(DailyFX.de) Die internationalen Konflikte spitzen sich weiter zu. Die Sorge eines eskalierenden Konflikts in der Ukraine ließ heute Anleger in sichere Häfen flüchten. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel infolge der verstärkten Nachfrage auf einen neues Rekordtief von unter 1%. Auch der für die Bundesanleihen richtungsweisende Bund-Future markierte ein neues Allzeithoch. Aus risikobehafteten Assets flüchteten Anleger verstärkt. Die gestrige Rede Vladimir Putins, die noch Hoffnung machte, auf weitere Annäherungen im Ost-Ukraine Konflikt, zerplatzte mit den Meldungen um weitere geopolitische Spannungen. Gestern verkündete der russische Präsident seine Bereitschaft, alles zu tun, um weitere blutige Auseinandersetzungen in der Ukraine vermeiden und das ließ zumindest hoffen.
Auf der Webseite des Außenministerium Russlands wurde auf eine direkte Bedrohung eines russischen Konvois hingewiesen. Nach der Meldung, dass ukrainische Truppen einen Teil des russischen Konvois attackiert hätten, führte die Sorge vor einer eskalierenden militärischen Auseinandersetzung in der Ukraine zu einer über die Aktienmärkte hereinbrechenden Schwäche.Aktien wurden rasch aus den Depots der Anleger geworfen.
Der DAX brach unter die 9.100, konnte sich darauf auch nur kurzzeitig oberhalb stabilisieren, bevor diese runde Marke wieder nachgab. Ein nun nachhaltiger Bruch der 9.100 könnte auf die psychologisch wichtige 9.000er Marke führen. Anziehende Befürchtungen der Anleger und eine verstärkte Umschichtung in sichere Häfen könnten den DAX nach einem Bruch dieser 9.000 auch auf die nächsttiefere Station, das bereits vor einer Woche getestete Jahrestief um 8.900, drücken.
Der Goldkurs legte heute infolge der Meldungen eine Wende ein und zog wieder über 1.300 USD. Auch Öl wurde teurer. Die Stimmung am Nachmittag an den Finanzmärkten war geprägt von deranziehenden Risikoaversion der Marktteilnehmer. Auch die US-Märkte könnten in den nächsten Stunden die Verluste ausbauen. Der S&P500 fiel unter die 1.950, der Dow Jones notiert wieder unter 16.650 Zählern. Es schien, als ob die Woche nach drei verlustreichen Wochen am Deutschen Aktienmarkt einen versöhnlichen Wochenausklang finden würde, doch die leichten Signale der Entspannung der vergangenen Tagen erloschen.
Der Treiber der nächsten Woche ist damit definiert, der Blick wird vorrangig den internationalen Spannungen gelten. Weiterer Druck wäre vorprogrammiert wenn hier nicht zügige Deeskalationenwahrgenommen werden. Veröffentlichungen wie die US-Inflation und das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank könnten dann schnell in den Hintergrund geraten.
Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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