BYD, das bereits in China die Spitzenposition innehat, hat es schwer, seine internationale Expansion, insbesondere nach Europa, voranzutreiben. Im Jahr 2023 wurden hier rund 16.000 Einheiten des neuen Branchenprimus ausgeliefert. Die Situation auf dem europäischen Markt verschärft sich weiter, sowohl seitens Chinas, der EU als auch seitens BYD.
Im Oktober wurde bekannt, dass die Europäische Union mögliche Strafzölle für den Import einiger chinesischer Automarken prüft. Bis Ende 2024 könnte die EU die Importzölle von derzeit zehn auf 15 Prozent erhöhen. China hat daraufhin reagiert.
Fu Cong, der EU-Botschafter Chinas, äußerte sich im Januar in einem Interview besorgt über die Subventionsuntersuchung der Europäischen Union gegen chinesische Elektrofahrzeughersteller und warnte vor einem drohenden Handelskrieg. Die Volksrepublik kündigte an, die Unterstützung für die E-Autoindustrie zu verstärken, um den Außenhandel zu stabilisieren und den Export von Fahrzeugen zu erleichtern.
BYD hat bereits ähnliche Schritte unternommen. Der Autobauer hat Partnerschaften mit Unternehmen wie Shell (ETR:R6C0) in Europa und Brasilien geschlossen und einen Vertrag mit Sixt (ETR:SIXG) über die Lieferung von E-Autos unterzeichnet. Zudem baut das Unternehmen derzeit eine eigene Fabrik in Ungarn auf.
BYD hat auch aggressivere Preisgestaltungen für seine Fahrzeuge in Europa vorgenommen, wobei deutliche Rabatte gewährt werden, um auf die schwächere Nachfrage und den Wegfall von Subventionen für E-Autos zu reagieren. Dieser Druck setzt lokale Autobauer unter Zugzwang, die ihre Elektroautos nur wenig profitabel oder sogar mit Verlust verkaufen.
Erst kürzlich überholte der chinesische E-Autohersteller BYD den Branchenprimus Tesla (NASDAQ:TSLA) beim Absatz. BYD-Manager Yunfei Li ist der Meinung, dass sich der Konkurrenzkampf unter den Herstellern erst in zwei bis drei Jahren entscheiden dürfte, aber BYD befinde sich auf der Gewinnerseite.
Auf dem chinesischen Automarkt tobt derzeit ein Wettbewerb der E-Autohersteller. Tesla führte den Markt in China lange Zeit an, musste jedoch im vierten Quartal 2023 erstmals den Konkurrenten BYD den Vortritt lassen. Neben BYD legen auch andere chinesische Hersteller wie NIO (NYSE:NIO), Xpeng (NYSE:XPEV) und Li Auto (NASDAQ:LI) zu und werden für Tesla zu einer ernsthaften Konkurrenz.
Tesla verfehlte im vierten Quartal sowie im Gesamtjahr 2023 die Erwartungen der Wall Street. Tesla-Chef Elon Musk lobte jedoch die chinesischen Rivalen und sagte, dass sie, wenn es keine Handelsschranken gäbe, die meisten anderen Autofirmen weltweit so ziemlich zerstören würden.
BYD-Manager Yunfei Li erklärte, dass der Konkurrenzkampf auf dem chinesischen E-Automarkt so lang weitergehen werde, bis es zum Showdown komme. Li ist optimistisch, dass BYD aufgrund seines breit aufgestellten Sortiments und seiner Rolle als Zulieferer für andere E-Autohersteller auf der Gewinnerseite stehen wird.
Im Gegensatz zu Tesla konnte BYD im vergangenen Jahr einen deutlich höheren Gewinn verzeichnen. Der E-Autobauer erzielte ein Nettoergebnis zwischen 29 und 31 Milliarden Yuan, was einem Anstieg von mindestens 75 Prozent entspricht. Trotzdem konnte BYD die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen.
Quelle: InvestingPro
Wahrscheinlich hat Li recht, wenn er sagt, dass es noch ein paar Jahre dauern wird, bis es zum endgültigen Showdown kommt. Dass er diesem optimistisch entgegenblickt, beruht auf mehreren Faktoren. Die chinesischen Hersteller, und damit vor allem BYD, konnten verstärkt den Heimatmarkt für sich gewinnen.
Das sorgt für ein stabiles Wachstum, denn China ist der größte Absatzmarkt der Welt. Wenn es den chinesischen Autoherstellern gelingt, zu Hause weiter zu wachsen, bringt das erheblichen Rückenwind für die weltweite Expansion. Dagegen verlieren sowohl deutsche Autohersteller als auch Tesla in China zusehends Marktanteile, was das Wachstum deutlich ausbremst.
Die einzigen beiden Argumente für zum Beispiel deutsche Autos, nämlich Qualität und Fahrdynamik, treten immer stärker in den Hintergrund, da die chinesischen Hersteller vor allem im Hinblick auf Qualität stark aufholen.
Trotz dieser für BYD guten Voraussetzungen, ist die Aktie, wie von uns schon mehrfach prognostiziert, deutlich gefallen. Sie hat sich exakt an unsere Prognose gehalten und ist nun genau dort angekommen, wie wir es vorausgesehen haben (vergleiche zum Beispiel unsere Artikel hier auf Investing mit Verweis auf die jeweiligen Videoanalysen auf unserem Kanal auf YouTube vom 12.09.2023, vom 13.10.2023 und vom 13.12.2023).
Der BYD-Aktie (F:1211) könnte jetzt die Trendwende glücken.
Über folgenden Link gelangst du zur aktuellen Video-Analyse zu BYD: