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Nvidia, Intel, AMD: Das sind die zwei größten Risiken für die Rallye im Chipsektor

Veröffentlicht am 26.11.2019, 13:32
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Nach der machtvollen Rallye der Aktien von Chipherstellern in diesem Jahr können sich diese Unternehmen kaum noch Fehltritte leisten. Die Anleger sehen den Sektor in einem sehr positiven Licht, der noch in 2018 einen schweren Ausverkauf durchgemacht hatte.

Der Philadelphia Semiconductor Index, in dem einige der weltweit größten Chiphersteller wie die Intel Corporation (NASDAQ:INTC), NVIDIA Corporation (NASDAQ:NVDA) und Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD) zusammengefasst sind, schoss in 2019 um 45% hoch und lag damit weit über dem Anstieg des S&P 500, der in diesem Jahr um 24% gestiegen ist. Der Index erreichte am 11. November ein neues Rekordhoch.

Philadelphia Semiconductor Index Wochenchart

Die Chiphersteller sind die Speerspitze des Technologiebooms gewesen und profitieren von der explodierenden Nutzung von Smartphones und den steigenden Investitionen in Cloud Computing, Rechenzentren und Grafikkarten für Computerspiele. Die Anleger machten jedoch letztes Jahr einen Boden um den Sektor, da dieser in das Fadenkreuz des Handelskriegs zwischen den USA und China geraten war, was die Nachfrage belastete und es diesen Unternehmen schwer machte, in China zu expandieren.

Angesichts der Entspannung zwischen den USA und China und der Bereitschaft der US-Notenbank die Kreditkosten zu senken, sollte sich die Konjunktur abschwächen, sehen einige Anleger bei Halbleitertiteln weitere Luft nach oben. Unserer Ansicht nach ist es jedoch gefährlich, in dieser Phase des Zyklus auf eine weitere Erholung zu setzen. Es gibt immer noch viele Unbekannte, die diese Kursgewinne schnell verpuffen lassen können.

Erstens ist ein Handelsabkommen zwischen den USA und China nach wie vor Stückwerk und die Anleger wissen sehr wenig über Einzelheiten, die den Chiphersteller zum Vorteil gereichen könnten. Die Wall Street hofft weiterhin auf einen Durchbruch bei den Handelsgesprächen, nachdem der US-Präsident Donald Trump am Freitag angekündigt hatte, dass ein Abkommen mit China in greifbarer Nähe sei.

Ergebnisunsicherheiten

Chinas Präsident Xi Jinping gab jedoch keine ähnlich eindeutige Botschaft ab. Stattdessen sagte er, Peking wolle ebenfalls einen Deal machen, würde sich aber bei Bedarf „wehren“. Sollte ein Handelsabkommen nicht zustande kommen oder es nicht den Erwartungen der Anleger entsprechen, könnten die Besitzer von Chipaktien sich leicht die Finger verbrennen, da der Sektor zu denen gehört, die am meisten profitiert haben.

Das zweitgrößte Risiko für Anleger in Chip-Aktien besteht in der Unsicherheit über die zukünftigen Gewinne. In den jüngsten Quartalsberichten haben die Chiphersteller sehr gemischte Signale gesendet.

Nvidia, der größte Designer von Chips für Computergrafikkarten, berichtete in diesem Monat einen Quartalsumsatz, der die Schätzungen der Analysten übertraf, gab jedoch eine schwache Prognose ab. Dies deutet darauf hin, dass sich die Nachfrage nach Gaming-Grafikchips langsamer erholt als vorhergesagt.

Texas Instruments (NASDAQ:TXN) sagte im Oktober, dass "die meisten Märkte sich weiter abgeschwächt" hätten, in seinem dritten Quartal und gab eine Umsatzprognose für das vierte Quartal ab, die am unteren Ende der Schätzungen der Wall Street lag. Texas Instruments gilt aufgrund seines breiten Kundenstamms und seiner geografischen Reichweite als Barometer der Chipindustrie.

Diese Warnungen haben den Anlegern ihre gute Stimme in Bezug auf Halbleiter bisher nicht verdorben. Nach den Konsensprognosen der Analysten war das dritte Quartal wahrscheinlich der Tiefpunkt des Abwärtszyklus der Branche. Das Wachstum sollte sich demnach weiter beschleunigen. Im dritten Quartal 2020 wird für die Hardwarebranche ein schnelleres Wachstum als bei Softwareunternehmen erwartet.

Fazit

Investieren in Chip-Aktien ist nach der starken Rally in diesem Jahr nicht sinnvoll, besonders da die Wachstumsgefahren noch nicht vollständig ausgeräumt sind. Eine negative Wende bei den Handelsgesprächen zwischen den USA und China, weitere schlechte Nachrichten aus der chinesischen Wirtschaft und eine mögliche Verlangsamung der US-Expansion sind einige der Widrigkeiten, die es generell empfehlenswert erscheinen lassen, von Halbleiterpapieren erst einmal die Finger zu lassen.

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