Nach den jüngsten Anstiegsbewegungen und dem Erreichen von Widerstands- oder Trendlinien stellt sich inzwischen die Frage, ob noch weitere Kursavancen möglich sind, oder ob die steilen Aufwärtsbewegungen schon wieder vor ihrem Ende stehen. Von der Indikatorenlage drängt sich die Vermutung auf, dass noch etwas Luft nach oben ist. In den kommenden Wochen dürfte aber eine Korrektur- bewegung im neuen Aufwärtstrend zu erwarten sein.
Langfristchart DAX
Die übergeordnete Lage beim DAX hat sich inzwischen leicht verbessert. Der seit Anfang letzten Jahres bestehende Abwärtstrend konnte gebrochen werden. Der MACD-Indikator hat ein Kaufsignal generiert und der Stochastik-Indikator eine Diver- genz gebildet. Damit hat sich weiteres Aufwärtspotenzial bis in den Bereich von ca. 12.000 Punkten eröffnet. Da die kurzfristige Lage derzeit noch nicht ganz so verheißungsvoll aussieht, sollte in den langfristigen Chart nicht allzu viel Hoffnung gelegt werden.
Der Dow Jones konnte seit Ende Dezember einen steilen Aufwärtstrend etablieren, der zuletzt zwar zu Seite verlassen aber unterhalb der Trendlinie fortgesetzt wurde. Am Freitag wurde ein Shooting-Star hinterlassen (Intraday-Stimmungswende). Der MACD-Indikator steht kurz vor einem Verkaufssignal. Somit steigt die Gefahr für einen Rückschlag. Der Bereich um 25.000 Punkte könnte somit einen Widerstand darstellen, da sich hier eine Widerstandslinie und die Abwärtstrendlinie kreuzen.
Der Nasdaq-Index konnte die kurzfristige Aufwärtstrendlinie nicht halten, hat den Trend aber zunächst unterhalb der Trendlinie fortgesetzt. Im Bereich von ca. 7.300 Punkten verläuft die nächste Widerstandslinie. Da der MACD-Indikator bereits abkippt und damit vor einem Verkaufssignal steht, dürfte es schwerfallen, den Widerstand zu überwinden. Ein Test dieser Linie ist in den kommenden Tagen aber noch möglich.
Der DAX hat am Freitag einen Schub nach oben vollzogen und konnte damit die Aufwärtstrendlinie halten. Mit der Anstiegsbewegung hat sich der deutsche Leitindex weiteres Aufwärtspotenzial bis in den Bereich von 11.500 Punkten eröffnet. Ob dieser Bereich tatsächlich erreicht wird, ist derzeit noch offen, da die Indikatoren vor Verkaufssignalen stehen oder diese bereits generiert haben. Am Freitag gab es zudem eine Intraday-Stimmungswende, auch wenn diese keinen klassischen Shooting-Star hinterlassen hat.
Der Nikkei 225 ist an seine Widerstandslinie herangelaufen und an dieser zunächst gescheitert. Anschließend wurde die steile Aufwärtstrendlinie gebrochen. Der Stochastik-Indikator hat ein Verkaufssignal generiert und der MACD-Indikator steht kurz vor einem solchen. Da der Wochenauftakt verhalten verläuft, ist nicht mit einem Ausbruch über den Widerstand bei ca. 21.000 Punkten zu rechnen.
Der Euro-Bund-Future konnte im dritten Anlauf die Widerstandsmarke bei 165%-Punkten überwinden. Damit hat sich neues Aufwärtspotenzial ergeben. Allerdings dürfte der weitere Anstieg nicht zu kräftig ausfallen, da der MACD-Indikator seit einigen Wochen eine Divergenz gebildet hat.
Der Euro konnte zum wiederholten Mal die Unterstützungslinie verteidigen. Am Freitag kam es zu einer kräftigen Gegenbewegung auf die zuletzt generierten Verluste. Damit dürfte als nächstes wieder die obere Begrenzung des Seitwärtstrendkanals getestet werden. Wie lange dieser Trend noch anhält ist allerdings fraglich.