Für einige Rentner ist der Technologiesektor aufgrund seiner Volatilität und seiner mangelnden Fähigkeit, liquide Mittel in Form von Dividenden bereitzustellen, ein rotes Tuch.
Die Covid-19-Pandemie hat jedoch gezeigt, wie wichtig es ist, an dieser Schlüsselindustrie in unserer Wirtschaft teilzuhaben, selbst für diejenigen, die für den Ruhestand sparen. Als Lockdowns, Ausgangssperren und Anordnungen zu Hause zu bleiben die Einnahmen traditioneller Unternehmen negativ beeinflussten, ging es Technologieunternehmen umso besser, die Konnektivität und Dienste anbieten, welche das moderne Leben am Laufen hielten.
Im Folgenden haben wir mit Cisco Systems (NASDAQ:CSCO) und International Business Machines (NYSE:IBM) zwei Hardware-Giganten analysiert, die mit regelmäßigen Dividenden ordentliche Renditen liefern. Die Frage ist nur, welche Aktie letztlich besser für ein langfristig ausgerichtetes Renten-Depot geeignet ist.
1. Cisco
Unter den Technologiegiganten löst Cisco nicht gerade Begeisterungsstürme aus. Der weltweit größte Hersteller von Routern und Switches dominiert einen zyklischen Markt und konzentriert sich auf die margenschwachen Hardwareprodukte. Aber das wird sich in den nächsten vier Jahren drastisch ändern. Das Silicon Valley Urgestein wandelt sich zu einem Anbieter von Netzwerkdiensten über das Internet und einem Verkäufer von Software.
Der Umsatz aus Abonnements soll bis zum Geschäftsjahr 2025 einen Anteil von 50% am Gesamtumsatz erreichen, teilte Cisco Analysten bei einer Präsentation im September mit. Im Zuge dessen überarbeitet das Unternehmen seine bestehenden Produktkategorien und richtet sie stärker an den Kundenbedürfnissen aus.
In seinem jüngsten Quartalsbericht hat Cisco sein Portfolio neu positioniert, um die von CEO Chuck Robbins eingeschlagene Neuausrichtung zur Beschleunigung des Wachstums zu reflektieren. Die überarbeitete Struktur umfasst die Bereiche Networking, Internet of the Future, das optische Netzwerke und Produkte mit 5G-Bezug umfasst, sowie den Bereich Hybrid Work, in dem Webex und andere Collaboration-Tools gebündelt sind.
Cisco ist nicht nur ein Wachstumsunternehmen, sondern auch ein zuverlässiger Dividendenzahler. Zwar gilt Cisco noch nicht als Aristokrat, da es erst seit 12 Jahren eine Dividende zahlt. Doch seitdem hat das Unternehmen seine Ausschüttung jedes Jahr erhöht, was es zu einer attraktiven Option für alle macht, die auf der Suche nach wachsenden Einnahmen sind.
Bei einer aktuellen Jahresrendite von rund 3 % erhalten die Anleger eine vierteljährliche Ausschüttung von 0,37 US-Dollar pro Aktie. Mit einer akzeptablen Ausschüttungsquote von 55 % gibt es weiteren Spielraum für künftige Dividendenerhöhungen, vorausgesetzt die Margen verbessern sich.
2. IBM
Im Gegensatz zu Cisco handelt es sich bei IBM um eine komplexere Turnaround-Wette. Das bereits seit 109 Jahren bestehende Unternehmen ringt um eine Wiederbelebung des Wachstums und der Wettbewerbsfähigkeit. Grund für die unterdurchschnittliche Entwicklung in den letzten zehn Jahren ist der Umstand, dass IBM in der sich rasch verändernden Technologiewelt irrelevant geworden ist, keine Innovationen hervorgebracht hat und dadurch gegenüber neuen Marktakteuren an Boden verloren hat.
Doch diese Schwäche könnte langfristig orientierten Anlegern auch einen guten Einstiegspunkt bieten, der es ihnen ermöglichen würde, sich die attraktive Dividendenrendite des Unternehmens - derzeit 5,56 % jährlich - zu sichern, das zudem eine solide Bilanz aufweist.
Das in New York ansässige Unternehmen IBM hat kürzlich eine Ausgliederung abgeschlossen, die sein langsamer wachsendes Geschäft von den margenstarken Cloud-Services trennt - einem Markt, in dem Amazon (NASDAQ:AMZN) und Microsoft (NASDAQ:MSFT) einen beträchtlichen Vorsprung haben.
Um in diesem hart umkämpften Markt Fuß zu fassen, hat IBM-CEO Arvind Krishna die Geschäftsbereiche des Unternehmens um eine Hybrid-Cloud-Strategie herum reorganisiert, die es den Kunden ermöglicht, Daten auf privaten Servern und in mehreren öffentlichen Clouds zu speichern. Bis Ende 2021 rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich und einem freien Cashflow von rund 35 Milliarden US-Dollar in den Jahren 2022-24.
Das Unternehmen zahlt eine Quartalsdividende von 1,64 US-Dollar pro Aktie, was beim jetzigen Kurs eine Rendite von über 5% ergibt, die eine der höchsten unter den Bluechips ist.
Fazit
Sowohl Cisco als auch IBM sind unserer Meinung nach sichere Dividendenwerte für konservative Anleger, die Cashflows für den Ruhestand aufbauen wollen. Beide Unternehmen arbeiten an der Umstellung auf margenstarke Dienstleistungsangebote. Diese Neuausrichtung macht ihre Aktien sowohl für wachstums- als auch für einkommensorientierte Anleger attraktiv.