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Bergbaufinanzierung: Mehr Kapital benötigt – weniger PE und VC Deals abgeschlossen

Veröffentlicht am 31.10.2024, 08:41
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Der globale Bergbausektor braucht große Mengen Kapital. Private Equity und Venture Capital zeigen sich in diesem Jahr eher zurückhaltend. Dabei sind Angebotslücken auf den Metallmärkten bereits absehbar.

Einem aktuellen Bericht zufolge ist die Zahl der Private-Equity- und Venture-Capital-Transaktionen in der globalen Metall- und Bergbauindustrie in diesem Jahr rückläufig.

Bergbaufinanzierung durch PE und VC: Weniger Deals, weniger Volumen

Laut Daten von S&P Global Market Intelligence erreichte der Transaktionswert bis zum 30. September 4,76 Mrd. USD – ein Rückgang von mehr als 50 % gegenüber dem Gesamtwert von 10,52 Mrd. USD im Vorjahr. In den ersten drei Quartalen wurden nur 59 Deals angekündigt – der niedrigste Wert seit fünf Jahren.

Antti Gronlund, Geschäftsführer für Private Equity beim britischen Unternehmen Appian (NASDAQ:APPN) Capital Advisory, nennt mehrere Gründe für den Rückgang. Zum einen seien die Fremdfinanzierungszinsen für Akquisitionen gestiegen. Zudem werde weniger Risikokapital eingesetzt.

Doch auch die enttäuschende Entwicklung der Elektromobilität spielt Gronlund zufolge eine Rolle. So hätten Investoren im vergangenen Jahr aufgrund der Erwartung steigender Nachfrage nach Lithium, Nickel, Kobalt und weiteren Batteriemetallen investiert. Die Wachstumserwartungen in diesem Bereich erhielten jedoch einen deutlichen Dämpfer.

Ein Blick auf die Entwicklung der Transaktionswerte lässt jedoch auch zyklische Gründe für den Rückgang vermuten. So lagen die aufgebrachten Summen 2020 deutlich unter denen in 2019, 2022 deutlich unter denen von 2021 – und 2024 absehbar deutlich unter denen von 2023.

Bei der Anzahl der abgeschlossenen Deals gibt es jedoch Unterschiede im Vergleich zu den Vorjahren. Während der Rückgang 2020 nur moderat ausfiel und es 2022 sogar zu einem Anstieg kam, lässt eine Hochrechnung der diesjährigen Zahlen auf das Gesamtjahr einen deutlichen Rückgang erwarten.

Wert der Deals brach im dritten Quartal um 80 % ein

Möglicherweise fällt das Jahr 2024 sogar noch schlechter aus. Die jüngste Dynamik jedenfalls ist äußerst schwach: Im dritten Quartal brach der Wert der Transaktionen im Vergleich zum Vorjahr um 80 % von 1,22 Milliarden auf 240 Millionen USD ein, die Anzahl der Transaktionen sank um 59 % von 37 auf 15.

Die 4,14 Mrd. USD schwere Finanzierungsrunde des Stahlproduzenten H2GS AB im Januar war im ersten Dreivierteljahr die größte private Beteiligungs- und Risikokapitalfinanzierungsrunde im Metall- und Bergbausektor. Zu den Investoren des Deals zählten M12 und Just Climate LLP. 

Die Nachfrage nach Metallen ist – zumindest langfristig – absehbar höher als das Angebot, was Investitionen in den Bergbau eigentlich rentabel machen sollte. "Wir beobachten in einer Reihe von Untersegmenten einen Metallmangel, insbesondere im Zusammenhang mit den Netto-Null-Bemühungen", so Gronlund.

"Die Stromnetze stellen in diesem Jahr über 25 % des Kupferbedarfs dar. Bis 2030 wird die Welt wahrscheinlich jährlich fast 30 % mehr Kupfer benötigen als heute". Gleichzeitig habe es in letzter Zeit keine bedeutenden Erfolge bei der Kupferexploration im großen Maßstab gegeben.

Bergbau mit riesigem Kapitalbedarf

Als Beispiel für diese Entwicklung führt Gronlund Zink an. Die Nachfrage nach dem Metall steige aufgrund der Verwendung in verzinkten Strukturen für erneuerbare Energieinfrastruktur. Aber die Zinkproduktion aus bestehenden Minen gehe zurück.

Der Kapitalbedarf der Bergbaubranche ist groß. BloombergNEF schätzt, dass bis 2050 etwa 2,1 Billionen USD benötigt werden, um die globalen Netto-Null-Ziele zu erreichen.

WoodMackenzie nennt in einem aktuellen Report sogar deutlich größere Zahlen. "Um bis 2050 Netto-Null zu erreichen, sind Investitionen von insgesamt 78 Billionen USD in Upstream-Produktion, Stromversorgung, Netzinfrastruktur, kritische Mineralien und neue Technologien erforderlich". Diese Zahl bezieht sich auf das politisch erklärte "Netto-Null"- Ziel für 2050.

Kyle Mumford von KPS Capital Partners skizziert die Anforderungen an Investoren: "In der Metallindustrie gibt es keine kleinen Kapitalanforderungen. Es gibt nur wirklich große". Investitionen erstreckten sich zudem häufig über lange Zeiträume und entsprächen "oft nicht den typischen Renditeprofilen von Private Equity".

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