Der DAX steht im Wochenvergleich rund acht Prozent tiefer – Bitcoin zeitweise knapp 25 Prozent höher. Auch die Altcoins ziehen an, der Krypto-Markt profitiert von den Turbulenzen am Aktienmarkt. Es scheint so, also ob die Digitalmünzen erneut als sicherer Hafen gesucht sind. Nicht nur beim Bitcoin steht in dieser Woche viel auf dem Spiel, die Dynamik nimmt wieder spürbar zu. Beim Broker eToro ist die Unruhe rund um die FX-Märkte und die Notenbanken zu spüren, viele neue Anleger fragen gezielt nach neuen Konten mit der Möglichkeit Bitcoin, aber auch andere Kryptos zu handeln. Möglich ist das – hier zum Beispiel. Aber schauen wir auf den BTC.
Während der DAX in Richtung der 200-Tage-Linie stürzt, setzt sich der Bitcoin von seinem viel beachteten Mittelwert nach oben ab. Am Wochenende eroberte die bekannteste Münze die 11.000er-Schwelle zurück und steht dicht unter der 12.000. Der Blick auf den Kursverlauf zeigt: Bereits heute könnte die seit Ende Juni laufende Konsolidierungsformation (Flagge) nach oben hin aufgelöst werden. Voraussetzung dafür wäre ein Tagesschluss über 12.000. Gelingt der Sprung, liegen die nächsten Ziele im Bereich des Jahreshochs um 13.000/14.000, anschließend sollte die Reise weiter nach Norden gehen, wie auch ein Verlaufsvergleich mit Rally-Phase der vergangenen Jahre zeigt.
- Quelle: Guidants
Nicht weniger spannend bleibt die Ausgangslage bei Ether. Bereits seit Wochen weisen wir auf das gute Chance-Risiko-Verhältnis hin. Allmählich kommt wieder Dynamik in den größten Altcoin, der Aufwärtstrend wurde bestätigt. Nun rückt die Barriere um 230 bis 240 in den Fokus, darüber wäre der Weg frei für einen erneuten Anlauf in Richtung der 300.
Einen klaren Auslöser von „fundamentaler“ Seite gibt es für den jüngsten Anstieg nicht. Ein Mix aus unterschiedlichen Faktoren wirkt insgesamt positiv. “Es scheint, als hätten die US-Notenbank Fed und Donald Trump den Krypto-Märkten aus ihrem Sommerloch verholfen”, schrieb Marktanalyst Timo Emden.
So steigt die Beliebtheit des Bitcoin bereits seit einigen Monaten in Ländern, deren Währungen unter einem massiven Vertrauensverlust leiden – eine gute Übersicht liefert coin.dance. Der Bitcoin profitiert aber nicht nur als Fluchtwährung, auch die Wertaufbewahrungsfunktion rückt vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Lockerungen in der Geldpolitik von EZB und Fed in den Vordergrund. Bitcoin als „digitales Gold“ hat aufgrund der enormen Volatilität und der geringen Marktkapitalisierung zwar längst nicht einen vergleichbaren Status als „sicherer Hafen“ wie der Schweizer Franken oder Gold. Über die neuen, physisch besicherten Futures (Ledger X) könnten aber vermehrt institutionelle Anleger mit dem Gedanken spielen, zumindest einen kleinen Teil ihres Vermögens zur Diversifikation in Bitcoins zu investieren.
Davon zu unterscheiden ist die Funktion als Zahlungsmittel. Auch wenn immer mehr Unternehmen die Bezahlung mit digitalen Währungen anbieten, spielt dies vorerst kaum eine Rolle. Zudem bleibt weiterhin fraglich, ob Bitcoin-Anleger überhaupt bereit sind, mit digitalen Währungen zu bezahlen. Viele halten ihre Bestände in der Hoffnung auf weitere Wertsteigerungen. In den vergangenen Jahren war diese Strategie sehr erfolgreich.