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Der Börsengang von Aramco: Was bedeutet der IPO für die Ölmärkte?

Veröffentlicht am 22.02.2017, 13:41
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

Dieser Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache am 22.2.2017 veröffentlicht.

Aktuellen Nachrichtenmeldungen zufolge könnten die Vorbereitungen für den bevorstehenden Börsengang von Aramco länger dauern als ursprünglich geplant. Bislang gingen die Märkte von einem IPO im zweiten oder dritten Quartal nächsten Jahres aus. Dennoch wird trotz der Verzögerungen immer offensichtlicher, dass sowohl das Unternehmen selbst als auch die saudische Königsfamilie es mit dem öffentlichen Zugang zu ihrem wertvollen Geschäft ernst meinen.

Meldungen von Wall Street Journal zufolge wurden als Emissionsbanken J.P. Morgan, Morgan Stanley und HSBC ausgewählt. Ölreservenprüfer Gaffney, Cline and Associates (Energy Intelligence) haben ihre Überprüfung der Ölreservendaten von Aramco aufgenommen. Angesichts dieses Fortschritts sowie der zwangsläufig immensen Auswirkungen eines Börsengangs dieser Größenordnung auf die Ölmärkte sollten alle Anleger im Energiesektor über folgende wichtige Fragen nachdenken:

1. Wird Aramco tatsächlich zu einem internationalen Energieunternehmen nach westlichem Vorbild?

Kürzlich berichtete das Wall Street Journal, dass einige Entscheidungsträger in Saudi-Arabien den Börsengang von Aramco so schnell wie möglich durchführen möchten. Es gibt aber auch eine Gegenfraktion, die sich für mehr Zeit und eine Durchführung der von den Banken empfohlenen Finanzreformen einsetzt. Diese Reformen (darunter die Besteuerung von Aramco durch die saudische Regierung) sollen Investoren ein Bild von Aramco als einem gewinnträchtigen Unternehmen vermitteln, das eher in einer Gruppe mit BP (NYSE:BP), ExxonMobil (NYSE:XOM) und Chevron (NYSE:CVX) denn mit der National Iranian Oil Company anzusiedeln ist.

Eines der Argumente lautet, dass Saudi-Arabien den Börsengang durchführen wird, ohne die Reformen abgeschlossen zu haben, weil das Land Bargeld braucht. Daten deuten jedoch darauf hin, dass Saudi-Arabien selbst angesichts der anhaltend niedrigen Ölpreise dank ihrer Devisenreserven und nachweisbaren Erfolge beim Verkauf von Staatsanleihen auch in den kommenden Jahren genügend Bargeld zur Verfügung haben wird, um seine Haushaltsanforderungen zu decken.

Saudi-Arabien wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach Zeit lassen und Aramco umstrukturieren, um ein maximales Anlegerinteresse zu erreichen. Langfristig ist das die beste Option sowohl für Aramco als auch für das Land. Darüber hinaus muss Aramco, je nach Börse, bestimmte Offenlegungs-, Buchhaltungs- und Finanzstandards erfüllen. (Einem aktuellen Bericht des Wall Street Journal zufolge soll Aramco aktuell neben der saudischen Tadawul die Börsen von New York, London und Toronto in Betracht ziehen.) Allein diese Entwicklung signalisiert die Notwendigkeit einer Ausrichtung hin zu einem traditionellen internationalen Energieunternehmen und weg von einer nationalen Ölgesellschaft.

2. Entwickelt sich Aramco zu einem multinationalen Energiekonglomerat oder konzentriert es sich vornehmlich auf Öl und Erdgas?

Aktuellen Meldungen von Reuters zufolge debattieren die Führungskräfte von Aramco gegenwärtig darüber, ob das Unternehmen in ein Industriekonglomerat umgewandelt oder seinen Hauptfokus auf Öl und Erdgas beibehalten soll. Insbesondere geht es dabei darum, ob Aramco in die Petrochemiebranche einsteigt oder seine Downstream-Betriebe weiterhin auf Ölverarbeitung ausrichtet. Aramco beteiligt sich weltweit aktiv an dem Ölverarbeitungsgeschäft, hält aber auch Anteile an petrochemischen Betrieben der saudischen Basic Industries Company (SABIC). Allerdings ließ das Unternehmen bislang kein eigenständiges Engagement in diesem Sektor erkennen.

Einige Experten argumentieren, dass eine Fokussierung auf Öl- und Erdgasbetriebe die Aktien von Aramco im Wert steigen lassen würde, da das Unternehmen so keine Ressourcen an weniger bekannte und erprobte Bereiche abzweigen müsste. Auf der Gegenseite lautet das Argument, dass Aramcos Wachstumspotenzial letztendlich begrenzt bleiben würde, wenn es nicht in andere Branchen expandieren sollte. Die umfangreichen Bargeldreserven und der einfache Zugang Aramcos zu Rohöl und raffinierten Produkten könnten die Petrochemiebranche bei einem Einstieg des Unternehmens aufrütteln.

Was alternative Energien angeht, so investiert Aramco bereits seit geraumer Zeit in sowohl alternative als auch herkömmliche Energietechnologien. Tatsächlich gehört Aramco zu den ersten Verbrauchern von Solarenergie. Da Aramco bereits in diese Technologien investiert, gibt es keine Anzeichen dafür, dass der Börsengang zu einer Änderung der Strategie führen oder diesen Markt verändern wird.

3. Wie wirkt sich der Börsengang auf die Ölpreise aus?

An den Märken wird darüber spekuliert, dass Saudi-Arabien den Börsengang von Aramco absichtlich hinauszögert, weil die Ölpreise trotz der OPEC-Vereinbarung über Produktionskürzungen weiterhin niedrig bleiben. Ein höherer Ölpreis würde sicherlich auch den Aktienpreis von Aramco beim IPO hochtreiben.

Ein weiteres Anzeichen dafür, dass Saudi-Arabien es mit dem Börsengang von Aramco nicht eilig hat, ist, dass das Land bislang in Bezug auf einen Anstieg der Ölpreise 2017 wenig Dringlichkeit erkennen ließ. Folglich wäre ein Drängen auf höhere Ölpreise ein Signal für einen in Kürze bevorstehenden IPO und ein bevorstehender IPO ein Signal für in einen in Kürze

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