Ausverkauf oder Korrektur? Zeit für kluge Investments – So gehst du vor!Raus aus dem Risiko

Brent und WTI – Fall und Aufstieg des schwarzen Goldes

Veröffentlicht am 07.04.2020, 11:52
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Der durch den Corona-Shutdown bedingte Nachfragerückgang in Kombination mit einer erhöhten Förderung haben den Ölpreis im März auf Talfahrt geschickt. Nun scheint sich die Lage etwas zu beruhigen und der Preis des schwarzen Goldes konnte sich am Donnerstag ein wenig fangen. Handelt es sich aktuell um einen günstigen Einstiegszeitpunkt? Gewisse Faktoren sprechen zumindest dafür, dass sich der Ölpreis längerfristig wieder erholen könnte.

Achtung: Spekulationen auf steigende Ölpreise steht die Terminkurve entgegen – der Contango. Wir thematisieren das derzeit regelmäßig in unserem Börsenbrief. Wissensvermittlung gehört genauso dazu wie unsere Depots oder spannende Trades…

Kurzfristig kann man sich immer wieder Turbos auf Öl ansehen. Mittelfristig schadet hier der Contango. Passende Turbos auf WTI lauten VE9ULP Short und Long VP16AX. Jeweils mit Hebel 5.

Oil-Strategy-Index

Eine weitere Investitionsmöglichkeit bietet der Vontobel Oil-Strategy-Index – WKN VN6SG0– , der einen kombinierten Ansatz zwischen Aktienanlagen und Futures verbindet. Je nach Form der Ölpreis-Futures-Kurve bildet er phasenweise ein Investment entweder in Aktien oder in Futures ab. In einer Contango-Konstellation (die Spotpreise liegen über den Terminkursen) entstehen Rollverluste bei einer Investition in Futures. Um Rollverluste in einer Contango-Situation zu minimieren, folgt der Index in dieser Situation Öl-Aktien. Liegen die Spotpreise unter den Terminkursen (Backwardation-Situation), reflektiert der Index ein Investment in Futures und partizipiert an möglichen Rollgewinnen.

Seit Anfang Jahr musste der Ölpreis massive Einbußen hinnehmen. Die Sorte Brent hat seit Jahresanfang über 60% seines Wertes verloren und fiel am Montag der letzten Woche unter die Marke von 23 US-Dollar – ein so tiefer Stand wie seit dem Jahr 2002 nicht mehr. Der Sorte WTI erging es nicht besser, sie sank auf einen Preis von unter 20 US-Dollar pro Barrel – ebenfalls ein Tiefstand, wie er seit Jahren nicht mehr gesehen wurde.

Die Gründe für den Einbruch liegen einerseits im Preiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland und andererseits drücken die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise auf den Ölpreis. Denn mit dem Stillstand der Wirtschaft sinkt auch der weltweite Energieverbrauch. Fahrzeuge stehen vielerorts still, Produktionsstätten wurden heruntergefahren und die Luftflotten vieler Airlines stehen im Moment auf dem Boden. Kein Wunder also, dass die Ölnachfrage erheblich zurückgegangen ist. Und ausgerechnet in dieser Krisenzeit tobt der Preiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland, welche die Fördermengen trotz der reduzierten Nachfrage erhöht haben. Die Folge: ein weltweites Überangebot an Öl.
Gegen Ende der letzten Woche konnte sich der Ölpreis jedoch etwas fangen; ein Tweet von US-Präsident Trump schürte die Hoffnung auf Gespräche zwischen Saudi-Arabien und Russland. Außerdem stützten überraschend starke Konjunkturdaten aus China den Ölpreis. Spricht dies für eine Bodenbildung? Man weiß es nicht. Es gibt aber verschiedene Faktoren, die längerfristig für eine Erholung des Ölpreises sprechen dürften:

  1. Sobald sich die Corona-Krise abschwächt und die Gesellschaft wieder zur Normalität zurückkehren kann, wird die Produktion wiederaufgenommen werden, sodass auch die Nachfrage nach Öl wieder ansteigen dürfte.
  2. Die Hoffnung auf eine Einigung zwischen Saudi-Arabien und Russland, die Fördermengen zu kürzen, dürfte den Preis zusätzlich stabilisieren.

Quelle: Vontobel, eigene Recherche

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