Sichern Sie sich 40% Rabatt
🚨 Volatile Märkte? Keine Sorge! Wir haben die Perlen für Ihr Portfolio!
Jetzt Aktien finden

Chinas Rohölimporte vor Rückgang: Vorübergehendes Phänomen oder nachhaltiger Einbruch?

Veröffentlicht am 11.09.2020, 08:41
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

In den letzten zwei Monaten warnte ich in dieser Kolumne die Leser vor einer anhaltenden Nachfrageschwäche auf dem Ölmarkt.

In der Tat sind die Ölpreise diese Woche ziemlich dramatisch gefallen. WTI, das bequem über 40 USD pro Barrel gelegen hatte, fiel am Dienstag um 7% auf 36,76 USD. Brent erlitt ähnliche Verluste und fiel um über 5% auf 39,78 USD pro Barrel. WTI Öl

In den vergangenen Wochen haben wir häufig die schrumpfende Ölnachfrage und die schwache Konjunktur in den USA untersucht. Amerika ist der größte Ölverbraucher der Welt.

China verdient jedoch ebenfalls Aufmerksamkeit. Es ist der weltweit größte Ölimporteur und die einzige große Volkswirtschaft, die in diesem Jahr ein Wachstum erwarten kann.

Zwar gibt es Anzeichen dafür, dass die chinesische Nachfrage nach Rohöl vor einem Rückgang in den nächsten Monaten steht, jedoch wird dieser erwartet und ist größtenteils auf lösbare technische und regulatorische Probleme zurückzuführen, nicht auf größere strukturelle Probleme der chinesischen Wirtschaft, die die globalen Ölpreise langfristig beeinträchtigen würden.

Der Rückgang der Ölpreise in dieser Woche wurde durch eine Senkung der offiziellen Verkaufspreise (official selling prices, OSPs) Saudi-Arabiens nach Asien ausgelöst. Erinnern Sie sich daran, dass chinesische und andere asiatische Ölkäufer Anfang August enttäuscht waren, als Saudi-Arabien seine Asien-OSPs für September nicht so stark senkte, wie die meisten es erwartet hatten. Jetzt scheint Saudi-Arabien die im August festgestellte Divergenz korrigieren zu wollen, indem es seine OSPs für Arab Light Rohöl nach Asien im Oktober stark heruntergesetzt hat.

Auch wenn viele Analysten dies als ein Vorzeichen für eine schlechte Nachfrage und wirtschaftliche Fragilität interpretieren, gibt Anzeichen dafür, dass die Nachfrageschwäche - zumindest in China - ein vorübergehendes Phänomen sein wird.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

1. Geringerer Raffineriedurchsatz

Chinas unabhängige Raffinerien dürften ihre Einkäufe an Rohöl im September und Oktober um bis zu 40% reduzieren. Dies ist wahrscheinlich, weil die unabhängigen Raffinerien die von der chinesischen Regierung festgelegte Einfuhrquote erreicht haben. Anstatt den Betrieb einzustellen, können sie auf gespeichertes Öl zurückgreifen. Dies ist offensichtlich nicht gut für die Lieferanten der unabhängigen chinesischen Raffinerien, aber es ist ein Ergebnis staatlicher Kontrolle und nicht von Marktproblemen in Asien.

Es wäre ein viel negativeres Zeichen, wenn Raffinerien ihre Einkäufe aufgrund der mangelnden Nachfrage nach ihren Produkten anstatt von Regulierungen einschränken würden. Einige Analysten gehen davon aus, dass die chinesische Regierung im vierten Quartal diesen Raffinerien zusätzliche Quoten gewähren wird, was bedeuten würde, dass der Rückgang der Importe sich auf wenige Monate beschränken könnte.

2. Hafenüberlastung

Im August erlebte China eine extreme Überlastung seiner Häfen aufgrund eines starken Zuflusses von Rohöl, was zu einigen Schließungen und einem Mangel an Lagerraum führte. Die Auslastung hat sich gelegt, aber es gibt immer noch einen Rückstau an Schiffen, die darauf warten, ihr Rohöl zu entladen.

Die gute Nachricht: Niedrigere Importe im September und Oktober werden dazu beitragen, die Überlastung zu verringern.

3. Wirtschaftliche Impulse

Nachdem Chinas Wirtschaft im ersten Quartal 2020 unter den Schließungen wegen des Coronavirus gelitten hatte, stellte die chinesische Regierung ein umfassendes Konjunkturprogramm mit Schwerpunkt auf dem Bauwesen auf. Dies bedeutet einen Anstieg der Nachfrage nach Dieselkraftstoff, der im März und April begann. Etwa 30% des gesamten chinesischen Ölbedarfs wird für Dieselkraftstoff verwendet und hat die Nachfrage nach Benzin und Düsentreibstoff in China im Jahr 2020 übertroffen.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Dies steht im Gegensatz zu den USA, wo die Nachfrage nach Benzin sich besser als die nach Diesel- und Düsentreibstoff entwickelt hat. Chinas Dieselkraftstoffbedarf dürfte im Laufe des Jahres 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 2% oder 60 - 90.000 bpd steigen, trotz der Beeinträchtigungen durch die Pandemie.

Fazit

Insgesamt zeigen die Indikatoren, dass die chinesischen Ölexporte voraussichtlich vor Jahresende anziehen werden, wenn die technischen Probleme gelöst sind. Niedrigere Ölpreise im Herbst werden China auch dazu motivieren, mehr Öl für die Raffination und Lagerung zu importieren, da China sich darauf vorbereiten wird, dass die Preise sich in 2021 weiter erholen, wenn andere großen Wirtschaften wieder besser laufen.

Marktbeobachter sollten sich jedoch daran erinnern, dass China nicht der gesamte Ölmarkt ist und dass die US- und europäischen Volkswirtschaften nach wie vor von ernsthaften Wachstums- und Konsumschwächen geplagt sind, die kaum Anzeichen eines Nachlassens zeigen.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.