Die Beziehung zwischen Disney (NYSE:DIS) und CEO Bob Chapek war von Beginn an eine eher schwierige. Nun gehen die Parteien nach gerade einmal zwei Jahren schon wieder getrennte Wege: Chapek hat den Chefsessel beim Entertainment-Riesen geräumt und hinterlässt ein zuletzt etwas in Schieflage geratenes Unternehmen. Richten soll es nun ein alter Bekannter: Bob Iger. Der eigentlich bereits im Ruhestand befindliche 71-Jährige war der direkte Vorgänger Chapeks und hatte Disney zuvor ganze 15 Jahre lang äußerst erfolgreich geführt. Nun kehrt er zurück zum Weltkonzern und übernimmt mit sofortiger Wirkung die Position des Chief Executive Officer.
Igers Engagement ist hierbei vertraglich auf zwei Jahre begrenzt. Disneys Aufsichtsratschefin Susan Arnold ließ verlauten, dass sich das Unternehmen derzeit „in einer komplexen Periode der Branchentransformation befinde“ und dass Iger der perfekte Mann sei, um den Konzern durch diese wichtige Phase zu führen. Dass er dazu in der Lage ist, Transformationsprozesse erfolgreich zu realisieren, hatte Iger zwischen 2005 und 2020 eindrucksvoll unter Beweis gestellt: In den anderthalb Jahrzehnten, in denen Iger das Disney-Zepter schwang, setzte er weitreichende Veränderungen durch: So kaufte man die Produktionsfirmen von Marvel, Pixar und Lucasfilm auf und übernahm die Entertainmentsparte des TV-Senders FOX. Darüber hinaus ging auch der hauseigene Streaming-Dienstes Disney+ unter Igers Führung an den Start. Entsprechend waren es durchaus große Fußstapfen, in die Nachfolger Chapek treten musste. Rückblickend waren sie wohl zu groß.
Streaming-Dienst Disney+ schreibt tiefrote Zahlen
Jedenfalls ist es aktuell vor allen Dingen das einstige Goldkind – die Streaming-Plattform Disney+ –welches dem Unternehmen Kopfzerbrechen bereitet. Zwar wächst der Streaming-Dienst stetig und zieht immer mehr Kunden an, schreibt aber gleichzeitig tiefrote Zahlen. Allein in den Monaten Juli bis September verzeichnete Disney hier einen operativen Verlust von $1.47 Milliarden. Auch der Gewinn des Unternehmens im Gesamtem lag mit $162 Millionen im dritten Quartal deutlich unter den Erwartungen der Analysten.
Iger kommunizierte bereits in einer Mail an die Mitarbeiter, dass im Rahmen der Umstrukturierung zukünftig die Kreativteams stärker in den Prozess der Entscheidungsfindung miteinbezogen werden sollen. Weiterhin kündigte Iger an, dass die Disney Media & Entertainment Distribution einen neuen Komplettanstrich bekäme und in diesem Zuge auch deren Vorsitzender Kareem Daniel das Unternehmen verlassen werde. Wie er das Sorgenkind Disney+ wieder in die Erfolgsspur führen möchte? Hierzu äußerte sich Iger bislang noch nicht. Was aber bereits bekannt ist: Der neue CEO lässt sich sein Engagement durchaus gut bezahlen. Verschiedenen Medienberichten zufolge erhält Iger eine langfristige Prämie in Höhe von bis zu $25 Millionen sowie einen Anspruch auf einen leistungsabhängigen Bonus in Höhe des jährlichen Grundgehalts.
Disney ist fester Bestandteil des Dow Jones Industrial Average, entsprechend analysieren wir das Wertpapier des Unternehmens im Rahmen unseres DOW30-Aktienpakets in einem zweiwöchentlichen Turnus. Die nächste Disney-Analyse steht am kommenden Donnerstag, den 1. Dezember, auf dem Programm. Verständlicherweise wollen wir hier nicht zu viel verraten. Wir können jedoch sagen, dass wir die Aktie in nächster Zeit deutlich ansteigen sehen – von nachhaltiger Natur sollten diese Kurszuwächse aber nicht sein…
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