DAX, Nasdaq, S&P – jetzt absichern

Veröffentlicht am 10.04.2019, 12:49
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Mit 12.000 Punkten hat der DAX wieder bullisches Territorium erobert. Hält die gute Stimmung? Wir sind skeptisch und haben am Wochenende in unserem Exklusivbereich Put-Optionsscheine empfohlen, die nun im Plus liegen. Auf den DAX lautet unser Favorit DC2M52, bei der NASDAQ ST9C01 und für den S&P 500 die WKN GM52TH. Weiterhin eine gute Beimischung fürs Depot. Laufzeit jeweils bis August und knapp “aus dem Geld”. Was das bedeutet, lesen Sie in unserem Erklärstück aus der Goldman Sachs (NYSE:GS) Akademie.

Ein Optionsschein ist ein an mindestens einer Börse gelistetes Wertpapier, das ein Recht für den Inhaber verbrieft. Durch diese Verbriefung können Optionsscheine genauso wie Aktien oder Anleihen unter der Angabe von Wertpapier-Kennnummer (WKN) und Stückzahl entweder börslich oder außerbörslich gekauft und verkauft werden. Fast alle Optionsscheine werden von einer Investmentbank (der Emittentin) herausgegeben und garantiert. Diese sorgt anschließend für eine liquide Handelbarkeit dieses Optionsscheins. Das bedeutet, sie stellt börsentäglich Kauf- und Verkaufskurse, sodass Anleger stets handeln können. Das von einem Optionsschein verbriefte Recht bezieht sich auf die Möglichkeit, einen Basiswert, zum Beispiel eine Aktie oder einen Aktienindex, kaufen oder verkaufen zu können (aber nicht zu müssen). Dabei muss sich ein Optionsschein nicht unbedingt auf einen ganzen Basiswert beziehen. Optionsscheine auf den Deutschen Aktienindex DAX z.B. beziehen sich häufig auf ein Hundertstel des Basiswerts. Diese Proportion von 1 : 100 wird als Bezugsverhältnis oder auch als Ratio bezeichnet. Bei einem Bezug auf ein Hundertstel eines Basiswerts ergibt sich als Ratio 0,01.

Die wichtigsten Begriffe:

Basiswert Jeder Optionsschein bezieht sich auf einen zugrunde liegenden Basiswert (engl. Underlying). Dieser kann zum Beispiel eine Aktie, ein Index, ein Rohstoff oder auch eine bestimmte Menge einer Fremdwährung sein.

Typ Der Typ legt fest, ob ein Optionsschein das Recht verbrieft, den Basiswert entweder zu kaufen (Call) oder zu verkaufen (Put).

Basispreis Legt den Preis (und die Währung) fest, zu dem der Käufer den Optionsschein ausüben kann.

Verfalltag Das von einem Optionsschein verbriefte Recht ist nur bis zu einem vor herbestimmten Datum gültig. An diesem sogenannten Verfalltag wird das Recht entweder ausgeübt bzw. der entsprechende Wert dem Anleger gutgeschrieben, oder der Optionsschein verfällt wertlos.

Art Die Ausübungsart legt fest, ob ein Optionsschein nur am Verfalltag (sogenannte europäische Ausübung) oder zusätzlich an jedem Tag vor dem Verfalltag (amerikanische Ausübung) ausgeübt werden kann.

Bezugsverhältnis/Ratio Das Bezugsverhältnis, auch als Ratio bezeichnet, gibt an, auf wie viele ganze Basiswerte, z.B. Aktien, sich ein Optionsschein bezieht.

Zwei Arten von Optionsscheinen: Calls und Puts Beim Kaufoptionsschein, von Profis meist kurz Call genannt, erwirbt der Käufer das Recht, den Basiswert (englisch: Underlying) zu einem vorherbestimmten Preis, dem Basispreis (englisch: Strike), zu kaufen. Während der Laufzeit des Optionsscheins ändert sich der Basispreis nicht, wohl aber der Kurs des Basiswerts, z.B. einer Aktie, auf die sich der Optionsschein bezieht. Der Anleger kann jederzeit mit seinem Optionsschein eine Aktie zum Basispreis kaufen. Nach einem Anstieg der zugrunde liegenden Aktie gewinnt dieses Recht natürlich an Wert, weshalb der Wert des Optionsscheins steigt. Umgekehrt verhält es sich beim Verkaufsoptionsschein, dem Put. Hier erwirbt der Käufer das Recht, die Aktie zu einem vorherbestimmten Preis verkaufen zu können. Dieses Recht wird umso wertvoller, je niedriger der aktuelle Kurs der zugrunde liegenden Aktie ist. Wie funktioniert ein Optionsschein?

