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Bills, Notes oder Bonds: Welcher Anleihetyp ist besser?

Veröffentlicht am 09.04.2023, 17:14
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

In der Zeit zwischen der Emission und der Fälligkeit einer US-Treasury-Anleihe mit 30 Jahren Laufzeit finden zweihundertsechzig Fed-Sitzungen statt. Es gibt also 260 Termine, an denen die Fed den Leitzins entweder anhebt oder senkt oder aber nichts tut. Warum also sollte es den Bondhändler interessieren, was die Fed bei der nächsten Sitzung tut (oder eben nicht tut)? Hintergrund dieser Frage ist, dass wir viele Fragen von Anleiheinvestoren erhalten, die wissen wollen, ob sie Treasury Bills, Notes oder Bonds allein aufgrund der Erwartungen hinsichtlich der Fed-Politik kaufen sollten.

Viele Fragesteller haben Bedenken, Anleihen zu früh zu kaufen - immerhin könnte die Fed ihre Leitzinsen noch ein- oder zweimal anheben. Die US-Notenbank ist zwar eine wichtige Variable für die Wertentwicklung aller ausgegebener Wertpapiere, allerdings wirken sich ihre Maßnahmen stärker auf kürzer laufende Papiere aus und haben weniger Einfluss auf solche, mit längeren Laufzeiten.

Für ein besseren Verständnis dafür, was die Renditen im gesamten Spektrum der Staatsanleihen beeinflusst, muss man bestimmte Faktoren kennen, die die Renditen der unterschiedlichen Treasury-Papiere beeinflussen. Mit diesen Informationen können Sie besser einschätzen, welche Anleihe mit welcher Laufzeit am besten zu Ihren Bedürfnissen passt und gleichzeitig Ihre Erwartungen in Bezug auf die Konjunkturentwicklung und das Handeln der Fed effektiv widerspiegelt.

Einige Infos zum Rentenmarkt (Bonds = festverzinsliche Anleihen werden in Deutschland häufig als "Renten"-Papiere bezeichnet)

Zunächst ein kurzer Überblick darüber, was die Bills, Notes und Bonds überhaupt voneinander unterscheidet.

Zu den Bills gehören alle vom Schatzamt begebenen Wertpapiere mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr. Sie werden mit einem Abschlag zu ihrem Nennwert verkauft, und es wird kein Kupon gezahlt. Stattdessen kassieren die Anleger bei Fälligkeit die Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem Nennwert.

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Notes und Bonds werden mit Kupons verzinst und anfangs zum Nennwert (bei "pari") oder sehr nahe dem Nennwert versteigert. "Bonds" bezeichnen in den USA die Emissionen mit Laufzeiten von mehr als zehn Jahren, während die "Notes" alle Laufzeiten zwischen einem Jahr und zehn Jahren umfassen.

Kurzlaufende T-Bills sind Wetten auf die Fed

Je kürzer die Laufzeit einer Anleihe ist, desto stärker hängt ihre Rendite von der Politik der Fed ab. Daher ist der wichtigste Faktor die Fed, falls Sie Bills mit einer Laufzeit zwischen einem und sechs Monaten in Betracht ziehen. Was die Fed tut oder nicht tut, hängt natürlich von den Wirtschaftsdaten und den Finanzmärkten ab.

Das nachstehende Schaubild zeigt, dass die 3-Monats-Renditen von Treasury-Bills nahezu perfekt mit dem Durchschnitt der Fed Funds und der vom Markt implizierten Forward Fed Funds Rate (rollierender Dreimonats-Futures-Kontrakt für Fed Funds) korrelieren.

Korrelation Bills vs Fed Funds

Für Anleger in kurzlaufende Bills ist der wichtigste Faktor bei der Entscheidung, welche Laufzeit sie kaufen sollten, ihre Erwartung hinsichtlich der Geldpolitik in den kommenden ein oder zwei Sitzungen.

Wenn Sie der Meinung sind, dass die künftigen Erwartungen für die Fed Funds zu hoch angesetzt sind, sollten Sie sich am besten die längere Sechsmonatsrendite sichern. Wenn Sie hingegen der Meinung sind, dass sie zu niedrig sind, kaufen Sie kürzer laufende Dreimonats-Bills und in drei Monaten weitere Dreimonats-Bills. Wenn Ihre Einschätzung richtig ist, wird Ihre kombinierte Rendite die Sechsmonatsrendite schlagen.

Die nachstehende Gleichung kommt den Erwartungen des Marktes über die künftigen Renditen sehr nahe. Im Beispiel stellen wir die Berechnung für den Satz A (die 3-Monats-Rendite - drei Monate in der Zukunft) an. Wir gehen von einer 3-Monats-Bill von 5,00 % und einer 6-Monats-Bill von 5,20 % aus:

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(3 X 5 %) + (3 X A %) = (6 X 5,2 %)

15 + 3 X A = 31,2

3 X A = 31,2 - 15 = 16,2

A = 16,2/3 = 5,40 %

Wenn die künftige 3-Monats-Bill 5,41 % oder mehr abwirft, ist es besser, eine 3-Monats-Bills zu kaufen und bei Fälligkeit eine weitere T-Bill zu kaufen. Wenn das nicht der Fall ist, ist eine T-Bill mit einer Laufzeit von sechs Monaten die bessere Entscheidung.

Notes und Bonds mit längeren Laufzeiten

Im Gegensatz zu Bills spiegeln T-Notes und Bonds die längerfristigen Wirtschafts- und Inflationserwartungen besser wider.

