Das Umfeld für Bergbaufinanzierungen ist durch die nach wie vor hohen Zinsen und die vergleichsweise moderaten Rohstoffpreise weiterhin schwierig. Neue Impulse wie der Rückgang der Bondrenditen, der Amtsantritt des neuen argentinischen Präsidenten oder die Veröffentlichung der FEOC-Definition für den Inflation Reduction Act in den USA wirkten sich im November noch nicht aus.
Ein Großteil der Finanzierungen im Bergbau wird über Privatplatzierungen realisiert. Hier zeichnete sich bereits im Herbst – zumindest in Kanada – ein schwaches Jahr ab. Dennoch gab es auch im November wieder zahlreiche interessante Deals mit teils wegweisenden Auswirkungen für die Unternehmen.
Die 5 größten Bergbau-Finanzierungen im November 2023
Die gemessen am eingenommenen Finanzvolumen größten Deals im Bergbau waren:
- Ero Copper: 111 Mio. USD für Tucumã-Projekt und Caraiba (WKN: A2H5RW, ISIN: CA2960061091)
- Delta Lithium: 46 Mio. USD für Mt. Ida und Yinnetharra (WKN: A3EE4G, ISIN: AU0000276495)
- Marathon Gold: 29 Mio. USD für Valentine (WKN: A0YH1U, ISIN: CA56580Q1028)
- Bowen Coking Coal: 32,7 Mio. USD für Ellensfield South (WKN: A2DXRL, ISIN: AU000000BCB5)
- Hercules Silver: 17 Mio. USD für Hercules (WKN: A3DSXU, ISIN: CA42710L1067)
Ero Copper: 111 Mio. USD für Tucumã-Projekt und Caraiba
Ero Copper (WKN: A2H5RW, ISIN: CA2960061091) hatte am 06. November eine Finanzierungsrunde gestartet. Schon am 14. November wurde Vollzug gemeldet: 9.010.000 Stammaktien wurden zum Preis von 12,35 USD pro Aktie auf Buy-Deal-Basis platziert. 500.000 der Aktien landeten bei den Konsortialbanken unter Leitung von BMO Capital Markets.
Der Erlös wird vor allem für die Kupfermine Caraiba im Nordosten Brasiliens sowie das Tucuma-Projekt im Südosten des Landes verwendet. Zudem stehen weitere Explorationsausgaben in Brasilien auf dem Plan.
Caraiba produzierte im vergangenen Jahr gut 46.000 t Kupferkonzentrat zu C1 Cashkosten vom 1,36 USD pro Pfund. Das Tucuma-Projekt, für das 2021 eine optimierte Machbarkeitsstudie vorgelegt wurde, soll über eine Minenlaufzeit von zwölf Jahren 27 kt Kupfer pro Jahr zu einem Preios von 1,36 USD pro Pfund liefern.
Die Ero Copper Aktie hat von der Finanzierung möglicherweise profitiert. Jedenfalls deutete sich im November eine Bodenbildung an, nachdem der Kurs in den vergangenen Monaten um fast 50 % gesunken war. Aktuell notiert die Aktie in etwa so hoch wie vor drei Jahren.
Delta Lithium: 46 Mio. USD für Mt. Ida und Yinnetharra
Delta Lithium (WKN: A3EE4G, ISIN: AU0000276495) informierte am 13. November über eine Finanzierung im Volumen von rund 46 Mio. USD, an der sich unter anderem Mineral Resources und Gina Rineharts Hankcock Prospecting beteiligten. Dabei wurden 152,5 Mio. neue Aktien zu je 0,46 AUD ausgegeben, was einem recht deutlichen Discount zum vorherigen Börsenkurs entsprach.
Die Mittel fließen primär in die Lithiumprojekte Mt Ida in der Goldfields-Region und Yinnetharra in der Region Gascoyne in Westaustralien. Das Lithiumprojekt Mt Ida ist das Vorzeigeprojekt des Unternehmens und umfasst 30 Liegenschaften im historischen Goldbergbaugebiet Mt Ida, etwa 100 km nordwestlich von Menzies in Westaustralien. Im Oktober wurde eine erste JORC-Ressource abgeschlossen, die dem Projekt insgesamt 12,7 Mt LI2O mit eine durchschnittlichen Gehalt von 1,2 % Li2O bescheinigte.
Die Delta Lithium Aktie erlebte in den vergangenen Jahren eine Berg- und Talfahrt, notiert heute aber gut 50 % höher als Ende 2020. Im Sommer wurde ein Abwärtstrend eingeschlagen, der sich zwar zuletzt verlangsamt hat, bis heute aber nicht endgültig gebrochen ist.
