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Coca-Cola (NYSE:KO) hat die Jahresprognose trotz der Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie bestätigt. Der Ausbruch der neuen Lungenkrankheit Covid-19 werde das Geschäft im ersten Quartal belasten, teilte der US-Konzern mit. Coca-Cola rechnet aktuell im Anfangsquartal mit einer Belastung des Absatzes um 2 bis 3 Prozentpunkte, des organischen Umsatzes um 1 bis 2 Prozentpunkte und des Gewinns je Aktie um 1 bis 2 Cent. China ist der nach Absatz drittgrösste Markt der Welt für Coca-Cola. Das Virus war im Dezember in China erstmals bei Menschen festgestellt worden. In Festlandchina steckten sich nach Behördenangaben bislang rund 75.000 Menschen mit dem Virus an, mehr als 2.200 von ihnen starben. In etwa 25 weiteren Ländern wurden insgesamt rund 1.100 Infektionen nachgewiesen, elf Infizierte starben. Drakonische Maßnahmen in Kampf gegen das Coronavirus nun auch in Europa: In Norditalien haben die Behörden elf Städte abgeriegelt, der berühmte Karneval von Venedig wurde am Sonntag vorzeitig abgebrochen.Aktien Schweiz
Die Angst vor den wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus hat die Börsen derzeit weltweit fest im Griff. Das galt am Freitag auch für den schweizerischen Aktienmarkt. Der SMI verlor 0,4 Prozent auf 11.111 Punkte. Erst am Donnerstag hatte der Index bei 11.270 Punkten ein Rekordhoch verzeichnet. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 17 Kursverlierer und drei -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 87,47 (zuvor: 73,93) Millionen Aktien. Verkauft wurden Konjunkturzykliker wie ABB (SIX:ABBN) (minus 1,6 Prozent) oder Lafargeholcim (minus 0,9 Prozent). Richemont (SIX:CFR) und Swatch verbilligten sich um 0,2 und 1,0 Prozent. Die Aktien von Credit Suisse (SIX:CSGN) fielen um 1,3 Prozent, die der UBS (SIX:UBSG) um 2,6 Prozent. Im Versicherungssektor litten Swiss Re erneut unter den am Donnerstag veröffentlichten enttäuschenden Geschäftszahlen. Der Kurs des Rückversicherers fiel um 2,9 Prozent. Auf der Gewinnerseite stachen Sika mit einem Plus von 4,7 Prozent hervor. Die Zahlen des Baustoffherstellers wurden als durchwachsen bezeichnet. Das EBIT habe enttäuscht, der Nettogewinn hingegen die Erwartungen übertroffen, sagte ein Händler. Sehr stark habe sich allerdings der Cashflow entwickelt. Der Ausblick auf das laufende Jahr decke sich mit den Erwartungen.
Aktien international
Europa
Mit einem kräftigen Minus haben die europäischen Aktienmärkte am Freitag den Handel beendet. Dabei legten die Indizes eine regelrechte Berg- und Talfahrt hin. Am Morgen sorgten zunächst schwache Einkaufsmanager-Indizes aus Asien für Verkäufe. Leicht positiv wurden dann die Daten aus Frankreich und aus Deutschland aufgenommen. Bei den Autowerten und -Zulieferern standen die Viertquartalszahlen von Valeo (PA:VLOF) im Blick. Für Evercore sind sie im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Beim Ausblick seien allerdings mögliche negative Auswirkungen durch den Coronavirus ausgeklammert worden. Für die Aktie ging es um 4,8 Prozent nach unten. Allianz (DE:ALVG) erfreuten mit etwas besseren Geschäftszahlen und legten um 1,2 Prozent zu. Die Dividende ist höher als erwartet ausgefallen und positiv wurde auch das Aktienrückkaufprogramm über 1,5 Milliarden Euro aufgenommen, hiess es im Handel. Der Ausblick sei wie erwartet konservativ. Die Analysten von JP Morgan kritisierten nur etwas die Kosten-Schaden-Quote. Für die Aktie der Unicredit (MI:CRDI) ging es um 3,9 Prozent nach unten. Negativ wurde von Manuela Meroni, Analystin bei der Banca IMI (LON:IMI), ein möglicher Abgang von CEO Jean Pierre Mustier gewertet. Der CEO der italienischen Bank gelte als ein Spitzenkandidat für die Position des Chief Executive bei der HSBC, berichtete Bloomberg.USA
Angst vor möglichen Folgen der Coronavirus-Epidemie hat auch zum Wochenausklang die Wall Street beherrscht. So steigt die Zahl der Infizierten in China weiter und auch in anderen Ländern nimmt deren Zahl zu. Dazu kommen die sich immer stärker abzeichnenden konjunkturellen Auswirkungen. Denn mehr und mehr Unternehmen verweisen in ihren Ausblicken auf mögliche Belastungen durch das Virus. Prominentestes Beispiel in dieser Woche war Apple (NASDAQ:AAPL). Der Dow-Jones-Index fiel um 0,8 Prozent auf 28.992 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite verloren 1,1 und 1,8 Prozent. Dabei wurden 923 (1.798) Kursgewinner und 2.026 (1.127) -verlierer gesehen. Unverändert gingen 71 (96) Titel aus dem Handel. Bei den Einzelwerten an der Börse standen T-Mobile US und Sprint im Blick. Die Deutsche Telekom (DE:DTEGn) hat für ihre US-Mobilfunktochter bessere Bedingungen für den geplanten Zusammenschluss durchgesetzt, vor allem was das Umtauschverhältnis angeht. Sprint gehört mehrheitlich dem japanischen Konzern Softbank. Die Aktie von T-Mobile US zeigt sich 0,9 Prozent niedriger, Sprint legten dagegen um 6 Prozent zu. Unerwartet starke Zahlen verhelfen der Dropbox-Aktie zu einem Plus von 20 Prozent. Der Verlust fiel geringer aus als erwartet, den Umsatz steigerte das Unternehmen um 19 Prozent. Die Zahl der zahlenden Nutzer schnellte nach oben wie auch der durchschnittliche Umsatz je Nutzer. Für die Aktien des Landmaschinenherstellers Deere (NYSE:DE) ging es um 7 Prozent nach oben. Die Ergebnisse für das erste Geschäftsquartal übertrafen die Erwartungen. Der Ausblick für 2020 wurde bestätigt.Asien
An den asiatischen Aktienbörsen geht es am Montag auf breiter Front und im Einklang mit den weltweiten Aktien- bzw. Terminmärkten nach unten. Die Sorge um die Coronavirus-Epidemie werde nun immer stärker um eine solche für eine Pandemie ersetzt, heisst es im Handel.Anleihen
Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen fiel um 5,1 Basispunkte auf 1,47 Prozent und lag damit unter der wichtigen Marke von 1,50 Prozent. Die Rendite der 30-jährigen US-Papiere sank auf ein Allzeittief.
Analysen
CS erhöht Nestle (SIX:NESN) auf Neutral (Underp.) – Ziel 103 (93) CHF
IR senkt Ziel Anglo American (LON:AAL) auf 2.225 (2.250) p – Hold
HSBC senkt National Grid (LON:NG) zu Hold (Buy)
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