Als die Berichtssaison zum zweiten Quartal in den kommenden Wochen so richtig Fahrt aufnehmen wird, sind die US-Großbanken als Erstes an der Reihe, um zu zeigen, ob die Gewinne von Anzeichen von Konjunkturschwäche, der Eskalation des Handelskriegs und fallen Zinssätze in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Die Investoren haben Banken nicht so positiv gesehen, wie andere Sektoren am Markt. Der Teilindex Settle KBW Nasdaq Bank ist in den vergangenen 12 Monaten um mehr als 7% gefallen, während der S&P 500 um 8% gestiegen ist, und das trotz der Tatsache, dass die Banken im Allgemeinen gut verdient haben.
Die Investoren befürchten, dass die wirtschaftliche Expansion in den USA ein Spätstadium erreicht hat und ein Konjunkturabschwung vor der Tür steht. Das würde für die Banken eine Vielzahl von Bedrohungen bedeuten, von einer Abkühlung des Kreditneugeschäfts zu höheren Raten an faulen Krediten.
In der kommenden Woche werden die Investoren nach Problempunkte suchen, als die größten US-Banken der Reihe nach ihre Zahlen vorlegen. Aus diesen haben wir uns zwei herausgegriffen, die nach ihren Ergebnispräsentationen in der kommenden Woche möglicherweise Kaufgelegenheiten bieten könnten:
1. Citigroup
Wenn Sie erwägen, dem Sektor wieder eine Chance zu geben, dann denken wir, dass Citigroup (NYSE:C) zum jetzigen Zeitpunkt eine der besten Bankaktien ist. Unsere Zuversicht rührt von den ausdauernden Kostensenkungsprogrammen des Instituts her und der Neuausrichtung seines Portfolios.
Diese Anstrengungen beginnen sich auszuzahlen und die Bank sieht Verbesserungen bei Umsatz und Gewinn. Nachdem sie im letzten Vierteljahr 2018 eine scharfe Korrektur erlebt hatten, ist sind Citigroup-Anteile wieder auf dem Marsch nach oben und sind in diesem Jahr um 38% gestiegen, rund das Doppelte des KBW Bank Indexes, der in dem Zeitraum um 15% zulegte. Die Aktie lag am Donnerstag um fast 1% höher und beendete den Handel zu 71,61 USD.
Citigroup, die am Montag zum Quartal berichten wird, soll den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten im Quartal einen Gewinn von 185 USD die Aktie auf einen Umsatz von 18,71 USD erwirtschaftet haben.
Eine potentielle Gefahr für die Bankgewinne im vergangenen Quartal stellen die verminderten Handelsvolumen dar. Citigroup warnte Ende Mai, dass die Einnahmen aus dem Eigenhandel geschrumpft sind, vor allem wegen des Handelskriegs zwischen den USA und China, Großbritanniens geplantem Austritt aus der Europäischen Union und den eskalierenden Spannungen zwischen den USA und dem Iran.
Selbst vor diesem schwachen Makrohintergrund ist Citigroup eine Bankaktie, die besser als der Rest laufen sollte, dank den konsistenten Anstrengungen der Bank im vergangenen Jahrzehnt, die Kosten zu senken. Diese Anstrengungen spiegeln sich in der rapide besser werdenden Ausgabeneffizienz oder den Ausgaben als Prozentsatz des Umsatzes wieder. Diese Kennzahl ist in den letzten drei Jahren unter 60% hereingekommen, womit es die einzige Bank mit einer derartig niedrigem Kostenanteil ist.
2. JPMorgan Chase & Co.
JPMorgan Chase & Co. (NYSE:JPM), das Wall Street Schwergewicht im Geschäfts- und Investmentbanking, ist eine weitere Aktie, die man im Auge behalten sollte, wenn die Bank am Dienstag ihr Q2-Ergebnis vorstellt. Analysten erwarten im Durchschnitt einen Gewinn von 2,53 USD die Aktie auf einen Umsatz von 29,02 Mrd USD.
Beflügelt von starkem Kreditwachstum und robusten Geschäften in der Vorzeigesparte, dem Investmentbanking, machten 2018 zu einem großartigen Jahr für JPMorgan. Die Bank erzielte einen neuen Rekord beim Reingewinn — sogar wenn man die Einsparungen durch die US-Steuerreform herausrechnet.
Die Bilanz sah auch im ersten Quartal ziemlich ermutigend aus, besonders beim kritische Nettozinseinkommen, das die Differenz zwischen den Zinszahlungen der Kreditkunden und dem, was die Bank für Einlagen zahlt. Das Einkommen aus dieser Sparte schoss im ersten Quartal auf einen Rekordwert von 14,5 Mrd USD hoch.
Diese Gewinnentwicklung hat den Kurs der JPM-Aktie in diesem Jahr hochgehalten. Zum gestrigen Schlusskurs von 114,10 USD waren die Anteile fast 18% mehr wert als zu Jahresanfang, während der Zugewinn beim Benchmark-Index 15% betrug.
Auch wenn ein künftige Niedrigzinsumfeld dem Kreditinstitut in der zweiten Jahreshälfte die Margen vermasseln mag, könnten es auch zu weiterer Kreditexpansion führen, was JPM eine Verstärkung seiner Kreditvergabe erlauben würde. Genau darauf wies CEO Jamie Dimon Anfang des Jahres hin, als er Analysten sagte, der Ausblick für die Kreditvergabe in nächster Zeit ist eher rosig.
Fazit
Citi und JPMorgan Aktien werden beide in der Nähe ihrer jeweiligen 52-Wochenhochs gehandelt, nachdem sie in diesem Jahr eine mächtige Kursrallye hingelegt hatte. Dies mag daher nicht der perfekte Zeitpunkt sein, um diese Papiere zu erwerben, aber die Veröffentlichungen der Quartalszahlen in der kommenden Woche könnten Langzeitinvestoren einen guten Einstieg geben, sollten die Ergebnisse hinter den Erwartungen der Wall Street zurückbleiben. Beide sind gute Kandidaten für Schnäppchenkäufe.
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