Nachdem die globalen Aktien (ohne USA) im Jahr 2022 einen seltenen, wenn auch unscheinbaren Sieg über die US-Aktien errungen haben, weil sie weniger einbüßen mussten, stehen die Chancen für eine erneute Outperformance im Jahr 2023 nicht gut.
Im Jahr 2022 verlor der Vanguard Total (EPA:TTEF) International Stocks Fund (NASDAQ:VXUS) (VXUS), der US-Unternehmen ausschließt, 16,1 %. Ein schmerzhafter Verlust, aber der SPDR S&P 500 ETF (ASX:SPY), der US-Unternehmen repräsentiert, fiel im vergangenen Jahr mit einem Minus von 18,2 % noch stärker.
Die Renditedifferenz hat sich im Jahr 2023 ausgeweitet, begünstigt nun aber deutlich US-Aktien. Der SPY ist seit Jahresbeginn um 14,7 % gestiegen und liegt damit deutlich über dem Plus des VXUS von 5,1 %. Blickt man auf die regionalen Komponenten der globalen Märkte, so zeigt sich, dass nur die lateinamerikanischen Titel (ILF) im bisherigen Jahresverlauf besser abgeschnitten haben als die US-Werte (SPY).
Der Rest des Feldes liegt zum Teil deutlich zurück. Afrikanische Papiere (AFK) liegen im bisherigen Jahresverlauf mit 17 % im Minus.
Das Argument für ein globales Aktienportfolio beruht auf der Überzeugung, dass sich internationale Diversifikation letztlich auszahlt. Sicherlich gab es Zeiten, in denen das genau richtig war, aber in letzter Zeit war das nicht der Fall. US-Aktien (SPY) erzielten in den letzten zehn Jahren eine jährliche Rendite von über 11 % - mehr als doppelt so viel wie der VXUS mit 3,4 % (laut Morningstar.com).
Der Unterschied ist frappierend, aber einige Analysten warnen davor, Entscheidungen über die Asset-Allokation am globalen Aktienmarkt mit einem Blick in den Rückspiegel zu treffen. Die Entwicklung der Schätzungen der erwarteten Renditen deutet auf ein anderes Profil hin.
"Wer in den letzten 15 Jahren immer in US-Aktien investiert hat, feiert sich mit Champagner und klopft sich auf die Schulter. Aber jetzt ist das wahrscheinlich die falsche Strategie", sagt Meb Faber, CEO von Cambria Investment Management.
Ein Grund für eine Bevorzugung ausländischer Aktien sind die im Vergleich zu den USA bescheideneren Bewertungen. Das Wall Street Journal weist darauf hin, dass U-Titel im Vergleich zu mehreren anderen Schlüsselmärkten am höchsten bewertet sind.
Niemand weiß, ob die niedrigeren Bewertungen ausländischer Aktien in eine im Vergleich zu US-Titeln höheren Performance münden werden. Soviel ist aber schon jetzt klar: Das Rennen für das Jahr 2023 wird mit großem Abstand zugunsten der amerikanischen Aktien ausgehen.
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