Ich bitte um Entschuldigung für dieses kleine Wortspiel in der Überschrift. Aber die aktuelle Lage stellt sich nun einmal so dar. Seit Anfang August hat der DAX fast 2.000 Punkte gewonnen, ohne eine nennenswerte Korrektur zu generieren. Das ist für einen solch steilen Trend kein gutes Zeichen und meist auch mit dieser Intensität kaum über einen längeren Zeitraum durchzuhalten. Die Indikatorenlage hat sich zwar nicht wesentlich verschärft, deutet aber trotzdem auf eine Korrekturbewegung hin. Der Index ist nun im Bereich der Topnotierungen vom Mai angekommen. Dies könnte einen Widerstand darstellen, auch wenn zuletzt ein neues Rekordhoch generiert wurde. Zudem hat sich am Freitag eine Hammerformation ausgebildet. Sollte diese zum Wochenstart bestätigt werden, würde das ebenfalls für eine Korrekturbewegung sprechen. Lediglich die US-Märkte können den DAX nun noch vor einer Gegenbewegung auf die jüngste Anstiegsphase bewahren. Gesund wäre eine Korrektur, bei aller Euphorie, allemal.
Dow Jones – Weiter auf dem Weg nach oben.
Der US-Leitindex konnte die Woche mit einem Bruch der Widerstandszone beenden. Die Tops vom Juni wurden überwunden, was aber noch keinen nachhaltigen Ausbruch darstellt. Die widersprüchliche Indikatorenlage hilft bei der Beurteilung des weiteren Trends nicht weiter und ist eher kontraproduktiv. Ungeachtet dessen, hat sich ein neuer kurzfristiger Aufwärtstrend etabliert, der sich noch weiter ausweiten kann. Insgesamt stellt sich die Lage beim Dow Jones unverändert konstruktiv dar und könnte für weitere Kursavancen sorgen.
Gold – Verschnaufpause durch Seitwärtskorrektur
Korrekturen müssen nicht immer Abwärts gerichtet sein. Auch eine Seitwärtskorrektur ist ein gängiges Mittel, um die von Kostolany zitierten „schwachen Hände“ abzuschütteln. Diesen Eindruck kann man gewinnen, wenn man den aktuellen Chart von Gold betrachtet. Das Edelmetall bewegt sich derzeit um die Marke von 2.500 USD seitwärts. Die Indikatoren haben Divergenzen gebildet und auch Verkaufssignale generiert. Somit ist es nicht auszuschließen, dass die Seitwärtskorrektur in eine Abwärtsbewegung mündet. Ein Abdriften bis in den Bereich der alten Widerstandszone ist somit durchaus denkbar.
Öl – Unterstützungszone erneut erreicht, aber wackelig
Öl Nordsee Brent Futures (verknüpft)
Zunächst sah es so aus, als würde die Unterstützungszone halten und ein neuer Anlauf auf die Widerstandszone genommen werden. Allerdings kam der Öl-Preis nicht über das letzte Top hinaus und rutschte zum Wochenschluss erneut an die Unterstützungszone. Auch wenn die Indikatoren im neutralen Bereich notieren, erhöht sich die Chance auf einen Ausbruch nach unten immer mehr.
Bitcoin/USD – noch immer in einer Findungsphase
Die Volatilität lässt beim Bitcoin immer mehr nach und die Kerzenkörper waren in der vergangenen Woche immer kleiner geworden. Auch wenn nicht unbedingt von klassischen Doji’s die Rede sein kann, zeigt sich doch, dass bei den Marktteilnehmern eine gewisse Unsicherheit vorherrscht. Das Aufhalten in der Unterstützungszone zeigt immerhin, dass dieser Bereich von den Marktteilnehmer immer noch beachtet wird. Übergeordnet befindet sich die Kryptowährung seit März in einem großen Seitwärtstrend. Eine Änderung der Lage ist derzeit, auch wegen der neutralen Indikatorenlage, nicht absehbar.
Quelle Charts: ProRealTime.com