So funktioniert der Call: Liegt für einen Call der Preis des Basiswerts über dem Basispreis, könnte ein Inves tor das Recht sofort ausüben, den Basiswert zum Basispreis vom Emittenten kaufen und sofort zu dem höheren Preis an der Börse weiterverkaufen. Der positive Unterschiedsbetrag – ohne Berücksichtigung von Transaktionskosten –, der mit einer solchen Transaktion realisiert werden kann, heißt „ innerer Wert“. Notiert der Basiswert zu einem niedrigeren Kurs als dem Basispreis, so würde es für den Investor keinen Sinn machen, den Optionsschein sofort auszuüben, da er den Basiswert billiger über die Börse beziehen kann. Der innere Wert des Optionsscheins ist dann null. Das Gleiche gilt, wenn der Basiswert genau am Basispreis notiert. Auch dann ist der innere Wert exakt null.

So funktioniert der Put: Da Put-Optionsscheine das Recht verbriefen, den Basiswert zum Basispreis zu verkaufen, ist es hier genau umgekehrt: Notiert der Basiswert unter dem Basispreis, könnte ein Anleger den Basiswert an der Börse kaufen und zu dem höheren Basispreis an den Emittenten verkaufen. Der hiermit erzielbare Betrag wird auch beim Put „innerer Wert“ genannt. Er ist entsprechend null, wenn der Basiswert über dem oder genau am Basispreis notiert.

Was bedeuten „im Geld“, „am Geld“ und „aus dem Geld“?

Ein Optionsschein mit innerem Wert wird im Geld oder in-the-money genannt. Notiert ein Basiswert genau am Basispreis eines Optionsscheins, so wird dieser als am Geld oder at-the-money bezeichnet. Eine Option ist aus dem Geld oder out-of-the money, wenn beim Call der Basispreis über bzw. beim Put unter dem Basiswert liegt. Eine sofortige Ausübung der Option würde also ein Verlustgeschäft darstellen. Aus diesem Grunde ist es für den Anleger wichtig, dass er das Recht hat, die Option auszuüben – nicht aber die Pflicht. So wird er eine Ausübung des Optionsscheins nur vornehmen, wenn der Schein im Geld notiert.

Innerer Wert, Zeitwert, Hebel

Hat ein Optionsschein keinen inneren Wert, heißt das jedoch nicht, dass er wertlos ist. Denn solange der Verfalltag nicht erreicht worden ist, besteht immer noch die Chance, dass sich der Kurs des Basiswerts in die vom Anleger erwartete Richtung bewegt. Das heißt also, dass der Basiswert steigt (für den Call) oder fällt (für den Put), um einen inneren Wert zu erreichen. Dieser Wert eines Optionsscheins, der nicht innerer Wert ist, wird Zeitwert genannt. Je länger der Zeitraum bis zum Verfall des Optionsscheins ist, desto höher ist die Chance, dass der Basiswert noch eine Kursbewegung zeigt, um ins Geld zu kommen. Entsprechend steigt mit der Chance, noch ins Geld zu kommen, auch der Zeitwert. Dieser bildet sich dem Rückgang der Restlaufzeit gemäß zurück und beträgt bei Verfall null.

Die zwei Wertkomponenten eines Optionsscheins

Der Wert eines Optionsscheins setzt sich immer aus den beiden Komponenten Zeitwert und innerer Wert zusammen. Dabei ist der Zeitwert vor Verfall stets größer als null und erreicht bei Verfall „null“. Der innere Wert eines Optionsscheins ist mit dem Kurs des Basiswerts Schwankungen unterworfen. Er ist entweder positiv, wenn der Optionsschein im Geld notiert, oder null, wenn er am Geld oder aus dem Geld notiert. Die zwei Szenarien am Laufzeitende: Notiert ein Optionsschein bei Verfall aus dem Geld, so hat er keinen inneren Wert und keinen Zeitwert. Er verfällt somit wertlos, und der Anleger verliert sein ursprüngliches Investment vollständig. Notiert ein Optionsschein bei Verfall im Geld, so ist der Zeitwert auch in diesem Fall null. Jedoch hat der Optionsschein einen positiven inneren Wert, der dem Anleger gutgeschrieben wird. Hat der Anleger den Optionsschein zu einem niedrigeren Wert als dem inneren Wert bei Verfall gekauft, so kann er einen Gewinn erzielen. Da der Anleger für sein anfängliches Investment nicht den vollständigen Aktienpreis bezahlen musste (sondern nur den niedrigeren Optionsscheinkurs, der sich aus innerem Wert und Zeitwert zusammensetzt), kann er eine überproportionale Kursänderung des Optionsscheins erfahren.

Quelle: Goldman Sachs, eigene

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