Spillover-Effekt des Petrobras-Skandals trifft BRL (von Arnaud Masset)Der Petrobras Korruptionsskandal macht weiter Schlagzeilen, und die Untersuchungen ziehen sich hin. Mehr Köpfe werden rollen. Dilma Rousseff musste gestern einen weiteren Schlag einstecken, nachdem die Polizei Delcidio do Amaral verhaftet hatte, den Chef des Wirtschaftsausschusses im Senat und einen der letzten starken Rousseff-Unterstützer. Ihm wird vorgeworfen, die laufenden Ermittlungen behindert zu haben. Dies ist ein weiterer Rückschlag für Rousseff und auch für die brasilianische Wirtschaft. Durch die Aufschiebung von Genehmigungen können nun die Sparmaßnahmen nicht umgesetzt werden und der gesamte Erholungsprozess wird sich in die Länge ziehen. Solange der politische Stillstand und die Korruptionsuntersuchungen anhalten, wird die brasilianische Wirtschaft daher weiter in die Rezession rutschen. Nach den Nachrichten sprang der USD/BRL gestern um 1,25% in die Höhe. Der brasilianische Real wird weiterhin unter Druck bleiben, da die Anleger die Neuigkeiten noch verdauen müssen.
Australien: Unternehmensinvestitionen vs. Papiermarkt (von Yann Quelenn)
Wenn die Rohstoffe niedriger notieren, gibt es einen Vermögenstransfer zwischen Exporteuren (Produzenten) und Importeuren von Rohstoffen. Der Preisrückgang begünstigt Industrien, die Rohstoffe als Hauptquelle für die Herstellung von Produkten benötigen. Australien ist ein Rohstoffexportland, und große Teile der australischen Einkommenserlöse werden mit der Gewinnung von Gold, Silber, Platin und anderen Metallen erzielt.
Doch nun spürt die australische Wirtschaft die Folgen der niedrigen Rohstoffpreise, die sich in den aktuellen Zahlen der Unternehmensinvestitionen widerspiegeln. Die Unternehmensinvestitionen gingen im dritten Quartal um 9,2% auf Quartalsbasis zurück. Wir glauben, dass dieser Rückgang für Australien teilweise auf den Rückgang der Rohstoffmärkte zurückzuführen ist. Die negative Nachfrage im Papiermarkt (Gold zum Beispiel) zieht die Preise auf dem physischen Markt ebenfalls herunter, da es keine Dekorrelation zwischen diesen beiden Märkten gibt, doch vor allem wegen der schieren Größe des Papiermarkts. Genauer gesagt, gibt es zweihundert mal mehr Papierunzen Gold als physische Unzen. Zur gleichen Zeit ist die Nachfrage nach physischen Rohstoffen explodiert. Wir können auch nicht sagen, dass der Papiermarkt eine Absicherung (Hedge) für den physischen Markt darstellt, weil die Volumensunterschiede so groß sind. Wir glauben, dass sich die Probleme Australiens, die mit diesen Rückgängen zu tun haben, in kurzer Zeit nicht auflösen werden, da der Papiermarkt weiter in einem massiven Tempo aufgebläht wird.
EUR/USD Der EUR/USD konsolidiert um 1,0600 und bleibt in seinem Abwärtstrendkanal. Die technische Struktur ist eindeutig negativ. Die Stundenunterstützung bei 1,0591 (Tief vom 23. 11. 2015) wurde gebrochen. Eine neue Stundenunterstützung liegt bei 1,0566 (Innertagestief). Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,0763 (Hoch vom 19. 11. 2015). Stärkerer Widerstand liegt bei 1,0897 (Hoch vom 5. 11. 2015). Wir erwarten eine fortgesetzte Schwäche des Paars. Langfristig unterstützt die technische Struktur eine bärische Tendenz, so lange der Widerstand hält. Ein Schlüsselwiderstand liegt in der Region von 1,1453 (Bereichshoch), und die Schwelle bei 1,1640 (Tief vom 11. 11. 2005) wird wahrscheinlich jede weitere Aufwärtsentwicklung begrenzen. Die derzeitige Verschlechterung der technischen Situation spricht für einen langsamen Verfall in Richtung der Unterstützung bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003).
GBP/USD Der GBP/USD bleibt in einem mittelfristigen Abwärtstrendkanal. Eine Stundenunterstützung liegt bei 1,5027 (Tief vom 6. 11. 2015). Ein Stundenwiderstand zeigt sich bei 1,5336 (Hoch vom 19. 11. 2015). Ein starker Widerstand liegt bei 1,5529 (Hoch vom 22.9. 2015). Erwarten Sie eine Fortsetzung der Schwäche. Das langfristige technische Muster ist negativ und favorisiert einen weiteren Abstieg in Richtung der Schlüsselunterstützung bei 1,5089, zumindest so lange die Kurse unterhalb des Widerstands von 1,5340/64 verharren (Tief vom 4. 11. 2015, achten Sie auch auf die 200er DMA). Doch die allgemein überverkauften Bedingungen und die jüngste Zunahme des Kaufinteresses sollten eine Erholung ermöglichen.
USD/JPY Der USD/JPY hat das bullische Momentum umgekehrt und korrigiert deutlich niedriger. Ein Widerstand zeigt sich bei 123,76 (Hoch vom 18. 11. 2015). Eine Unterstützung zeigt sich bei 122,23 (Tief vom 16. 11. 2015). Erwarten Sie eine Erholung von der Unterstützung bei 122,23. Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 116,18 (Tief vom 24. 8. 2015).
USD/CHF Der USD/CHF hat ein neues Fünfjahreshoch ausgebildet, indem er den Stundenwiderstand bei 1,0226 (Hoch vom 23. 11. 2015) gebrochen hat. Eine Stundenunterstützung liegt bei 1,0122 (Tief vom 18. 11. 2015). Ein Stundenwiderstand zeigt sich bei 1,0261 (Innertageshoch). Die technische Struktur deutet darauf hin, dass das Aufwärtsmomentum anhalten sollte. Langfristig hat das Paar den Widerstand bei 0,9448 und den Schlüsselwiderstand bei 0,9957 gebrochen, was auf einen weiteren Aufwärtstrend hinweist. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Solange diese Niveaus halten, wird langfristig eine bullische Tendenz favorisiert.