Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1037 (07:00 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1032 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109,42. In der Folge notiert EUR-JPY bei 120,78. EUR-CHF oszilliert bei 1,0697.
Chinas Führung ist auf allen Kanälen in historisch einmaliger Form aktiv, um die Folgen des Ausbruchs des Coronavirus in den Griff zu bekommen oder zu nivellieren. An den Folgen des Coronavirus sind in China bereits als 493 Menschen gestorben. Die Zahl der bestätigten Infektionen liegt bei 24.562. Die Anzahl der Genesenen stellt sich auf 910.
Angesichts der Auswirkungen des Coronavirus-Ausbruchs in China auf die Ökonomie und damit auf die Einkommensgrundlagen der Menschen vor Ort will Peking neue Konjunkturmaßnahmen verfügen. Es sollen Mittel in die besonders betroffenen Bereiche Einzelhandel, Logistik, Verkehr und Tourismus fließen. Mehr noch wird die Notenbank PBoC voraussichtlich am 20. Februar den Leitzins senken und die Reserveanforderungen für die Banken weiter lockern. Damit soll mehr und günstiges Geld für die Kreditvergabe freigesetzt werden. In Peking wird über eine Absenkung des angestrebten Wachstumsziels für 2020 von 6% räsoniert.
Das ist sinnvoll, da die Wachstumswerte im 1. Quartal deutlich schwächer ausfallen werden. Da es sich um einen exogenen Einfluss handelt, ist diese temporäre Abschwächung jedoch nicht Ausdruck endogener Schwäche. Die Ratingagentur Moody's erwartet, dass es in den kommenden Monaten zu einem deutlichen Rückgang von Umsätzen und Gewinnen in ganz China vor allem in den Bereichen Verkehr, Konsum, Tourismus und Unterhaltung kommen wird. Aber es wird bei Abklingen der Corona-Krise auch zu partiellen Aufholeffekten kommen.
Fazit: China nimmt sich der Verantwortung an. Sie entscheiden, ob das Glas Wasser halbvoll oder halbleer ist!
Zu der aktuellen Lage liefert John Hopkins CSSE einen Überblick:
Link: https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6
Wichtiger Vorstoß der EU!
Das Thema der Form der Erweiterung der EU wird jetzt von der EU aufgenommen. Die Probleme der Erweiterungen unter Vernachlässigung der Eintrittsstandards sind in den letzten Jahren deutlich geworden und haben der Akzeptanz der EU innerhalb der EU geschadet. Die Kommission will den Ländern mehr Mitspracherecht bei der Aufnahme neuer Mitglieder in die Staatengemeinschaft geben. Die Kommission will in Kürze einen Vorschlag für eine Reform des Beitrittsverfahrens vorlegen. EU-Mitglieder sollen das Recht erhalten, Aufnahmeverfahren zu unterbrechen oder einen Neustart laufender Verhandlungen in einzelnen Bereichen zu erzwingen.
Damit kommt die Kommission Frankreich entgegen, das mit seinem Veto die Beitrittsverfahren für diverse Balkanländer gestoppt hatte. Macron hatte auch die Erweiterung kritisiert, bei der Rumänien und Bulgarien aufgenommen worden waren. Künftig müsse die EU gründlicher hinschauen bei Beitrittskandidaten aus Regionen, in denen Korruption und Kriminalität weit verbreitet seien, fordert Macron völlig zurecht, denn wer bei Eintrittsstandards in die EU latent nivelliert, verliert sein Niveau.
Genau aus dem Grund gibt es Unzufriedenheiten in den Bevölkerungen der EU. Der Brexit steht auch damit kausal im Kontext. Danke an Paris, das war und ist höchste Zeit! Den Ländern, die beitreten wollen, aber nicht können, da die Kriterien verfehlt werden, sollte man helfen (Kohäsionsmittel). Man sollte ihnen aber nicht vorzeitig die politische Macht als Mitgliedsland geben. Die Erfahrungen mit östlichen Ländern der EU und ihrem mangelnden Demokratieverständnis setzen wir als bekannt voraus.
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:
Eurozone: Irland setzt positive Akzente
Die Erzeugerpreise waren per Dezember im Monatsvergleich unverändert. Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang um 0,7% (Prognose -0,7%) nach zuvor -1,4%. Der Index des Verbrauchervertrauens Irlands legte per Berichtsmonat Januar von 81,4 auf 85,5 Punkte zu. Der Einkaufsmanagerindex für den irischen Dienstleistungssektor stieg per Januar von zuvor 55,9 auf 56,9 Punkte und markierte den höchsten Wert seit Juni 2019.
USA: Besser als erwartet!
Der New York Business Conditions Index legte per Januar von zuvor 39,1 auf 45,8 Punkte zu. Der Auftragseingang der US-Industrie verzeichnete per Dezember einen Anstieg um 1,8% (Prognose 1,2%) im Monatsvergleich. Der Vormonatswert per November wurde deutlich von -0,7% auf -1,2% revidiert.
China: Trotz Coronavirus erstaunlich stabil
Der von Caixin ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor sank per Januar von zuvor 52,5 auf 51,8 Zähler.
Japan: Erfrischend!
Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor stieg per Januar von 49,4 auf 51,0 Zähler.
Russland: Erfrischend!
Per Berichtsmonat Januar nahm der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor von zuvor 53,1 auf 54,1 Zähler zu.
Indien: Erfrischend!
Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor legte per Januar von zuvor 53,3 auf 55,5 Punkte zu (Prognose 52,4).
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem US-Dollar favorisiert. Ein Durchbrechen der Unterstützungszone bei 1.0950 - 1.0980 negiert den positiven Bias des EUR.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH
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