Der chinesische Automobilhersteller BYD verzeichnete im dritten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahr einen beeindruckenden Anstieg seines Gewinns um mehr als 80 Prozent und erzielte damit den höchsten Quartalsgewinn in der Unternehmensgeschichte. Auch im November vermeldete der Konkurrent von Tesla (NASDAQ:TSLA) einen neuen Rekord bei den Verkaufszahlen von Fahrzeugen mit alternativen Antriebstechniken (NEVs), indem er laut "Investor's Business Daily" 301.903 Einheiten absetzte. Trotz dieses Verkaufsrekords löste dies am Markt keine große Begeisterung aus, da die Zahlen nur minimal über den Ergebnissen des Vormonats lagen, als BYD 301.833 NEVs verkaufte.
"Bloomberg" berichtet, dass das Wachstum von BYD bereits über die letzten drei Quartale hinweg abgenommen hat. Die Markterwartungen deuten darauf hin, dass weitere Abschwächungen in den nächsten beiden Perioden erwartet werden. Es werden auch zunehmend Zweifel laut, ob der Autobauer seine ehrgeizigen Verkaufsziele für 2023 und 2024 erreichen kann, die bei drei Millionen bzw. vier Millionen verkauften Fahrzeugen liegen. Bis Ende November des laufenden Jahres hat BYD laut "The Driven" rund 2,68 Millionen NEVs verkauft, was darauf hindeuten könnte, dass das Jahresziel knapp erreicht wird, wenn die Dezember-Verkäufe auf dem Niveau der beiden Vormonate bleiben.
BYD reagiert offenbar auf diese Herausforderungen, indem das Unternehmen auf Rabatte setzt, um die Verkaufszahlen anzukurbeln. Analysten äußern sich jedoch zunehmend pessimistisch gegenüber dem chinesischen Tesla-Konkurrenten, da er möglicherweise Opfer eines anhaltenden Preiskampfs mit Tesla werden könnte. Dieser könnte potenzielle Käufer abschrecken, da sie weiterhin sinkende Autopreise erwarten.
Die Morgan Stanley-Analysten Tim Hsiao und Shelley Wang betonen, dass BYD das Risiko eingeht, dass ein fortgesetzter Preiskampf die Verbraucher vom Kauf abhält. Tatsächlich hat BYD in den letzten Wochen laut "Investor's Business Daily" mehrere Preissenkungen durchgeführt und diese im Dezember noch einmal erhöht, um das Jahresziel von drei Millionen verkauften NEVs zu erreichen.
Experten warnen vor steigenden Lagerbeständen bei BYD und sind der Meinung, dass die Einzelhandelsverkäufe ihren Höhepunkt erreicht haben könnten. Dies lässt darauf schließen, dass die Aussichten für BYD eher negativ sind, was sich in einem Verkaufsrating für die BYD-Aktie (F:1211) widerspiegelt.
Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Herausforderungen sieht BYD sich dem Wettbewerbsdruck durch andere Automobilhersteller gegenüber. Insbesondere werden Bedenken geäußert, dass BYD möglicherweise nicht mit der fortschrittlichen Technologie und den vernetzten Autos konkurrieren kann, die von etablierten Herstellern und Neueinsteigern wie Huawei entwickelt wurden. Dies könnte dazu führen, dass BYD Marktanteile verliert.
Infolgedessen hat die BYD-Aktie in den letzten Wochen an der Börse in Hongkong erheblich an Wert verloren, was auf eine zunehmend skeptische Haltung der Anleger hinweist. Im Gegensatz dazu konnte der Konkurrent Tesla seinen Aktienpreis trotz leichter Verluste im letzten Monat seit Jahresbeginn um beeindruckende 129 Prozent steigern.
Wie genau es mit der BYD-Aktie weiter geht, erfährst du in unserem Video: