Die Kurse waren im DAX innerhalb eines Aufwärtstrendkanals (grün im folgenden Chart), der sich seit Anfang September im Rahmen einer mehrmonatigen breiten Seitwärtsrange (blau, von 8.900 bis 9.800 Punkten) etabliert hatte, leicht abwärts zur unteren Aufwärtstrendlinie tendiert. Dann liefen die Kurse einfach seitwärts aus dem Trend heraus, ohne dabei (trotz des Bruchs) Abwärtsdynamik aufzunehmen.
Bullische Flaggenformation deutete auf steigende Kurse hin
Dies war sehr bullisch zu werten, denn man konnte aus diesem Kursverhalten eine bullische Flaggenform identifizieren, die grundsätzlich innerhalb einer Aufwärtsbewegung für weiter steigende Kurse spricht. Tatsächlich stiegen die Kurse seit vergangenem Donnerstag wieder an, konnten dabei sogar aus der (blauen) Seitwärtsrange über 9.800 Punkte ausbrechen und zurück in den (grünen) Trendkanal kehren. Doch die Kurse fielen zum Handelsende am Freitag leicht zurück und stehen nun exakt an dem Schnittpunkt aus Aufwärtstrendlinie und oberer Begrenzung der Seitwärtsrange.
Genau wie vor einer Woche befinden wir uns somit auch jetzt wieder in einer entscheidenden charttechnischen Situation:
Fehlausbruch oder 10.000 Punkte?
Sollten die Kurse weiter zurückfallen, dann müsste man von einem klaren bärischen Signal sprechen. Denn einerseits wäre dem Index in diesem Fall die Rückkehr in den gebrochenen kurzfristigen Aufwärtstrend nicht nachhaltig gelungen (siehe Chart oben), andererseits hätte es im DAX einen Fehlausbruch aus der Seitwärtsrange gegeben (siehe auch roter Kreis im folgenden Chart).
Sollte der jüngste Rücksetzer allerdings nur ein (Re)Test des Ausbruchs aus der Seitwärtsrange sein, die Kurse also an der Begrenzungslinie der Seitwärtsrange abprallen und auf über 9.900 Punkte ansteigen, dann wäre eine Rückkehr zur 10.000er Marke so gut wie sicher.
Elliott-Wellen bieten weiterhin zwei Szenarien
Aus Sicht der Elliott-Wellen-Analyse hatten wir vor einer Woche zwei mögliche Szenarien geschildert:
Die bärische Variante, wonach man einen abgeschlossenen 5-gliedrigen Zyklus zählen konnte (rote Ziffern im folgenden Chart), auf den eine Korrektur folgen müsste, ist durchaus noch im Plan. Korrekturen laufen nach der Elliott-Wellen-Theorie in drei Wellen ab - A, B und C. Die Wellen A und B (rote Buchstaben) könnten wir gesehen haben. Nun müsste eine starke Abwärtswelle C folgen (roter Pfeil).
Laut dem bullischen Szenario lief im DAX gerade eine Welle 3 (grüner Pfeil). Auch dieses Muster ist nach wie vor intakt. Bereits vor einer Woche schrieben wir, dass dieses (grüne) Szenario gilt, wenn der DAX über das Hoch der roten Welle 5 steigt. Dies ist geschehen, weshalb das Szenario aktiv bleibt. Erst wenn der Kurs deutlich unter das Hoch der grünen Welle 1 bzw. das Tief der roten Welle A zurückfällt, könnte es weiter abwärts bis auf 9.300 oder gar rund 9.000 Punkte gehen.
Die Wahrscheinlichkeit ist im Falle einer Korrektur aber hoch, dass der DAX innerhalb der mehrmonatigen (blauen) Seitwärtsrange und damit oberhalb von 8.900 Punkten bleibt.
Fazit für unsere Investment-Strategie
Aufgrund der noch recht ungewissen Lage agieren wir weiterhin sehr vorsichtig. Am Freitag hatten wir nach dem Ausbruch des DAX aus der Seitwärtsrange einen Stopp unter eine DAX-Long-Position gesetzt für den Fall, dass keine Anschlusskäufe folgen und die Kurse wieder unter 9.800 Punkte fallen. Da dies geschehen ist, wurde die Position verkauft und unsere Kunden konnten mit diesem Trade einen Gewinn in Höhe über 4 Prozent bzw. eine Rendite p. a. von 22,86 Prozent erzielen.
Wir hoffen nun auf neuerliche Kursverluste, um dann zu Schnäppchenkursen diesen Long-Trade wieder zurückkaufen zu können. Sollte der DAX aber weiter steigen, so sind wir immer noch ausreichend im Markt investiert, um weitere Gewinne zu erzielen.
US-Indizes sind überkauft
Insbesondere weil die US-Indizes bislang nur wenig korrigiert haben, was durchaus Kapitalflüssen von Europa in die USA geschuldet war, sehen wir noch eine erneute Abwärtswelle innerhalb der saisonal schwachen Phase bis Ende Oktober.
(Wenn Sie wissen möchten, zu welchen Kursen wir im DAX wieder einsteigen, dann testen Sie unseren Börsendienst doch einfach eine Zeitlang. Sie können sich auf unserer Homepage für ein kostenloses Probe-Abonnement des „Geldanlage Premium Depot“ anmelden und unser Depot dann 1:1 nachbilden.)
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 21.09.2014)
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