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Chile will Kupfer besteuern, Kalifornien Lithium

Veröffentlicht am 06.07.2022, 10:48
Aktualisiert 14.05.2017, 12:45

Die Welt braucht mehr Rohstoffe wie Kupfer, Lithium Nickel – schon allein für die gewünschte Energiewende. Doch die politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen für den Rohstoffabbau werden in vielen Ländern schlechter, wie zwei aktuelle Beispiele aus Chile und Kalifornien zeigen.

Chile plant die Einführung einer neuen Bergbaugewinnsteuer von bis zu 32 %. Die Steuer soll an den Kupferpreis gekoppelt sein. Der chilenische Finanzminister Mario Marcel stellte in der vergangenen Woche ein Reformgesetz vor, das höhere Lizenzgebühren für den Kupferabbau vorsieht. Damit – und mit weiteren Steuererhöhungen – sollen die durch die neue, linksgerichtete Regierung versprochenen Sozialprogramme gegenfinanziert werden.

Höhere Steuern für Kupferproduzenten in Chile

Chile ist das weltweit größte Abbauland für Kupfer. Große Bergbauriesen wie BHP (ASX:BHP), Glencore (LON:GLEN), Anglo American (LON:AAL) und Co. sind dort aktiv. Wie der Finanzminister mitteilte, müssen sich diese Unternehmen auf höhere Abgaben einstellen.

Geplant ist eine Steuer von 1-2 % für Unternehmen mit einem jährlichen Abbau von 50-200.000 t Kupfer. Wer mehr als 200.000 t produziert, muss 1-4 % bezahlen. Zudem sieht das Gesetz eine zusätzliche Steuer vor, die an den Kupferpreis gebunden ist. Bis zu 32 % soll diese Gewinnsteuer betragen.

Die chilenische Regierung will mit der neuen Steuer über vier Jahre Einnahmen im Umfang von 4,1 % des Bruttoinlandsprodukts erzielen. Einnahmen im Umfang von 0,7 % des BIP sollen in einen Rentenfonds fließen. Dem Finanzminister zufolge liegen die Steuern in Chile mit 20,7 % des BIP unter dem OECD Median (34,7 %).

Lithiumsteuer in Kalifornien

Höhere Steuern für Bergbauunternehmen drohen dabei nicht nur in Chile und anderen südamerikanischen Ländern. Auch in Kalifornien hat der Staat nun eine Lithiumsteuer eingeführt. Damit sollen Einnahmen für Umweltprojekte generiert werden. Der demokratische Gouverneur Gavin Newsom hatte die Steuer in der vergangenen Woche im Rahmen einer Budgetabstimmung genehmigt. Zuvor hatte das Parlament zugestimmt.

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Vorgesehen ist eine pauschale Besteuerung pro Tonne ab Januar 2023. Die Steuer soll jährlich überprüft werden. In Kalifornien gibt es größere Lithiumreserven in der Region Salton Sea, östlich von Los Angeles. Mehrere Unternehmen beabsichtigen den Abbau.

Diesen Unternehmen hat die Vorführung eines vergleichsweise umweltfreundlichen, geothermischen Soleverfahrens wenig geholfen. Die Steuer kommt, obwohl Bundesbeamten diese Fördermethode gelobt hatten.

Kalifornische Lithiumindustrie schon zerstört?

Unternehmen drohen nun mit der Verlagerung ihrer Produktion und Lieferverzögerungen. Die Controlled Thermal Resources Ltd etwa teilte mit, Fristen für die Lieferung von Lithium an die Autohersteller General Motors (NYSE:GM) und Stellantis (NYSE:STLA) nicht einhalten zu können. EnergySource Minerals LLC teilte mit, die Gespräche mit Investoren und einem Autohersteller eingestellt zu haben.

Rod Colwell, Chief Executive von Controlled Thermal kritisierte, dass die Steuer lediglich sicherstelle, dass die Lithiumimporte aus China für Autohersteller weniger teuer seien. Die vielversprechende kalifornische Lithiumindustrie werde durch die Steuer zerstört, bevor sie an den Start gegangen sei.

Keine Energiewende ohne Lithium und Kupfer

Experten weltweit sind sich einig: Die politisch gewollte Energiewende kommt nicht ohne Kupfer, Nickel, Lithium und andere Rohstoffe aus. Michael Sander, Geschäftsführer des Kupferverbandes in Deutschland etwa, stellte im Kontext des drohenden Gasmangels in Deutschland klar, dass Alternativen zu fossilen Brennstoffen ohne das Metall nicht realisierbar seien.

„Als wichtige Komponente der Mobilitäts- und Energiewende tragen Kupferwerkstoffe erheblich dazu bei, erneuerbare Energien überhaupt erst möglich zu machen“. Allein eine Windenergieanlage enthalte mehr als 4 t Kupfer.

Dasselbe gilt für Lithium, das in elektrisch betriebenen Fahrzeugen benötigt wird. Schon jetzt ist absehbar, dass die Ausweitung der Produktion von E-Autos aufgrund eines Mangels an Lithium nicht wie geplant ablaufen kann.

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Gleichzeitig besteht bei vielen für die Energiewende wichtigen Rohstoffen eine starke Abhängigkeit von China. Dies gilt etwa für Lithium, aber auch für Seltene Erden.

Mit der zunehmenden Tendenz von Regierungen, die kritischen Rohstoffe hoch zu besteuern, werden die zu bewältigenden Aufgaben immer schwieriger.

Neue Steuern sind allerdings längst nicht in allen Ländern zu erwarten. Kanada etwa sieht im Abbau von Rohstoffen für die Energiewende eine „Generationenchance“. Explorationsunternehmen mit Projekten in dem Land haben deshalb möglicherweise auf das richtige Pferd gesetzt.

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