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Wie aus Daten des Stockholmer Instituts für Friedensforschung Sipri hervorgeht, konnten die 100 weltweit größten Rüstungskonzerne im Jahr 2021 ihre Umsätze zum siebten Mal in Folge steigern. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten die Unternehmen ein Plus von 1.9%. Letztlich standen im Rahmen des Verkaufs von Waffen und militärischen Dienstleistungen Erträge in Höhe von $592 Milliarden zu Buche. Wenngleich somit das Wachstum aus dem Jahr 2020 überboten werden konnte, liegt die Rate noch immer deutlich unter den Vor-Corona-Jahren.
Sipri-Expertin Lucie Béraud-Sudreau ist sich sicher, dass die Konzerne ohne die pandemiebedingten Störungen in den globalen Lieferketten „einen noch stärkeren Anstieg der Waffenverkäufe“ hätten verzeichnen können. Und es ist davon auszugehen, dass sich diese Lieferkettenproblematik im Zuge des Ukraine-Konflikts zukünftig nochmals etwas verschärfen wird, fungiert Russland doch als einer der zentralen Lieferanten von für die im Rahmen der Waffenproduktion benötigten Rohstoffe. Hinzu kommt: Westliche Länder lieferten in den vergangenen Monaten Kriegsausrüstung im Wert von insgesamt deutlich über $100 Milliarden an die Ukraine, entsprechend sind die „Lager“ vieler Nationen leer, sie benötigen Nachschub. Somit sollte sich hier alsbald eine sehr hohe Nachfrage nach neuen Waffen einstellen. Nach Aussagen von Sipri-Forscher da Silva könnte es – falls die Lieferengpässe anhalten – aber Jahre dauern, „um die durch den Krieg (…) geschaffene Nachfrage zu bedienen“.
Übrigens: Auch auf russische Rüstungskonzerne wirkt der Krieg belastend. Zwar wurde hier die Produktion in den vergangenen Monaten massiv nach oben geschraubt, es fehlen zahlreichen Medienberichten zufolge – als Resultat der westlichen Sanktionen und Importstoppe – aber die so extrem wichtigen Halbleiterchips. Darüber hinaus sind es auch die finanziellen Sanktionen, die den russischen Rüstungsunternehmen zu schaffen machen. Beispielsweise ließ der im Moskauer Umland ansässige und über 90 000 Mitarbeiter beschäftigende Almas-Antei-Konzern vermelden, dass er zwar Waffen ins Ausland exportiert habe, es ihm jedoch nicht möglich sei, die dazugehörigen Zahlungen zu empfangen.
Russland belegt mit einem Anteil von 3% an den weltweiten Waffenexporten lediglich den sechsten Platz. Unangefochtener Spitzenreiter bleiben hier auch weiterhin die USA. So zeichnen sich die Vereinigten Staaten für 51% aller Waffenexporte verantwortlich, die im Jahr 2021 weltweit abgewickelt wurden. Auf den weiteren Plätzen folgen China (18%), Großbritannien (6.8%) und Frankreich (4.9%). Deutschland landet mit 1.6% auf den neunten Rang. Wenngleich die USA weiter für über die Hälfte aller Waffenexporte verantwortlich ist und 40 der 100 umsatzstärksten Rüstungsunternehmen stellt, war die Region Nordamerika im Jahr 2021 die weltweit einzige, in der die Konzerne ihre Umsätze im Vergleich zum Vorjahr nicht steigern konnten. Dementgegen steht der Kontinent Asien, der inzwischen 21 größten 100 Rüstungsunternehmen beheimatet. Insgesamt betrug der Umsatz hier $136 Milliarden und somit 6% mehr als 2020. Ein beachtlicher Teil davon – nämlich $109 Milliarden – entfiel hierbei auf acht chinesische Konzerne, die somit ihren Umsatz im Jahresvergleich sogar um über 6% anheben konnten.
Die Dominanz der USA in dieser Branche spiegelt sich natürlich auch in der Liste der umsatzstärksten Unternehmen wider: Wie im Jahr 2020 belegt hierbei Lockheed Martin (NYSE:LMT) mit einem Umsatz von rund $60.3 Milliarden den ersten Platz. Und auch die Ränge zwei bis fünf gehen in dieser Statistik an die Vereinigten Staaten, genauer gesagt an Raytheon Technologies (NYSE:RTX) (2., $41.9 Milliarden), Northrop Grumman (NYSE:NOC) (4., $29.9 Milliarden), General Dynamics (NYSE:GD) (5., $26.4 Milliarden) und den Dow-Konzern Boeing (NYSE:BA) (3., $33.4 Milliarden), dessen Wertpapier wir übrigens im Rahmen unseres DOW30-Aktienpakets in einem zweiwöchentlichen Turnus analysieren. Das nächste Mal steht dieser Titel bereits am kommenden Donnerstag auf dem Programm. Ebenfalls am Donnerstag analysieren wir in unserem DAX40-Aktienpaket den europäischen Konzern Airbus (EPA:AIR), der im Jahr 2021 ein Umsatzminus in Höhe von 15% einfuhr und somit so stark einbrach, wie kein anderes der 15 umsatzstärksten Rüstungsunternehmen.
Das Geschäft mit dem Krieg bleibt also auch weiterhin eines der lukrativsten überhaupt. Letztlich muss jeder Anleger hier aber ganz individuell abwägen, ob er ein Investment in ein Kriegswaffen produzierendes Unternehmen mit seinem moralischen Werteverständnis in Einklang bringen kann. Eines sollte nur klar sein: Wer mit zu vielen Emotionen an den Finanzmärkten unterwegs ist, tut sich selbst – und auch seinem Depot – keinen Gefallen.
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