Mit technischen Mitteln einen Krieg zu erfassen, ist nahezu unmöglich. Trotzdem ist es immer wieder verblüffend, wie alte Unterstützungen selbst in Paniksituationen, zumindest vorerst beachtet werden. So hat der DAX den Bereich um 14.000 Punkte zunächst genutzt, um Halt zu machen und am Freitag eine Erholungsbewegung zu starten. Ob diese nachhaltig ist, kann derzeit noch nicht gesagt werden. Zumindest besteht die Hoffnung, auch von Seiten der Indikatoren, dass zumindest der Bereich um 15.000 Punkte wieder erreicht wird. Auffällig ist, dass die Umsätze nur an den letzten beiden Handelstagen der vergangenen Woche angezogen haben. Dies ist bemerkenswert, da es sich am Donnerstag bereits um eine Intraday-Stimmungswende und am Freitag um einen Erholungstag gehandelt hat. Dies könnte bereits als Kaufbereitschaft der Investoren gewertet werden. Wie Crashs in Krisen- und Kriegszeiten der Vergangenheit abgelaufen sind, habe ich aufbereitet und werde dies in der Chart-Show am 8.3.22 um 18 Uhr (hier der Anmeldelink) https://www.seu2.cleverreach.com/f/308123-314624/ vorstellen. Ich freue mich, wenn Sie bei dieser besonderen Sendung (kostenfrei) dabei sind.
Dow Jones – Unterstützungszone nur kurz verlassen
Optisch hat der Dow Jones die aktuelle Krise viel besser verkraftet, als der DAX. Der US-Index ist nur kurz aus der Unterstützungszone nach unten herausgefallen und anschließend gleich wieder in diese hineingelaufen. Wenn der Kerzenkörper am Donnerstag etwas kleiner gewesen wäre, hätte es sich um eine Hammerformation gehandelt. Ungeachtet dessen, war es ein Stärkebeweis, was sich in den letzten beiden Handelstagen abgespielt hat. Auch wenn in diesen Tagen die Indikatoren keine allzu große Aussagekraft haben, sollte doch erwähnt werden, dass die Kaufsignale beim Projection-Oszillator und beim CCI in den kommenden Tagen vom MACD-Indikator bestätigt werden könnten. Somit hat sich die Lage rein von der Technik her deutlich verbessert. Welche Störfeuer von der Geopolitik her noch kommen, ist natürlich nicht vorher zu sagen.
Gold – so ist das nun mal in Krisenzeiten
Wenn die Waffen sprechen, ist immer die Flucht in einen sicheren Hafen zu beobachten. An den Finanzmärkten ist und bleibt dies das Gold. Am Donnerstag war das sehr eindrucksvoll zu beobachten. Der Preis stieg in sehr kurzer Zeit bis in den Bereich von über 1.950 USD und damit in eine alte Widerstandszone. Dieser Bereich konnte aber nicht gehalten werden. Entsprechend der Aktienmarkterholung am Freitag, gab Gold dann weiter nach. Die Unterstützung um 1.850 USD könnte so zum Start der kommenden Woche wieder erreicht werden. Die Indikatoren stehen entsprechend vor Verkaufssignalen oder haben diese bereits generiert. Somit ist ein weiterer Rückgang, immer unter der Prämisse nicht weiter eskalierender Aktivitäten in der Ukraine, zu erwarten. Auch hier ist technisch kaum eine seriöse Vorhersage möglich.
Euro – Bodenbildung wird volatiler
Der Euro ist erneut unter Druck geraten und hat zuletzt die latente Unterstützungslinie getestet. Somit weitet sich die Bodenbildung weiter aus, wenn auch deutlich volatiler als bisher. Die Kaufsignale bei den Indikatoren sind in der aktuellen Phase sicher nicht überzubewerten. Trotzdem besteht eine gute Chance darauf, dass der Euro die aktuelle Unterstützungszone halten kann.
Öl – der Krisenprofiteur
Die Krise in der Ukraine befeuert weiterhin den Öl-Preis. So stieg die Notierung zuletzt deutlich über 100 USD an. Der alte Aufwärtstrend wurde wieder aufgenommen und Verkaufssignale bei den Indikatoren werden gänzlich ignoriert. Auch wenn der Preis am Freitag wieder etwas nachgegeben hat, bleibt der Trend aufwärts gerichtet.
Quelle Charts: ProRealTime.com