Anleger in US-Staatsanleihen streben wie alle Investoren eine positive Realrendite an. Das bedeutet, dass sie Anlagen kaufen sollten, die nach Abzug der Inflation eine positive Rendite erbringen. Sie wollen ihre Kaufkraft erhöhen, nicht verringern.

In Anbetracht dieses Ziels neigen sie dazu, sich mehr auf die Konjunktur- und Inflationserwartung zu konzentrieren und weniger darauf, was die Fed auf den nächsten ein oder zwei Sitzungen tun wird. Dennoch sind die Fed Funds nach wie vor ein wichtiger Faktor, wie die folgende Tabelle zeigt. Der folgende Chart stellt die zehnjährigen T-Notes den Fed Funds gegenüber.

10-Jahres- Notes vs Fed Funds

Das Ergebnis von R-Quadrat (.75) ist statisch hoch, aber weit entfernt von der nahezu perfekten Korrelation, die wir bei den 3-Monats-Scheinen gezeigt haben. Obwohl eine starke Verbindung besteht, gibt es eine große Abweichung zwischen den einzelnen Punkten und der Trendlinie. Wie Sie gesehen haben, war die Abweichung zwischen dem 3-Monats-Bills und den Fed Funds minimal.

Die beiden folgenden Kurven zeigen, dass die zehnjährigen Renditen nahezu gleich stark mit den dreijährigen BIP- und Inflationstrends verbunden sind.

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10-Jahres- Notes vs VPI

10-Jahres- Notes vs BIP

Renditekurven

Im nachstehenden Chart werden die Renditen der 3-Monats-T-Bills und der 10-Jahres-Notes sowie deren gleitende Durchschnitte verglichen.

Renditechart 3-Monats-10-Jahres-Rendite

Während beide Wertpapiere in die gleiche Richtung tendieren, ist die Veränderung der Renditedifferenz im Zeitverlauf volatil. Zur besseren Veranschaulichung ist nachstehend die Renditekurve der 3-Monats-Bills und der 10-jährigen Treasury-Anleihe dargestellt. Die Kurve ist die Differenz zwischen den beiden Renditen.

Chart Renditekurve 3 Monate - 10 Jahre

Wir hoffen, dass Sie an dieser Stelle das große Aha-Erlebnis haben. Beim Kauf eines T-Bills, einer Note oder eines T-Bonds wettet man auf die Fed. Doch anders als Anleger in T-Bills sorgen sich die Investoren in Notes und Bonds auch um die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung. Die starken Schwankungen im obigen Chart machen das extrem deutlich. Es sind auch diese Schwankungen, die die relativen Renditen von Bills, Notes und Bonds bestimmen.

Aktuelle Situation

Die Renditekurve ist derzeit um 1,47 % invertiert. Anleger im zehnjährigen Laufzeitbereich sind bereit, anderthalb Prozent im Vergleich zu dem zu opfern, was sie mit dreimonatigen Bills verdienen könnten. Sie entscheiden sich für eine solche Investition, weil sie davon ausgehen, dass sich das Wirtschaftswachstum und die Inflation über die Zeit im Vergleich zu heute abkühlen werden. So können sie schmerzlos eine Rendite in Höhe von 3,35 % für zehn Jahre festschreiben und auf die Möglichkeit verzichten, Bills zu kaufen. So werden sie in den nächsten Monaten mehr, in den nächsten neun Jahren jedoch unter Umständen viel weniger zu verdienen.

Wenn die Anleger in langlaufende Treasury-Bonds richtig liegen, werden die Kurse von Notes und Bonds viel stärker steigen als die von Notes und Bills mit kürzeren Laufzeiten. Wenn die Renditen der zweijährige und zehnjährigen Anleihen um 2 % sinken, könnte der Kurs der zweijährigen Note um ca. 3,75 % steigen. Anleger im 10-Jahres-Bereich können mit einem Renditeplus von 17 % rechnen. 

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Zusammenfassung - Das Argument für länger laufende Anleihen

Unserer Meinung nach werden sowohl die Wirtschaft als auch die Inflation zu den Trends vor der Pandemie zurückkehren. In diesem Fall würden das BIP und der VPI bei oder unter 2 % liegen. Infolgedessen werden die Renditen von T-Notes und -Bills wahrscheinlich auf ein ähnliches Niveau fallen. Es ist attraktiv, Renditen, die weit über diesen Zinssätzen liegen, über zehn oder mehr Jahre sichern.

Wenn wir richtig liegen, können wir vom Rückgang der Renditen profitieren und das Geld zum richtigen Zeitpunkt in risikoreichere Anleihen, Aktien oder eine andere Anlageklasse mit höheren Renditen investieren. Der Zeitpunkt für einen solchen Handel mag nicht perfekt sein. Dennoch überwiegen in einem Umfeld von Disinflation und langsamem Wirtschaftswachstum die langfristigen Vorteile von Notes und Bonds gegenüber Bills die kurzfristige Preisvolatilität und die Opportunitätskosten höherer Renditen der Bills über ein oder zwei weitere Quartale.

Aktuell nimmt die Fed eine Verschärfung der Bankenkrise und eine Rezession hin, weil sie die Zinssätze möglicherweise bereits zu weit angehoben hat. Selbst wenn sie die Zinsen weiter anhebt, ist es durchaus möglich, dass die Renditen von T-Notes und -Bonds sinken. Bond-Investoren schauen in die Zukunft und erkennen, dass die negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Inflation umso gravierender sind, je mehr die Fed die Zinsen erhöht.

Aktuelle Kommentare

Sp500 ETF besser? Oder gleich MSCI World? 🤣
Bei der Inflation ist es riskant wo ist die Wertschöpfung. Lieber noch warten und in Produktivkapital mit Substanz investieren.
Guter Artikel.
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