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Bergbau in Kanada: Die Chancen in der Krise Teil 2

Veröffentlicht am 05.04.2013, 17:03
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Die Bergbaubranche steckt in der Klemme, daran gibt es für viele keinen Zweifel. Doch der Wirtschaftszweig war schon immer sehr zyklisch, auch wenn er diesmal vor besonderen Herausforderungen steht. Trotzdem wird es Wege aus der Krise geben. Dass dies ohne Hilfe von außen geht, insbesondere von staatlicher Seite, muss man allerdings ganz klar verneinen. Stattdessen wartet auf Regierungen viel Arbeit.

Nirgendwo wird dies besser sichtbar als beim Arbeitsmarkt, der für die Unternehmen der Branche eine Schlüsselrolle spielt. Einer der wesentlichen Kostenfaktoren ist das Personal. Qualifizierte Leute sind rar und entsprechend schwer zu finden, was vor allem die kleinen Juniors der Minenbranche belastet. Es treibt die Ausgaben für Explorationen in die Höhe, doch die Gesellschaften können dagegen wenig machen. Das Ausbildungssystem ist weitgehend in staatlicher Hand.

Es zeigt sich, dass sowohl Staat als auch Wirtschaft von einer verstärkten Zusammenarbeit profitieren könnten. Das war zuletzt nicht immer der Fall, wie vor allem der Blick nach Australien zeigt. Neue Abgaben und immer neue regulatorische Hürden haben das Klima zwischen Politik und Bergbaubranche dort stark belastet. Solche Entwicklungen sind aber auch in anderen Regionen der Welt zu sehen, zum Beispiel in Kanada.

Dabei wäre eine stärkere Unterstützung der Bergbauwirtschaft für Länder wie Kanada von Vorteil. Die Branche hat eine große Bedeutung für den Export und für die Wirtschaft des Landes. Das streicht auch Pierre Gratton heraus, Chef des Branchenverbandes „Mining Association of Canada“. Er verweist auf landesweit rund 140 Milliarden Dollar Investitionsausgaben, die die Branche binnen einer Dekade in Kanada stemmen will. Das ist auch für Kanada eine nicht zu unterschätzende Summe Geld, die oft in entlegenen und damit strukturschwachen Gebieten Arbeitsplätze sichert und schafft.

Und so fordert Gratton vom Staat stärkere Aktivitäten. Eine besondere Betonung legt er auf Investitionen in den Bildungssektor und in die Infrastruktur. Gerade letztere ist in den unendlichen Weiten des kanadischen Nordens eine sehr wichtige Größe für den Erfolg eines Projektes. Angesichts immer größerer Probleme junger Unternehmen, Ausgaben für den Bau neuer Bergwerksprojekte zu finanzieren, ist hier eine verstärkte staatliche Unterstützung beim Bau von Straßen und anderen Infrastrukturprojekten vonnöten. Gratton mahnt langfristige Planungen aller Beteiligten hierfür an.

Hinzu kommen sich abzeichnende Personalprobleme, denen sich der Staat widmen muss. Rund zwei Drittel der Geowissenschaftler werden sich, so Gratton, in den nächsten zehn Jahren zur Ruhe setzen. Hier muss rechtzeitig Nachwuchs ausgebildet werden, was seine Zeit brauchen wird und eine stärkere Kooperation des Staates mit den Unternehmen erfordert.

Auch bei der Regulierung sieht Gratton Verbesserungspotenzial, national wie international. Außerhalb Kanadas bereiten ihm unter anderem protektionistische Maßnahmen und stärker werdende Nationalisierungstendenzen Sorge. Eine größere Zahl bilateraler Investment- und Handelsabkommen könnte hier Abhilfe schaffen, glaubt Gratton. In Kanada selbst sei vor allem von Bedeutung, wie jüngste Veränderungen bei gesetzlichen Vorschriften tatsächlich umgesetzt werden. Die Branche ist derzeit noch verunsichert, ob die neuen Paragraphen tatsächlich erhoffte Vereinfachungen unter anderem der Genehmigungsprozesse bringen werden.

Doch nicht nur von staatlicher Seite gibt es Verbesserungsbedarf, der abgearbeitet werden muss. Auch die Unternehmen selbst können den Weg aus der Krise frei räumen, indem sie innovative Wege gehen. Mehr dazu im nächsten Teil unserer Serie.

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