Der DAX konnte in der vergangenen Handelswoche nach mehren Versuchen nun endlich das Allzeithoch (AZH) aus 2017/2018 herausnehmen; allerdings nur für wenige Minuten und um wenige Punkte. Die erwähnten Parallelen zur Anstiegsbewegung aus 2018 werden somit weiter verstärkt.
Die kommende Handelswoche bietet nicht nur wegen der Unsicherheiten bezüglich des Coronaviruses eine toxische Grundmischung, sondern auch wegen der vielen starken Impulsgeber. So vermelden die großen Tech-Werte - welche zuletzt eine massive Rallye hingelegt haben - ihre Quartalszahlen, das US BIP Q4 wird veröffentlicht und die FED verkündigt ihre geldpolitischen Entscheidungen. Vor dem Hintergrund der historisch am schnellsten expandierenden Notenbankbilanz dürften die Wortmeldungen von Powell besondere Beachtung erfahren.
Wichtige Wochentermine:
- Montag:
- BRD ifo-Geschäftsklimaindex Januar
- Dienstag:
- USA Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter Dezember
- USA Verbrauchervertrauen Conference Board Januar
- USA Richmond Fed Manufacturing Index Januar
- Quartalszahlen u.a. von Microsoft (NASDAQ:MSFT), Tesla (NASDAQ:TSLA), Apple (NASDAQ:AAPL)
- Mittwoch:
- BRD GfK-Konsumklima für Februar
- (!) USA Fed-Zinsentscheid
- Quartalszahlen u.a. von Amazon (NASDAQ:AMZN), Boeing (NYSE:BA), Facebook (NASDAQ:FB)
- Donnerstag:
- BRD Arbeitsmarktbericht
- BRD Verbraucherpreise Januar
- USA BIP Q4 (1. Veröffentlichung)
- Quartalszahlen u.a. Deutsche Bank (DE:DBKGn), PayPal (NASDAQ:PYPL)
- Freitag:
- Monatsabschluss
- Japan Industrieproduktion Dezember
- China CFLP Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Januar
- BRD Einzelhandelsumsatz Dezember
- Eurozone BIP Q4 (1. Veröffentlichung)
- USA Konsumausgaben Dezember
Charttechnische Betrachtung:
- Der DAX notiert weiter auf dem Allzeithochniveau von 2017/2018 und im Trendkanal von 2019. Die bullische Bewegung der US-Indizes in den vergangenen Wochen konnte der DAX nur bedingt nachbilden. Innerhalb des Trendkanals bestehen mittelfristig deutliche Gefahren für Abgaben Richtung 12k. Oberhalb der 13.6 öffnet sich hingegen die Tür zur 14k+.
Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum übergeordneten Chartbild. Der DAX durchlief im vergangenen Jahr mehrfach einen steigenden Trendkanal und konnte diesen zum Jahresabschluss, trotz starker US-Börsen, nicht durchbrechen. Die Oberkante verläuft in den Monatswechsel steigend Richtung 13.600. Oberhalb werden nach dem AZH Anschlusskäufe zur 13.700 & .730 möglich. Bei nachhaltigem Ausbruch ergeben sich für den Sommer Ziele oberhalb der 14k.
Auf der Unterseite bildet die 12.950/.900 einen ersten entscheidenden Support im übergeordneten Bild. Unterhalb dürfte eine deutliche Korrekturbewegung mit mehreren Zwischenschritten Richtung Mehfachunterstützung aus Trendkanalunterkante, Trendline, mittlerem Bollingerband & GD38 um 12.2 in den Fokus rücken.
Der DAX steht an einer Entscheidungszone, welche das komplette erste Halbjahr richtungsweisend beeinflussen könnte.
Zusammengefasst für das große Bild im Monatschart.
- Der DAX wird weiter von der Trendkanaloberkante zurückgehalten.
- Widerstände: 13.500 > 13.525/.560 > 13.600 > 13.640 > 13.700 > 13.730
- Unterstützungen: 13.425 > 13.330/.240 > 13k > 12.950/.900 > 12.650/.600 > 12.450 > 12.350 > 12.160/.075 > 11.850 > .600 > .300 > 10.8/10.3
Xetra-DAX Wochenchart.
Zoomen wir in den Wochenchart, wo der DAX seit November als Underperformer zum US-Markt an der Oberkante Trendkanal entlang pendelt. Damit rangierte der DAX eingekeilt zwischen Oberseite Trendkanal (steigend zur .600), dem August-Aufwärtstrend (13.360 steigend) und der horizontalen Unterstützung bei 12.950/.900. Die Trendkanaloberkante wurde abermals getestet und bleibt eine wichtige Entscheidungszone.
Oberhalb der .600 könnte der DAX ein bullische Range über die .640/.700/.730 bis zur .760 aufschlagen. Durch einen Start unterhalb der Trendkanaloberkante (.600) dürfte diese Spanne in der neuen Woche nur schwer zu erreichen sein.
Unterhalb bleibt daher die neutrale Range zum August-Aufwärtstrend um .360 und dem Gap bei .334 aktiv. Zwischenmarken wären .500/.425/.370. Bei Bruch des Trends müssen die Bullen um die Zone 12.950/.900 kämpfen. In dieser Zone verläuft auch das mittlere Bollingerband. Darunter würde ein Verkaufssignal auf mittelfristiger Sicht aktiviert werden.
Zusammengefasst für das Bild im Wochenchart.
- Kann die Trendkanaloberkante abermals verteidigt werden?
- Widerstände: 13.500 > 13.525/.560 > 13.600 > 13.640 > 13.700/.730/.760
- Unterstützungen: 13.425 > 13.380/.360/.334 > 13.140 > 13k > 12.950/.930/.900 > .770> .660 > .535 > .260 > .170 > 11.950/.850
Xetra-DAX Tageschart
Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen. Der DAX konnte das neue AZH bei .640 nur kurz und um wenige Punkte halten. Aufgrund der globalen Unsicherheiten könnte der DAX schwächer innerhalb der unteren neutralen Range starten. Das Gap um .500 stellt hierbei eine erste kurzfristige Entscheidungszone dar.
Oberhalb der .500 bleibt der DAX in der Spanne über die .525/ .560 zur .600. Darüber wäre ein Lauf zur .640 abermals möglich.
Unterhalb der Gap-Zone .500/.490 könnte eine Range zum ersten Wochensupport, dem mittleren Bollingerband bei .380 über die .450 und der .425 aufgeschlagen werden. Bei Bruch dürften das Gap bei .334 und der August-Aufwärtstrend in den Fokus rücken. Der GD38 (ca.290) bietet einen letzten Halt vor einer ersten Eintrübung im Chartbild.
Mögliche Range am Montag: Verhalten an der Zone .490/.500 entscheidend. Start unterhalb eröffnet eine Range zum m. Bollingerband bei .390. Direkter Start unterhalb des m. B. wäre ein Warnsignal für die Bullen. Die .330/.290 sollte dann dringend verteidigt werden.
Zusätzlich relevante Marken im Tageschart.
- Widerstände: 13.490/.500 > 13.525 > 13.560 > 13.600 > 13.640 > 13.700 > 13.730/.760
- Unterstützungen: 13.450/.425 > 13.360/.380 > 13.334 > 13.290 > 13.200 > 13.140 > 12.990/.950/.900 > .870 > 730 > .600 > .512/.495 (Gap) > .485 (sma200) > .241/.203 (Gap)
Die Analyse im Detail, sowie zusätzliche Informationen, gibt es wie immer im Video am Ende des Beitrags.
Der Marktüberblick im Video: