Die Elektromobilität durchläuft derzeit eine Phase der Unsicherheit und der Herausforderungen, die das Potenzial haben, ihre Entwicklung zu verlangsamen. Ferdinand Dudenhöffer, ein renommierter Experte der Automobilbranche, äußert Bedenken darüber, dass die Branche möglicherweise "um Jahre zurückgeworfen" wird. Diese Besorgnis wird durch verschiedene Faktoren genährt, die das Wachstum und die Akzeptanz der Elektromobilität beeinflussen.
Ein besorgniserregendes Anzeichen ist der jüngste Rückgang der Neuzulassungen von reinen Elektroautos (BEV) in Deutschland, wie vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) berichtet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sanken die Zulassungszahlen um 15 Prozent, während Verbrenner- und Dieselfahrzeuge Zuwächse verzeichneten. Der Marktanteil von Elektroautos fiel von 13,5 Prozent im Vorjahr auf 12,6 Prozent im Februar dieses Jahres.
Dieser Trend ist nicht nur auf Deutschland beschränkt, sondern spiegelt sich auch in anderen Ländern wider. Mehrere Faktoren tragen dazu bei, darunter:
Apple (NASDAQ:AAPL) zieht sich aus dem E-Auto-Segment zurück
Obwohl Apple in sein E-Autoprojekt erhebliche Ressourcen investiert hat, hat das Unternehmen kürzlich bekannt gegeben, dass es seine Pläne für ein eigenes Elektroauto aufgegeben hat. Dies signalisiert eine gewisse Entmutigung in der Tech-Branche hinsichtlich der E-Mobilität.
Politische Unsicherheit in den USA
Die US-Regierung unter Präsident Joe Biden plant, die Ziele für die E-Mobilität in den USA zu überdenken und zu strecken. Dies geschieht vor dem Hintergrund der Schwierigkeiten, die die etablierten Autobauer mit der Umstellung auf Elektroautos haben. Wie das unter einem möglichen Präsidenten Trump aussehen könnte, können wir uns bereits jetzt vorstellen. Er wird höchstwahrscheinlich jegliche Förderung hinsichtlich Elektromobilität zusammenstreichen.
Überprüfung des Verbrenner-Verbots in der EU
Und selbst die Europäische Kommission erwägt, das geplante Verbot von Verbrennungsmotoren bis 2035 zu überprüfen. Diese Überlegung zeigt, dass die festgelegten Ziele möglicherweise nicht so leicht zu erreichen sind, wie ursprünglich angenommen. Vielleicht kommt man zu dem Schluss, dass gerade in Ballungszentren eine flächendeckende Elektromobilität mit dem aktuellen Netzausbau einfach nicht funktionieren kann. Es wären europaweit gigantische Summen nötig, um sicherzustellen, dass jeder Europäer, der in einer großen Metropole lebt, sein Elektrofahrzeug auch wirklich schnellladen kann.
Rückgang der Förderungen für Elektroautos in Deutschland
Die schrittweise Reduzierung von Förderungen hat zu einem Rückgang der Verkaufszahlen geführt. Dies könnte den Übergang zu Elektrofahrzeugen weiter erschweren und die Nachfrage nach alternativen Antriebsarten beeinflussen. Ola Källenius, der CEO der Mercedes-Benz (ETR:MBGn) Group, stellte jüngst klar, dass sich Mercedes verstärkt wieder dem Verbrenner zuwenden möchte. Das ist eine klare Aussage, die den zuvor beschworenen Ausstieg aus dem Verbrenner konterkariert.
Preiskrieg und Rentabilität
Ein Preiskrieg zwischen den Herstellern von Elektroautos hat zu einem starken Preisverfall geführt, was die Rentabilität dieser Fahrzeuge beeinträchtigt, und potenzielle Käufer verunsichert. Zudem treten jetzt auch langsam Befürchtungen zutage, dass der Gebrauchtwagenmarkt im Bereich der Elektrofahrzeuge, nicht funktioniert. Zu groß ist die Angst der potentiellen Käufer vor kaputten Akkus, der teuersten Komponente in Elektrofahrzeugen und gleichzeitig die Achillesferse dieser Antriebsart.
Beliebtheit von Hybridautos
Hybridautos erfreuen sich international wachsender Beliebtheit, da sie als erschwinglichere Alternative zu reinen Elektroautos gelten und eine größere Reichweite und mehr Flexibilität bieten. Dies könnte dazu führen, dass Verbraucher eher zu Hybridmodellen als zu reinen Elektrofahrzeugen greifen. Toyota (TYO:7203) setzt infolgedessen eher auf Hybridmodelle als auf reine Elektromodelle.
Trotz dieser Herausforderungen bleibt China optimistisch in Bezug auf die Elektromobilität und investiert weiterhin stark in die Entwicklung von Elektro- und Hybridfahrzeugen. China hat allerdings den Vorteil, dass der Heimatmarkt allein schon groß genug ist, um in diesem Bereich weiter wachsen zu können. Und das ist auch gleichzeitig das Problem der nicht chinesischen Hersteller. Alle sind auf den chinesischen Markt angewiesen, und ausgerechnet dort wird ihnen das Leben durch starke Hersteller wie BYD, Li Auto (NASDAQ:LI), Nio und auch neuerdings Xiaomi (HK:1810) erschwert.
Uns stellt sich sodann die Sache so dar: Weil es die nicht chinesischen Autohersteller in China schwer haben, fokussieren sie sich auf das, was jetzt Geld bringt. Und das ist im Westen immer noch der Verbrenner. Damit tun sie exakt das, was jedes vernünftige Unternehmen tut. Es fokussiert sich auf die Kundenwünsche. Und wenn im Westen kaum Elektroautos nachgefragt werden, könnte das Problem an einer ganz anderen Stelle liegen. Das Wegfallen des Umweltbonus ist zwar sicher ein Grund, aber ganz bestimmt nicht der einzige.
Kann BYD weiterhin profitieren? Ist die Aktie jetzt reif für einen Kauf?
Die BYD-Aktie (F:1211) konnte sich in den letzten Handelstagen stark nach oben bewegen. Und nun stellen sich vermutlich viele die Frage, ob die Korrektur jetzt vorbei ist.
Quelle: InvestingPro
Wir wollen es genau wissen und deshalb gehen wir dieser Sache in unserer Videoanalyse auf den Grund:
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