Nach der Rallye der letzten Tage schloss der DAX am Donnerstag leicht im Minus. War das schon der Abgesang auf die Bullen? Mitnichten! Es gibt zwei Gründe, die für eine Fortsetzung der Erholung sprechen.
Der US-Dollar gab am Mittwoch nach den Protokollen der US-Notenbank von der Zinssitzung im Dezember nach. Damals erhöhte die Fed die Zinsen zum vierten Mal im Jahr 2018. Händler sprachen von einer aggressiven Fed. Mittlerweile haben die Währungshüter aber ihre Haltung überdacht und einen sehr viel pessimistischeren Ton angeschlagen, was den künftigen Zinspfad angeht.
In den Mitschriften hieß es, dass die Fed aufgrund der niedrigen Inflation geduldig sein müsse. Darüber hinaus offenbarten die Protokolle, dass sogar einige Notenbanker gegen eine Zinserhöhung im Dezember waren.
Die recht taubenhaften Passagen zeigen, dass die jüngsten Marktturbulenzen nicht spurlos an den Entscheidungsträgern vorübergezogen sind. Mittlerweile sehen einige Analysen sogar eine Zinssenkung später im Jahr.
Ist das die Ruhe vor dem Sturm? Nach wochenlangen Turbulenzen an den Aktienmärkten ist die Risikobereitschaft zurückgekehrt und hat die Märkte beruhigt.
Für den neuen Optimismus gibt es zwei Gründe: Erstens hat die Fed seit der Zinserhöhung im Dezember eine Kehrwende vollzogen und klingt bei künftigen Zinsschritten viel vorsichtiger. Das bestätigten auch die gestern veröffentlichten Sitzungsprotokolle.
Aber auch die Hoffnung auf eine Einigung im Handelsstreit zwischen China und den USA half den Börsen in den vergangenen Tagen wieder auf die Sprünge. Zwar gab es keinen endgültigen Durchbruch bei den Verhandlungen, die am Mittwoch zu Ende gegangen waren, aber es wurden geringe Fortschritte erzielt und die Verhandlungen dürften weitergehen.