Nach dem Einbruch um 2,6 % am Montag konnte sich der Ölpreis WTI gestern offenbar wieder fangen.
Für den Ausverkauf zum Wochenauftakt gab es zwei Auslöser: (1) die zunehmenden sozialen Restriktionen in China, dem weltgrößten Ölimporteur, nachdem die Delta-Fallzahlen des Coronavirus weiter angestiegen waren, und (2) die Aussichten auf eine Abkehr der US-Notenbank von ihren bisherigen Stimulusmaßnahmen.
Der andere Faktor ist die gegenwärtige Aufwertung des Dollar, der als Preisgrundlage für den Ölpreis dient. Ein stärkerer Dollar macht WTI auf der Basis des USD-Wechselkurses für die Auslandsmärkte teurer.
Da die gestrige Erholung des Ölpreises durch kein spezifisches News-Ereignis ausgelöst wurde, ist sie aller Wahrscheinlichkeit nach das Resultat kurzfristiger Gewinnmitnahmen und Dip-Käufen. Daher gehen wir davon aus, dass die Erholungs des Ölpreises nur von kurzer Dauer sein wird, was auch auf dem technischen Chart gut zu erkennen ist.
Obwohl der Ölpreis am Tief vom 20. Juli Unterstützung fand, verzeichnete er aus technischer Sicht ein neues Tief, was nach den Regeln der technischen Analyse einen Abwärtstrend begründet.
Nachdem der Preis über den 100 DMA geklettert war, stieß er auf Widerstand, was auf das Vorhandensein von Verkäufern hindeutet, die den Preis auf den 100 DMA zurückdrängen.
Handelsstrategien - Aufbau einer Short-Position
Konservative Händler sollten mit einer Short-Position warten, bis der Kurs unter der 65 Dollar-Marke schließt, und dann auf eine Korrekturrallye warten, die weiteres Verkaufsinteresse erkennen lässt.
Moderate Händler würden bei einem Schlusskurs unter der 65 Dollar-Marke eine Short-Position eingehen.
Aggressive Händler könnten eine konträre Long-Position eröffnen und auf eine Erholung vor einer weiteren Abwärtsbewegung setzen - sofern ihr Timing richtig ist und sie mit einem schlüssigen Handelsplan arbeiten, der das Risiko rechtfertigt -, bevor sie sich dem Rest des Marktes mit einer Short-Position anschließen. Hier ist ein Beispiel:
Handelsbeispiel 1 - Konträre Long-Position
- Einstieg: 66 Dollar
- Stop Loss: 65 Dollar
- Risiko: 1 Dollar
- Ziel: 70 Dollar
- Reward: 5 Dollar
- Risk:Reward-Ratio: 1:5
Handelsbeispiel 2 - Short-Position nach einem Rebound
- Einstieg: 70 Dollar
- Stop Loss: 71 Dollar
- Risiko: 1 Dollar
- Ziel: 65 Dollar
- Reward: 5 Dollar
- Risk:Reward-Ratio: 1:5
Anmerkung des Autors: Wir behaupten nicht, die Zukunft zu kennen. Es handelt sich hier um unsere Interpretation, die auf der Basis einer technischen Analyse beruht, bei der die Daten berücksichtigt und ein statistischer Verlauf projiziert wird. Es wird also nicht jedes Mal funktionieren, und man kann auch nicht im Voraus wissen, ob es in diesem speziellen Fall klappt oder eben nicht klappt.
Diese Methode ist eine von vielen verschiedenen Möglichkeiten, diesen Trade anzugehen. Sie müssen lernen, einen Plan an Ihr Timing, Budget und Temperament anzupassen. Bis Sie wissen, wie man das macht, können Sie unsere Beispiele nutzen, um daraus etwas zu lernen, nicht um Profit zu machen. Wenn Sie nicht wissen, was Sie tun, werden Sie am Ende weder das eine noch das andere haben.