Dem DAX ist es im weiteren Verlauf der vergangenen Woche trotz der schwachen Einkaufsmanagerindizes aus China gelungen, ein neues Zwischenhoch zu markieren. Der Widerstand bei 9.581 Punkten (obere blaue Linie im Chart) wurde gebrochen. Damit ging die Erholungsbewegung in die nächste Runde.
Für unsere Elliott-Wellen-Analyse bedeutet dies, dass nach der abgeschlossenen 5-gliedrigen Aufwärtsbewegung (linkes Rechteck) lediglich eine ABC-Korrektur stattfand, der nun wieder eine neue 5-gliedrige Aufwärtswelle folgt (rechtes Rechteck).
Elliott-Wellen-Szenario wird Stück für Stück abgearbeitet
Von dieser neuen Welle haben wir bereits die Teilwellen 1, 2 und 3 gesehen. Mit der aktuellen Konsolidierung könnte sich die Korrekturwelle 4 ausbilden, der dann noch eine Aufwärtswelle 5 folgen sollte (grüner Pfeil). Im Grunde erwarte ich also für die aktuelle Aufwärtsbewegung (rechtes Rechteck) genau das gleiche Wellenmuster, wie wir es auch in der ersten Aufwärtsbewegung gesehen haben (linkes Rechteck).
DAX auf 10.000 Punkte trotz weitergehende Abschwächung des Wirtschaftswachstums?
Interessant ist, dass diese Stärke im DAX und das bullishe Szenario mit Kursen bis rund 10.000 Punkten in einer Zeit zu erkennen sind, in der schwache Einkaufsmanagerindizes aus China gemeldet wurden, die auf eine weitergehende Abschwächung des Wirtschaftswachstums hindeuten.
US-Konjunkturindikatoren tauchen tiefer in den kontraktiven Bereich ein
Und auch die US-Einkaufsmanagerindizes zeigten sich in dieser Woche schwach. Am Montag war in den USA der Einkaufsmanagerindex für Chicago tiefer in den kontraktiven Bereich gefallen. Er ist im Februar um stolze 8,0 Punkte von 55,60 auf 47,6 Indexpunkte quasi eingebrochen. Damit befindet er sich, wie die anderen wichtigen regionalen Frühindikatoren Empire State- und Philly-Fed-Index, unterhalb der Wachstumsschwelle. Komplettiert wurde das Bild durch den nationalen ISM-Index für die gesamte US-Industrie (siehe folgende Grafik), der am Dienstag veröffentlicht wurde. Er lag zwar mit 49,5 Punkten oberhalb der Erwartungen (Konsens: 48,5) und auf dem höchsten Wert seit November 2015, notiert aber dennoch ebenfalls immer noch im Kontraktionsbereich.
Die Börsenkurse laufen der realen Wirtschaft sechs bis neun Monate voraus
Doch mit dieser Entwicklung wird nur die These unterstützt, die ich vor einer Woche im Geldanlage-Brief aufgestellt habe. In dieser Ausgabe konnten Sie lesen, dass wir noch eine Weile mit schwächeren Wirtschaftsdaten leben müssen, der DAX aber dennoch bereits ansteigen kann in Erwartung einer wirtschaftlichen Erholung in sechs bis neun Monaten.
Der aktuelle Anstieg im DAX und meine Erwartung an weiter steigende Kurse passen also durchaus zu den weiter schwächelnden Wirtschaftsdaten. Und dass der ISM-Index als Frühindikator nun schon den zweiten Monat in Folge gestiegen ist (von 48,0 auf 48,2 auf 49,5 – siehe Grafik), deutet darauf hin, dass auch die Wirtschaftsschwäche in einigen Monaten ein Ende finden könnte. Mit anderen Worten: Die Analysen dieser und der vergangenen Woche ergeben gemeinsam ein wunderbar rundes Bild der aktuellen Situation.
Tradingchancen im DAX
Für eine anhaltende Gegenbewegung im DAX könnte folgendes Produkt interessant sein: DAX WAVE Unlimited Call, WKN: DX6X1U, aktueller Hebel: 6, Briefkurs: 16,61 Euro
Für wieder fallende Kurse im DAX könnte sich folgendes Tradinginstrument anbieten: DAX WAVE Unlimited Put, WKN: XM3B20, aktueller Hebel: 5, Briefkurs: 21,02 Euro
(Quelle: Geldanlage-Brief vom 06.03.2016)
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Geldanlage
Sven Weisenhaus