Bowen Coking Coal: 32,7 Mio. USD für Ellensfield South
Bowen Coking Coal (WKN: A2DXRL, ISIN: AU000000BCB5) kündigte am 02. November eine Kapitalerhöhung über 50 Mio. AUD an. Diese setzte sich aus einem Bezugsrechtsangebot im Verhältnis 1:6 über ca. 33 Mio. AUD und einer institutionellen Platzierung über ca. 17 Mio. AUD zusammen. Zu den Investoren gehörten neben Crocodile Capital 1 Global Focus Fund und Crocodile Capital Offshore Fund auch Brian Flannery sowie der neue Aktionär Hans Mende.
Die Erlöse werden schwerpunktmäßig zur Finanzierung des Hochlaufs des Bergbaubetriebs in der Grube Ellensfield South bis zum Erreichen einer stabilen Produktion in H2 FY24 verwendet. Ellensfield South ist Teil des Burton Komplexes, der den Schwerpunkt im Portfolio von Bowen Coking Coal bildet. Hier lagern drei unerschlossene Tagebaulagerstätten mit Kohleressourcen von insgesamt 64 Mio. Tonnen, Kohlereserven von 15 Mio. Tonnen und einiger Infrastruktur, einschließlich der Burton Coal Handling and Preparation Plant (CHPP) und des Mallawa Train Loadout (TLO).
Die Bowen Coking Coal Aktie hat in den vergangenen drei Jahren um rund 50 % zugelegt. Allerdings ist das Papier seit den zwischenzeitlichen Höchstständen im Herbst 2022 um rund 75v% gefallen. Zuletzt deutete sich im nach wie vor ungebrochenen Abwärtstrend allerdings eine Bodenbildung an.
Marathon Gold: 29 Mio. USD für Valentine
Marathon Gold (WKN: A0YH1U, ISIN: CA56580Q1028) informierte am 14. Dezember über eine Privatplatzierung im Volumen von ca. 29 Mio. USD. Exakt 66.666.667 Aktien wurden zum Preis von 0,60 CAD pro Aktie an Calibre Mining (TSX:CXB) verkauft, woraus ein Bruttoerlös von 40 Mio. CAD resultierte. Zuvor hatten sich die beiden Unternehmen über den Kauf aller ausgegebenen und ausstehenden Marathon-Aktien im Rahmen eines gerichtlich genehmigten Arrangement-Plans durch Calibre geeinigt.
Marathon wird die Erlöse der Privatplatzierung zur Finanzierung der Erschließung und des Baus seines Goldprojekts Valentine in Neufundland und Labrador zu finanzieren. Das Projekt umfasst eine Reihe von mineralisierten Lagerstätten entlang eines 20 Kilometer langen Trends. Eine Machbarkeitsstudie vom Dezember 2022 attestierte geschätzte nachgewiesene und wahrscheinliche Mineralreserven von 2,7 Moz (51,6 Mt mit 1,62 g/t Au).
Die Marathon Gold Aktie hat in den letzten drei Jahren in dem für Explorer schwierigen Marktumfeld rund 70 % an Wert verloren. Auch die Aktie von Calibre Mining (WKN: A2N8JP, ISIN: CA13000C2058) gab in den letzten 36 Monaten um gut 45 % ab. Im letzten Jahr stieg der Kurs allerdings um mehr als ein Drittel.
Hercules Silver: 17 Mio. USD für Hercules
Hercules Silver (WKN: A3DSXU, ISIN: CA42710L1067) konnte am 07. November den Abschluss einer knapp 17 Mio. USD schweren Finanzierung bekanntgeben. Der Investor: Barrick Gold (NYSE:GOLD). Barrick kaufte im Wege einer Privatplatzierung 21.265.370 Einheiten zu einem Preis von 1,10 CAD pro Einheit und zeichnete und damit einen Bruttoerlös von 23.391.907 CAD.
Jede Einheit bestand aus einer Stammaktie von Hercules und 0,32 Warrants zum Kauf von Stammaktien. Jeder Warrant hat eine Laufzeit von zwei Jahren und berechtigt den Inhaber zum Kauf einer Herkules-Aktie zu einem Preis von 1,32 CAD. Mit dem Abschluss der Platzierung besitzt Barrick nun 12,33% der Hercules-Aktien. Werden alle Optionen ausgeübt, steigt dieser Anteil auf 15,02 %.
Der Erlös aus der Platzierung will von Hercules Silver für die Exploration des Projekts Hercules im Westen Idahos verwenden – das einzige Projekt im Portfolio. Dort lagert ein disseminiertes Silbersystem, das in einem vulkanischen Tuffgestein rhyolitischer Zusammensetzung eingebettet ist. Zu den geplanten Explorationsarbeiten gehören Bohrungen auf einer Streichenlänge von 5,5 Kilometern.
Die Hercules Silver Aktie notierte im Frühjahr 2021 noch bei 0,09 CAD. Aktuell liegt der Kurs bei 1,20 CAD.