Grüner Wasserstoff spielt eine entscheidende Rolle in den Bestrebungen für eine neue Ära der Energie. Die Europäische Union hat bis 2050 einen umfassenden Plan vorgelegt, und auch in Deutschland schreitet die Forschung und Entwicklung zügig voran.
Wasserstoff steht nicht nur in Deutschland im Fokus, sondern auch in der internationalen Energiebranche. Die Diskussion darüber, welchen Beitrag dieses Element zur Energiewende leisten kann, hat eine nahezu einstimmige Antwort gefunden: einen bedeutenden. Wasserstoff wird seit vielen Jahren als molekulares Gas mit der chemischen Formel H2 vorwiegend in industriellen Anwendungen eingesetzt, darunter in Ölraffinerien, der chemischen Industrie (z.B. Düngemittelherstellung) und der Eisen- und Stahlerzeugung.
Durch die praktisch emissionsfreie Verbrennung im Vergleich zu Kohle, Öl und Erdgas kann Wasserstoff diese Energieträger teilweise ersetzen und vermehrt in Strom und Wärme umgewandelt werden. Er dient der Industrie als Wärmequelle bei hohen Temperaturen, treibt Elektromotoren an und wird als immer wichtigerer Energiespeicher betrachtet.
Bereits 1874 vermutete Jules Verne in seinem Roman "Die geheimnisvolle Insel", dass Wasserstoff und Sauerstoff als Brennstoffe dienen könnten. Die Grundprinzipien der Wasserspaltung (Elektrolyse) und der Brennstoffzelle wurden bereits im 19. Jahrhundert entdeckt, insbesondere durch den Chemiker Christian Friedrich Schönbein. Seine Erkenntnis, dass die Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff Wasser und Energie erzeugt, bildet die Basis für die heutige Nutzung von Wasserstoff als Brennstoff.
Ein herausragendes Merkmal von Wasserstoff ist sein Potenzial als Energiespeicher. Wenige Energieträger können wie Wasserstoff über längere Zeiträume bereitgehalten und bei Bedarf verstromt, direkt genutzt oder in synthetische Kraftstoffe umgewandelt werden. Diese Flexibilität ist entscheidend für den Umbau des Stromnetzes, um die schwankenden Mengen erneuerbarer Energiequellen zu integrieren.
Obwohl die Herstellungskosten für grünen Wasserstoff gegenwärtig noch vergleichsweise hoch sind, wird erwartet, dass sie in den kommenden Jahren deutlich sinken. Prognosen gehen davon aus, dass die Erzeugungskosten bis 2030 um ein Drittel bis zur Hälfte und bis 2050 um etwa zwei Drittel reduziert werden können. Grüner Wasserstoff wird somit voraussichtlich kostengünstiger als blauer Wasserstoff sein.
Europa setzt verstärkt auf Wasserstoff, um die Energiewende voranzutreiben. Im Rahmen des "Green Deal" plant die Europäische Kommission bis 2030 einen stufenweisen Ausbau der Elektrolysekapazitäten und sieht eine verstärkte Nutzung von Wasserstoff in verschiedenen Sektoren bis 2050 vor. Dabei sollen insgesamt 430 Milliarden Euro investiert werden, wovon 145 Milliarden Euro von der öffentlichen Hand bereitgestellt werden.
Die Anwendungsbereiche für Wasserstoff sind vielfältig. Neben dem potenziellen Ersatz von Kohle in der Stahlerzeugung und der Versorgung von Industrie und Gewerbe mit hohem Temperaturbedürfnis, gibt es auch erhebliche Potenziale im Verkehrssektor, insbesondere in der Logistik, im Personen-Nah- und Fernverkehr sowie in Schwerlasttransporten. Grüner Wasserstoff könnte somit eine entscheidende Rolle bei der Dekarbonisierung des Energiesystems spielen und eine Brücke zwischen den bisher getrennten Energiemärkten für Strom, Wärme und Transport schlagen.
Und welche Unternehmen führen diesen Technologiebereich an?
Neben BASF (ETR:BASFN) stechen zwei andere Unternehmen hervor, deren Potential wir am höchsten einschätzen: Nel (OL:NEL) ASA, ein norwegisches Unternehmen mit Sitz in Oslo und Bloom Energy (NYSE:BE), ein US-amerikanisches Unternehmen mit Sitz in Sunnyvale, Kalifornien.
Bloom Energy wurde von den ehemaligen NASA-Mitarbeitern K. R. Sridhar, John Finn, Matthias Gottmann, James McElroy und Dien Nguyen gegründet. Das Unternehmen startete 2002 unter dem Namen Ion America, der bis 2006 verwendet wurde. Die Risikokapitalfirma Kleiner Perkins Caufield & Byers ist ein maßgeblicher Geldgeber von Bloom Energy, und der ehemalige US-Außenminister Colin Powell war Mitglied des Vorstands.
Bloom Energy hat den Bloom Energy Server entwickelt und vermietet diesen für die stationäre Stromversorgung. Der Bloom Energy Server ist etwa so groß wie zwei Kühlschränke und beherbergt mehrere Hochtemperatur-Brennstoffzellen. Er hat eine Nennleistung von etwa 100 kW und verwendet Festoxidbrennstoffzellen, die im Normalbetrieb Temperaturen zwischen 500 und 1000 Grad Celsius (NASDAQ:CELH) erreichen. Diese Zellen erzeugen elektrischen Strom durch Oxidation von Wasserstoff, Erdgas, Biogas und sogar Diesel.
Unternehmen wie Ebay (NASDAQ:EBAY), Google (NASDAQ:GOOGL), FedEx (NYSE:FDX) und Wal-Mart (NYSE:WMT) nutzen die ersten Geräte im Testbetrieb. Die schadstoffarme Stromproduktion durch Oxidation ermöglicht die Nutzung einer Vielzahl von flüssigen und gasförmigen Brennstoffen. Der aktuelle Wirkungsgrad liegt im Bereich von 50 bis 70%.
Und wie steht es um die Aktie von Bloom Energy?
Der Aktie bescheinigen wir einen ebenso hohen Wirkungsgrad. Sie hat eine sehr starke Korrektur hinter sich und bewegt sich jetzt, unserer Ansicht nach, in großen Schritten nach oben. Das Timing ist perfekt, denn aktuell drehen die Märkte insgesamt stark in den bullischen Modus. Bloom Energy könnte eine echte Potential-Aktie in den Depots sein. Eine zweifache Investition in die Zukunft: Als Zukunftstechnologie der Energiewende und die Aktie als gute Möglichkeit, an diesem Prozess zu partizipieren.
Das Schlimmste, was wir uns noch vorstellen könnten, ist ein finaler Ausverkauf bis auf den untersten Rand unserer violetten Box (NYSE:BOX) bei 7,24$. Die 2,44$ bildet höchstwahrscheinlich den langfristigen Boden, der nicht mehr unterschritten wird.
Im übergeordneten Bild sehen wir die Aktie von Bloom Energy langfristig Kurse deutlich über dem bisherigen Allzeithoch bei 44,95$ ansteuern.