(DailyFX.de) Die Zerstörungskraft des fehlenden Durchbruchs in der griechischen Krise machte sich heute bemerkbar. Der Monatsauftakt im DAX verlief nervös. Die wochenlang anhaltende Korrektur im DAX wird wohl ein weiteres Kapitel schreiben. Die leeren Kassen in Athen deuten auf ein Dunkles.
Bereits am 5. Juni wird die nächste Forderung des Internationalen Währungsfonds (IWF) gegenüber griechischen Schuldnern fällig. Der Bruch unter die Marke von 11.400 Punkten löste zudem Korrektursorgen aus. Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Montag nach dem schwachen Tagesstart dann aber doch noch berappelt. Auf der Kurstafel drehte das Vorzeichen auf Plus. Erneut aufkeimende Hoffnungen über einen Abschluss eines Griechenland-Deals bis zum 5. Juni lockten mutige Schnäppchenjäger. Laut EU-Kommissar Günther Oettinger sei ein Deal noch in dieser Woche möglich.
Für Impulse sorgten heute zudem Konjunkturergebnisse. Die Industrie-Expansionsraten im Mai in Deutschland und der Eurozone enttäuschten. Die geringen Anstiege in der Produktion und der Neuaufträge hielten die Jobzuwächse in der deutschen Industrie zurück. Der Beschäftigungsaufbau zeigte sich folglich nur schwach, doch hielt sich immerhin den achten Monat in Folge. Das Wachstum der deutschen Industrie verlor im Mai jedoch an Kraft.
Auch den tieferen Finaldaten für das verarbeitende Gewerbe in der Eurozone lassen sich positive Entwicklungen entnehmen und das trotz des lahmenden Zugpferds Deutschland. So konnten die großen Volkswirtschaften der südlichen Peripherie sich im Mai weiter erholen. Spaniens und Italiens Einkaufsmanagerindizes befanden sich unter den Spitzenreitern. Auf ein 97-Monatshoch kletterte der spanische Industrie PMI, dem Italienischen gelang der Sprung auf ein 49-Monatshoch.
Auch für die deutsche Inflation ging es im Mai wieder bergauf. Die Indikationen, der Druck auf die Verbraucherpreise in der Eurozone weicht und das Quantitative der EZB verbucht Erfolge, bot die heutige Veröffentlichung der deutschen Inflation. Im Mai hat nach den vorläufigen Berechnungen die jährliche Teuerung in Deutschland bei 0,7 Prozent nach 0,5 Prozent im Vormonat gelegen. Morgen steht bereits die Teuerung der Eurozone im Fokus.
Eine Richtungsentscheidung könnte der DAX um 11.160 Punkte fällen. Ein Bruch des Mai-Tiefs ließe die Korrekturbewegung seit dem Allzeithoch um 12.400 auf über 10% ziehen. Ein „Long-Squeeze“ wäre unterhalb denkbar sowie das Potenzial einer tieferen Korrektur unter das runde Level von 11.000 Zählern bis 10.500 Punkte. Oberhalb der Unterstützungsregion um 11.160 Punkte bleibe ich jedoch nach wie vor optimistisch gestimmt - mit Blick Richtung 12.000/12.100.