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Chinas XXL-Goldfund in Hunan: Wirklich wahr?

Veröffentlicht am 09.12.2024, 07:03
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China meldet den Fund von 1.000 Tonnen Gold: Wurde die größte Lagerstätte aller Zeiten entdeckt? Könnte das künftig auf den Markt strömende Metall den Goldpreis unter Druck setzen?

Die Nachricht der Nachrichtenagentur "Xinhua" verbreitete sich wie ein Lauffeuer über den Globus: In China wurde eine riesige Goldlagerstätte entdeckt. Mehr als 1.000 Tonnen des gelben Edelmetalls schlummern demnach in einer Tiefe von 3.000 Metern unter dem Wangu-Goldfeld im Kreis Pingjiang in der Provinz Hunan. Dies berichtete das Geologische Amt der Provinz am 21. November.

1.000 Tonnen Gold im Wert von 83 Mrd. USD

Einige weitere Details sind ebenfalls bekannt. In einer Tiefe von 2.000 Metern entdeckten Geologen demnach 40 Goldadern mit einer Reserve von 300 Tonnen. Die Goldreserven bis zur Tiefe von 3.000 Metern werden auf über 1.000 Tonnen geschätzt. Aktueller Marktwert: Rund 83 Mrd. USD. Die Schätzungen basieren auf 150.000 Meter umfassenden Bohrungen.

Chen Rulin, ein Erzschürfexperte des Amtes, taxierte den Goldgehalt im Bereich bis zu 2.000 Metern Tiefe auf bis zu 138 Gramm Gold pro Tonne. "In vielen gebohrten Gesteinskernen war sichtbares Gold zu finden", so der Geologe. Dem stellvertretenden Leiter des Amtes, Liu Yongjun, zufolge wurden im Wangu-Goldfeld neue Technologien zur Erzsuche, wie etwa 3D-geologische Modellierung, eingesetzt.

Sollten die Meldungen zutreffen, hätten die Geologen in der Volksrepublik die größte Goldlagerstätte aller Zeiten entdeckt. Vor der Entdeckung war die South Deep Goldmine in der südafrikanischen Provinz Gauteng mit rund 930 Tonnen die größte Lagerstätte der Welt. Könnte sich ein Fund in dieser Größenordnung negativ auf den Goldpreis auswirken?

Weniger als 1 % des weltweiten Minenangebots

Zunächst: Sollte die Lagerstätte die genannten Größenordnungen aufweisen, wäre ein messbarer Einfluss auf den Goldpreis unwahrscheinlich. John Reade, leitender Marktstratege beim World Gold Council (WGC), ordnet ein: Selbst, wenn eine neu an den Markt tretende Mine jährlich 15 bis 30 Tonnen (etwa 530.000 bis 1 Million Unzen Gold) produziere– also rund 1 Prozent des Gesamtangebots der Lagerstätte – würde sich dies kaum auf den globalen Goldmarkt auswirken. Das jährliche Minenangebot liegt bei etwa 3.600 Tonnen bzw. 127 Mio. Unzen.

Doch Reade meldet auch Zweifel an den Eigenschaften und der Erschließbarkeit der Lagerstätte an. "Die potenzielle Ressource von 1.000 Tonnen klingt ehrgeizig", äußerte er gegenüber Branchenmedien. "Die Zahl von 300 Tonnen erscheint vernünftiger – vielleicht eine vermutete oder angezeigte Ressource. Um daraus eine Reserve zu machen, wären viel mehr Bohrungen nötig".

Reade weist darauf hin, dass die chinesischen Standards für die Mineralienberichterstattung nicht mit globalen Rahmenwerken wie dem kanadischen NI 43-101 oder dem australischen JORC-Code übereinstimmen. Eine unabhängige Überprüfung sei daher von entscheidender Bedeutung.

Vorkommen in großer Tiefe sind schwer zu erschließen

Zwar sei offensichtlich viel gebohrt worden. Doch seien Vorkommen in 2.000 bis 3.000 Metern Tiefe selten und schwierig zu erschließen. Der Abbau in dieser Tiefe bringe spezielle Herausforderungen mit sich, darunter extreme Hitze, seismische Risiken und hohe Kosten. 

China ist der weltweit größte Goldproduzent: 2023 lag die Minenproduktion laut US Geological Survey bei 370 Tonnen. Im Verhältnis zu den bekannten Reserven (3.000 Tonnen) liegt die Produktion sehr hoch, weshalb vermehrt Anstrengungen zur Exploration unternommen werden.

Der Goldfund in China dürfte kaum mit der Konsolidierung des Goldpreises in den vergangenen Wochen in Zusammenhang stehen. Nach den US-Präsidentschaftswahlen ging die Nachfrage zurück. Gold-ETFs verzeichneten im November Abflüsse von 28,6 Tonnen oder 2,1 Milliarden Dollar, wodurch sich ihre gesamten Bestände auf 3.215 Tonnen verringerten, hieß es in einer Notiz des WGC. Im November kam es für Gold zum ersten monatlichen Preisrückgang seit Juni.

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