550 (GD100) öffnet. Oberhalb der 13.030/.050 dürfte hingegen über die .240 die .400 angesteuert werden.

Wichtig: Sollte der Markt mit diesem rekordverdächtigen 1. Halbjahr und der heftigen Rezession im Rücken in eine neue Marktphase eingetreten sein, so wäre wahrscheinlich auch sie von hoher Volatilität in beide Richtungen geprägt, welche durchaus 2 Jahre anhalten kann.

Zusammengefasst für das große Bild im Monatschart.

  • Der DAX oberhalb der 12.2 mit einer neutralen Range zur 13.050.
  • Widerstände: 12.920 > 12.960/.980 > 13.050/.090 > 13.165 > 13.240 > 13.314 > 13.400 > 13.500
  • Unterstützungen: 12.765 > 12.610 > 12.490 > 12.370/.315 > 12.255 > 12.205 > 12.135 > 12.095/.035 > 11.940 > 11.900 > 11.815 > 11.680 > 11.600 > 11.550 > 11.447 > 11.410 > 11.370 > 11.266 > 11.245 > 11.125 > 11.030 > 10.860 > 10.760 > 10.670 > 10.560/.525

Xetra-DAX Monatschart

Xetra-DAX Wochenchart.
Blicken wir in den Wochenchart, wo sich der DAX wieder unterhalb vom 2018-er Trend eingefunden hat und eine neutrale Range zu den gleitenden Durchschnitten um 12.1 bildet. Oberhalb der .610 bleibt die neutrale Range zur 13.050/.090 aktiv. Eine erste wichtige Zone wird die .765 darstellen.

Oberhalb wäre eine erste Range über die .830/.885 zur .920 aktiv. Darüber könnte der Bereich zum 2018-er Trend bei 13.090 wieder aktiviert werden. Bei nachhaltigem Sprung darüber würde der Cluster zur 13.4 mit den Zwischenmarken .165 & .235 in den Fokus rücken.

Unterhalb der .765 droht hingegen eine erste Eintrübung zur .610. Bei Bruch würde der Weg über die .530 zur .490 folgen. Darunter wäre der nächste Cluster aktiv und erste Anlaufmarken folgen über die .370/.315 und .255. Bei Bruch wäre der sma200 bei 12.150 wieder zu nennen, wo die große übergeordnete Supportzone beginnt.

Zusammengefasst für das Bild im Wochenchart.

  • Oberhalb der 12.1k bleiben die Bullen stets im Vorteil.
  • Widerstände: 12.765 > 12.800 > 12.830 > 12.885 > 12.920 > 12.960/.980 > 13.030/.090 > 13.165 > 13.200/.240 > 13.314 > 13.400 > 13.500
  • Unterstützungen: 12.700 > 12.630/.610 > 12.535 > 12.490 > 12.370/.315 > 12.255 > 12.205 > 12.130 > 12.085 > 12.065 > 11.950 > 11.815 > 11.780 > 11.680 > 11.600 > 11.540 > 11.447 > 11.390 > 11.290 > 11.125 > 11.075/.030 > 10.985/.925 > 10.860 > 10.760/.740 > 10.670 > 10.525

Xetra-DAX Wochenchart
Xetra-DAX Tageschart:

Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen.

Kurzum für den Tageschart:

  • Der DAX beendete die Woche direkt an der ersten wichtigen Entscheidungsmarke bei .765, wo sich das mittlere Bollingerband & der sma38 treffen.
  • Oberhalb wäre eine erste Range über die .800 und .830 aktiv. Bei hohem Start - idealerweise direkt oberhalb der .830 - könnten die Bullen einen stärkeren Wochenbeginn einleiten und direkt die .885 und .920 attackieren. Darüber sind die .960/.980 zu nennen.
  • Unterhalb der .765 - für die Bären im ideal als Startkurs - droht hingegen eine Eintrübung über die .740/.700 zur .630/.610, wo stärkere Gegenwehr zu erwarten wäre. Bei Bruch würde der Weg über die .530 zur .490 folgen. Darunter wäre der nächste Cluster aktiv und erste Anlaufmarken folgen über die .370/.315 und .255.

Zusätzlich relevante Marken im Tageschart.

  • Widerstände: 12.765 > 12.800 > 12.830 > 12.885 > 12.920 > 12.960/.980 > 13.030 > 13.090/.103 > 13.165 > 13.200/.240 > 13.314 > 13.400 > 13.500
  • Unterstützungen: 12.740 > 12.700 > 12.630/.610 > 12.530 > 12.490 > 12.375/.315 > 12.255 > 12.205 > 12.150/.130 > 12.085/.065 > 11.950 > 11.815 > 11.780 > 11.680 > 11.600 > 11.550 > 11.460 > 11.430/.390 > 11.245/.230 > 11.195/.185 > 11.125 > 11.075/.030 > 10.985/.950/.925 > 10.860 > 10.760/.740 > 10.670 > 10.525

Die Analyse im Detail, sowie zusätzliche Informationen, gibt es wie immer im Video am Ende des Beitrags.

Xetra-DAX Tageschart
Im Trading-Chat werdet ihr über die charttechnischen Veränderungen stets aktuell informiert.

Der Marktüberblick im Video:

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