NVDA Q3 Earnings: Warum unser KI-Modell der Nvidia-Aktie treu bleibtMehr erfahren

Chinas Wirtschaft mit Problemen

Veröffentlicht am 29.10.2013, 16:30
HG
-
SSEC
-
MAII
-

Betrachtet man die Rangfolge der internationalen Leitindizes in diesem Jahr, so fällt auf, dass der Shanghai Composite Index zu den schwächeren Märkten im Jahr 2013 gehört. Mit einem Jahresminus von 6 Prozent belegt der chinesische Leitindex auf unserer Liste einen Platz am hinteren Ende.

Rangfolge der internationalen Leitindizes

Seit dem Hochpunkt im Jahr 2007 und einem halbgaren Comeback im Jahr 2009 geht dem Shanghai Composite Index die Luft aus (folgender Chart).

Chinesischer Leitindex (Shanghai Composite; log)

Die Zinsstrukturkurve wird flacher. Die Rendite 2jähriger chinesischer Staatsanleihen (3,82%) befindet sich lediglich 34 Basispunkte unterhalb der Rendite 10jähriger chinesischer Staatsanleihen (4,16%). Sollte die 2jährige Rendite auf ein höheres Niveau steigen als die 10jährige Rendite, so läge eine inverse Zinsstrukturkurve vor. Eine solches Abtauchen unter die Null-Linie wird derzeit knapp vermieden (folgender Chart).

China: Zinsstruktur 10jährige - 2jährige Staatsanleihen

Eine inverse Zinsstruktur kann als Vorbote einer Rezession gewertet werden. Tatsächlich kann man darüber streiten, ob nicht bereits eine inverse Zinsstruktur vorliegt. Der Ein-Monats-Shibor stieg innerhalb der letzten Tage von 4 auf 6 Prozent. Dies ist er stärkste Anstieg seit dem Frühjahr dieses Jahres, als der Ein-Monats-Shibor für kurze Zeit die 10-Prozent-Marke anlief. Der Shibor ist der Referenzsatz, zu denen sich Banken im Interbankengeschäft gegenseitig Geld leihen. Möglicherweise stört sich die PBoC (chinesische Zentralbank) an den deutlich anziehenden Immobilienpreisen und der im September gestiegenen, bei 3,1% liegenden Inflationsrate. Denn sonst würde sie Geld injizieren, um den Shibor niedrig zu halten. China hat – wie aktuelle Zahlen zeigen – Probleme mit dem Exportgeschäft. Die deutliche Aufwertung des Renminbi gegenüber dem japanischen Yen zwischen September 2012 und Mai 2013 beginnt sich in den Exportzahlen niederzuschlagen. Denn letztendlich muss das, was Japan mehr exportiert, irgendwo anders ein weniger bedeuten, wenn die Weltwirtschaft – wie aktuell - nur schwach wächst.

Die Schwäche Chinas hat Auswirkungen auf wichtige Rohstoffe wie Kupfer und Öl.

Shanghai Composite Index und Kupfer

Zu den besten Zeiten vor dem Jahr 2007 hat China mehr als die Hälfte des gesamten neu gewonnenen Kupfers verbraucht. Mit dem fallenden chinesischen Leitindex leidet auch der Kupferpreis. Der chinesische Ölverbrauch dürfte in 2013 vergleichsweise schwach wachsen. Man erwartet für das Gesamtjahr eine Zuwachsrate zwischen drei und vier Prozent, nachdem im ersten Halbjahr ein – unüblicher - Rückgang verzeichnet wurde.

Fazit:

China schrammt an Periode wirtschaftlicher Schwäche entlang. Die chinesische Zentralbank dürfte sich darüber im Klaren sein, dass ein zu starkes Anziehen der – von ihr kontrollierten - kurzfristigen Zinsen die chinesische Wirtschaft in eine Abwärtsspirale schicken könnte. Die Turbulenzen im Frühjahr dürften ein Vorbote gewesen sein für eine Schwäche Chinas, die sich 2014 zu einem größeren Thema auswachsen könnte.

Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest

Aktuelle Kommentare

Bitte warten, der nächste Artikel wird geladen ...
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.