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Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
am Freitag dieser Woche ist der nächste (kleine) Verfallstag an den Aktienbörsen. Zugleich hat die heiße Phase der US-Quartalsberichtssaison begonnen – und sie hat das Potenzial, auch den DAX in Richtung seines Kursziels zu bewegen.
So viel vorweg: Diesmal gibt es beim DAX ein sehr eindeutiges Kursziel. Aber was hat die US-Quartalsberichtssaison damit zu tun? Dazu muss ich etwas ausholen: Traditionell beginnt der Berichtsreigen in den USA mit den Ergebnissen der Großbanken. Die kleineren folgen in den Tagen danach.
Und so ist es auch diesmal: Am Freitag haben 3 der 4 US-Großbanken ihre Zahlen vorgelegt sowie die zweitgrößte der mittleren Banken, die in der jüngsten Bankenkrise ebenfalls unter Druck kam. In dieser Woche werden 11 der mittleren und kleinen Banken ihre Bücher öffnen.
Die Zahlen der vier ersten Banken wurden am Freitag positiv von Anlegern aufgenommen. Der Grund: Die Schwergewichte profitierten von der Bankenkrise und konnten dadurch ihre Gewinne zum Teil kräftig steigern. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die kleinen Banken entsprechend negative Resultate vorlegen dürften.
Diese Befürchtung hegen offenbar auch die Anleger, denn die Kurse dieser Banken gingen am Freitag mehrheitlich zurück, was sich im ETF der US-Regionalbanken zeigte:
Eine zunächst positive Kursreaktion wurde im Handelsverlauft wieder abverkauft, was zu einer sehr negativen Tageskerze und einer bearishen Chartformation (absteigendes Dreieck) geführt hat. Durch Bankenberichte der nächsten Tage könnte diese Formation vollendet und damit die Abwärtsbewegung fortgesetzt werden.
Das könnte wieder die Angst vor einer größeren Bankenkrise schüren und damit auch die Aktienkurse insgesamt unter Druck setzen. Und damit sind wir beim DAX, denn auch dessen Kursziel zum Verfallstag liegt auf der Unterseite.
Dazu das aktuelle Verfallstagsdiagramm:
Am Freitag und Montag beendete der DAX den Handel bei rund 15.800 Punkten. Damit stand der Kurs exakt an der Grenze zum rein bullishen Bereich der Verfallstagspositionierungen (siehe Pfeil): Oberhalb dieses Niveaus liegen fast nur noch Call-Positionen (blaue Balken).
Weiter steigende Kurse würden die Stillhalter dieser Positionen zum Absichern zwingen, was den Kurs weiter treiben würde. Aber die Stillhalter könnten auch versuchen, den DAX zu drücken, denn dabei kommt ihnen die Charttechnik zugute:
Der DAX hat zwar zuletzt immer wieder neue Jahreshochs markiert, aber ein nachhaltiger Ausbruch nach oben ist ihm noch nicht gelungen. Im Gegenteil: Die Tageskerzen seit Anfang April sind schwächlich oder sogar bearish. Das gilt selbst für diejenigen, mit denen er neue Hochs erreichte. Ein neue Aufwärtsdynamik ist nicht erkennbar. Auch gestern gab der DAX seine Anfangsgewinne schon bis Mittag wieder ab – und fiel danach weiter zurück.
Es deutet also alles auf einen Fehlausbruch hin. Viele Trader lauern vermutlich nur darauf, um short zu gehen. Diese Situation kommt den Stillhaltern natürlich entgegen. Sie dürften daher eine beginnende Abwärtsbewegung verstärken.
Bekanntlich kann es nach einem solchen Fehlausbruch – einer klassischen Bullenfalle – ganz schnell abwärts gehen. Dann könnte sogar das theoretisch optimale Kursziel für die Stillhalter, die 15.400-Punkte-Marke angesteuert werden. Dieses Kursziel ergibt sich aus der MaxPain-Kurve (unterer Teil des Verfallstagsdiagramms).
Die Call-Stillhalter dürften aber auch schon bei 15.500 Punkten zufrieden sein. Dort wären immerhin die nächsten größeren Call-Positionen unterhalb der 15.800-Punkte-Marke aus dem Geld. Damit liegt das Kursziel des Basisszenarios für den Verfallstermin also bei 15.500/15.400 Punkten.
Zum Schluss jedoch ein Warnhinweis: Das Szenario ist fast zu schön, um wahr zu sein – es ist nämlich allzu offensichtlich. Zumal es schon mehrfach Gelegenheiten für die Bären gegeben hat, einen Fehlausbruch zu beenden, was ihnen aber nicht gelang.
Auch die allzu offensichtlich bearishe Chartsituation des US-Regionalbaken-ETFs ist kritisch. Hier ist ebenfalls ein Fehlausbruch möglich – allerdings in Form einer Bärenfalle! Es wäre keine Überraschung, wenn die Bankbilanzen besser ausfallen als erwartet. Bekanntlich liegen vor allem negative Analystenschätzungen regelmäßig zu niedrig, so dass sie von den Unternehmen „leicht“ übertroffen werden können.
Wann das geschieht, könnten nicht nur die Kurse der Bankaktien (NASDAQ:KBWB) dynamisch steigen, sondern auch die der großen Indizes, inklusive des DAX. Wer also auf das genannte Basisszenario zum Verfallstag setzen möchte, sollte die Position entsprechend absichern. Bei einem bullishen Ausbruch kann der DAX auch schnell bis 16.000 Punkte laufen…
Mit besten Grüßen
Ihr Torsten Ewert
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