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Best Buy - eine überzeugende Aktie?

Veröffentlicht am 08.12.2022, 06:50
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31
  • Beim 13-fachen des Gewinns ist bei BBY nur ein Mini-Wachstum eingepreist.
  • Die Performance vor der Pandemie lässt auf mehr Potenzial hoffen.
  • Analysten sind dennoch skeptisch, und das aus gutem Grund: Bei Best Buy drohen eine Reihe von Risiken.
  • Mit dem Bilanzbericht für das dritte Quartal vor zwei Wochen gab Best Buy (NYSE:BBY) auch einen Ausblick auf das vierte Quartal und das Geschäftsjahr 2023 (bis Januar) ab. Der Elektronikhändler rechnet für beide Zeiträume mit einem Umsatzrückgang von etwa 10 % auf vergleichbarer Fläche. Trotzdem stieg der Aktienkurs von BBY am gleichen Tag um 13 %.

    Natürlich sind die Aussichten im Gesamtkontext nicht so schlecht, wie es die Zahlen für sich vermuten lassen. Best Buy kann auf zwei hervorragende Jahre zurückblicken, in denen der Umsatz (auf bestehender Verkaufsfläche) jeweils um etwa 10 % gestiegen ist. In diesen Jahren profitierte man von der durch die neuartige Coronavirus-Pandemie in Gang gesetzten Entwicklung; in diesem Jahr leidet man unter der in diese Zeiträume vorgezogenen Nachfrage sowie unter den Auswirkungen der steigenden Inflation und den anhaltenden Problemen in der Lieferkette.

    Dass ein Umsatzrückgang von 10 % positiv aufgenommen wird, kann man nachvollziehen. Aber trotzdem ist es ungewöhnlich. Und dieser scheinbare Widerspruch - zweistelliger Umsatzrückgang, zweistelliger Aktienkursanstieg - zeigt, wie komplex die Bewertung von BBY wirklich ist. Es gibt eine Menge Einflussfaktoren, viel Ungewissheit und ein Geschäftsmodell, bei dem sich die Auswirkungen relativ kleiner Änderungen im Kundenverhalten vergrößern.

    Doch zum jetzigen Zeitpunkt und nach einer Rallye im Gefolge der Geschäftszahlen geht es bei der BBY-Aktie nicht unbedingt um die Gewinnmultiples oder den Aktienchart, sondern einfach darum, welche Art von Entwicklung ein Anleger in den nächsten Jahren erwartet.

    Die Bewertungsfrage

    Ein Aspekt von BBY lässt sich recht einfach bewerten. Nach dem Konsens der Analysten - der wiederum auf den Prognosen des Unternehmens beruht - wird BBY mit einem Kurs gehandelt, der knapp unter dem 13-fachen der Gewinnerwartungen liegt.

    Das ist ein Multiple, das im Wesentlichen ein Nullwachstum einpreist. (Bei einem Abzinsungssatz von 8 % sollte ein Unternehmen mit einem perfekt stabilen freien Cashflow etwa mit dem 12,5-fachen des freien Cashflows gehandelt werden, und in der Vergangenheit haben sich die Erträge und der Cashflow von Best Buy ungefähr so entwickelt)

    In puncto Bewertung sind die Argumente hier also relativ unkompliziert. Wenn die Gewinne von Best Buy steigen, behalten die Optimisten recht. Wenn die Gewinne sinken, profitieren die Leerverkäufer - und derzeit gibt es Leerverkäufe im Wert von etwa 580 Mio. USD.

    Der Haken an der Sache ist jedoch, dass die Entscheidung für eine der beiden Seiten in dieser Debatte alles andere als einfach ist.

    Das spricht für Best Buy

    Die Einzelhandelsbranche wie auch die ganze Welt sollten im Jahr 2023 wieder zu einer gewissen Normalität zurückkehren - das sollte theoretisch eine gute Nachricht für Best Buy sein. Es drohen Inflations- und möglicherweise Rezessionsrisiken, wie die Unternehmensleitung anlässlich der Telefonkonferenz zum 3. Quartal ausführte. Aber vor der Pandemie war Best Buy bekanntlich ein ziemlich gutes Unternehmen - und BBY eine beeindruckende Aktie.

    2014 stürzte BBY aufgrund enttäuschender Zahlen ab. Damals war man sich einig, dass der Elektronikhändler ein weiteres Opfer der Dominanz von Amazon.com (NASDAQ:AMZN) werden sollte. Das ist aber keineswegs der Fall. Best Buy hat das Ruder herumgerissen, den Umsatz gesteigert und dabei auch die Gewinnmargen kontinuierlich erhöht, so dass sich der Kurs der Aktie bis Anfang 2020 fast vervierfacht hat.

    Optimisten glauben, dass Best Buy, sobald es die pandemiebedingten Probleme überwunden hat, zu seinem früheren Wachstumspfad zurückkehren kann. Die Vorstellung, dass Amazon Best Buy aus dem Markt vertreiben könnte, scheint zu diesem Zeitpunkt übertrieben pessimistisch zu sein. Es gibt derzeit so gut wie keine direkten Konkurrenten; kein Unternehmen hat eine so große Auswahl an hochpreisigen Artikeln wie Best Buy.

    Mit anderen Worten: Best Buy sollte im Jahr 2024 theoretisch so gut dastehen wie das Best Buy aus dem Jahr 2019. Und diese Version von Best Buy hat den Gewinn gesteigert, Aktien zurückgekauft und Bargeld in Form von Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet. Einfach ausgedrückt: Es war ein Unternehmen, an dem man sich beteiligen will.

    Die Schattenseiten

    Interessanterweise glaubt die Wall Street jedoch nicht an diese Story. Der starke Q3-Bericht (an dieser Stelle sei angemerkt, dass die Q4-Erwartungen des Unternehmens im Wesentlichen gleich geblieben sind) führte zu einer Reihe von höheren Kurszielen, aber die durchschnittliche Bewertung der Analysten liegt immer noch unter dem Schlusskurs vom Montag von 84,32 USD.

    Eines der Probleme ist der Konjunkturzyklus. Best Buy ist in der zweiten Hälfte der 2010er Jahre zwar gut gewachsen, profitierte aber von einem (überwiegend) starken konjunkturellen Rückenwind. Das Unternehmen profitierte auch von einem einfachen Vergleich: Die bereinigten operativen Margen lagen im Geschäftsjahr 2014 bei nur 2,8 % und stiegen bis zum Geschäftsjahr 2020 kontinuierlich auf 4,9 %.

    Im Geschäftsjahr 2022 erreichten diese Margen aufgrund der starken Nachfrage 6,0 %. Aber dieses Jahr ist anders. Best Buy strebt für das Gesamtjahr einen niedrigen Wert von 4 % an. Das Management sagte auf der Telefonkonferenz zum 3. Quartal, dass sich das Umfeld verschärft habe. Viele Verbraucher werden nichts mehr kaufen - egal, welches Angebot sie locken soll, wenn man bedenkt, wie viele Fernseher, Soundsysteme und Computer sie in den Jahren 2020 und 2021 gekauft haben.

    Nochmals: Es ist seltsam, dass die BBY-Aktie nach der Prognose eines 10 %igen Rückgangs bei den Same-Store-Sales gestiegen ist. Aber es handelt sich um eine Erholung, die nur zustande kam, weil das Umfeld so schwierig ist.

    Das Hauptrisiko besteht darin, dass sich das Umfeld nicht zum Bessern ändert und dass selbst die starke Leistung von Best Buy nicht ausreicht. Ein von der Inflation geplagter Verbraucher, der bereits mehr als reichlich mit Waren ausgestattet ist, wird kein Geld mehr ausgeben. Die Frage ist also nicht, wie die Umsätze im Kalenderjahr 2022 aussehen, sondern wie sie in den nächsten zwei Jahren aussehen werden. Die Anleger müssen also darauf vertrauen, dass die Nachfrage intakt bleibt, um zum jetzigen Zeitpunkt eine Investition in BBY überhaupt in Betracht zu ziehen, egal, wie günstig die Bewertung scheinen mag.

    Offenlegung: Vince Martin ist derzeit in keinen der hier besprochenen Aktien investiert.

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